Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.Die Branntweinbrennerei. Die Branntweinbrennerei gehört nach der sozialen Die preußische Branntweinbrennerei empfing ihren 1 Dieterici, statist. Uebers., erste Folge, 1842. S. 223. 2 Bienengräber, Statistik des Verkehrs und Verbrauchs im Zollverein für die Jahre 1842 -- 64. Berlin 1868. S. 183. 3 J. G. Hoffmann, Darstellung des Zustandes, worin sich die Bereitung und der Verbrauch des Branntweins in Bezug auf staatswirthschaftliche und sittliche Verhältnisse dermalen im preußi- schen Staate befindet, Sammlung kleiner Schriften. Berlin 1843, S. 448. 26 *
Die Branntweinbrennerei. Die Branntweinbrennerei gehört nach der ſozialen Die preußiſche Branntweinbrennerei empfing ihren 1 Dieterici, ſtatiſt. Ueberſ., erſte Folge, 1842. S. 223. 2 Bienengräber, Statiſtik des Verkehrs und Verbrauchs im Zollverein für die Jahre 1842 — 64. Berlin 1868. S. 183. 3 J. G. Hoffmann, Darſtellung des Zuſtandes, worin ſich die Bereitung und der Verbrauch des Branntweins in Bezug auf ſtaatswirthſchaftliche und ſittliche Verhältniſſe dermalen im preußi- ſchen Staate befindet, Sammlung kleiner Schriften. Berlin 1843, S. 448. 26 *
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Die Branntweinbrennerei.
Die Branntweinbrennerei gehört nach der ſozialen
Stellung der Unternehmer weniger dem gewerblichen
als dem landwirthſchaftlichen Leben an. Aber ein paar
Worte mögen doch erlaubt ſein.
Die preußiſche Branntweinbrennerei empfing ihren
Hauptimpuls durch die landwirthſchaftliche Ueberproduk-
tion der zwanziger Jahre. In jener verkehrsarmen Zeit
war ſie doppelt am Platz, um die untransportablen
Kartoffeln, auch das Getreide zu verwerthen. Es ent-
ſtanden die vielen kleinen und vielfach unvollkommenen
Brennereien. Von 1831 ab nimmt, wohl auch in
Folge der verſchärften Steuer, die Zahl der Brennereien
ſchon ab, die Geſammtproduktion ſteigt aber noch bis
1839; da erreicht die preußiſche Produktion den Höhe-
punkt von 197 Millionen Quart Branntwein oder 13,2
Quart pro Kopf der Bevölkerung. 1 In den vierziger
Jahren kamen die ſchlechten Kartoffelernten hinzu; 1854
iſt die Produktion geſunken bis auf 109 Mill. Quart. 2
Die Rohſtoffe ſind theilweiſe ſchon einträglicher anders
zu verwerthen, die Branntweinpreiſe ſind in Folge der
Ueberproduktion außerordentlich gefallen. Das Quart
koſtete in leichten Pfennigen: 3
1 Dieterici, ſtatiſt. Ueberſ., erſte Folge, 1842. S. 223.
2 Bienengräber, Statiſtik des Verkehrs und Verbrauchs
im Zollverein für die Jahre 1842 — 64. Berlin 1868. S. 183.
3 J. G. Hoffmann, Darſtellung des Zuſtandes, worin ſich die
Bereitung und der Verbrauch des Branntweins in Bezug auf
ſtaatswirthſchaftliche und ſittliche Verhältniſſe dermalen im preußi-
ſchen Staate befindet, Sammlung kleiner Schriften. Berlin
1843, S. 448.
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