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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Das Handwerk der kleinern Städte.

In den Mittheilungen über die Aufnahme von
1837 unterscheidet Hoffmann1 in Bezug auf die wich-
tigern einzelnen Gewerbe die 10 Städte erster Gewerbe-
steuerklasse, die 30 ansehnlichsten Städte zweiter Gewerbe-
steuerklasse, die sämmtlichen übrigen Städte und das
platte Land. Es zeigt sich da derselbe Gegensatz. Außer
bei den ländlichen Gewerben ist die Hauptmasse der
kleinen Meister in den kleinen Städten; die Mehrzahl
arbeitet ohne Gehülfen. Bei einzelnen Gewerben zeigt
sich schon damals, daß sie in den größern Städten einer
neuen Produktionsmethode Platz machen, dagegen sich
noch in den kleinen Städten halten. Es sind z. B.
Meister und Gehülfen zusammen 1837 an

[Tabelle]

Beides sind Handwerke, die größern Geschäften
weichen; in den kleinern Städten aber geht die Entwick-
lung langsamer. Da sind noch keine Lederfabriken, da
verkauft der Töpfermeister noch seine Waaren. In den
größern Städten wird das Leder beim Lederhändler, der
nicht selbst produzirt, gekauft; da treten das Steingut,
die Fayencewaaren der Fabriken, das Kochgeschirr aus

1 Bevölkerung des preuß. Staates, S. 117 ff.; die Be-
fugniß zum Gewerbebetrieb S. 126.
Das Handwerk der kleinern Städte.

In den Mittheilungen über die Aufnahme von
1837 unterſcheidet Hoffmann1 in Bezug auf die wich-
tigern einzelnen Gewerbe die 10 Städte erſter Gewerbe-
ſteuerklaſſe, die 30 anſehnlichſten Städte zweiter Gewerbe-
ſteuerklaſſe, die ſämmtlichen übrigen Städte und das
platte Land. Es zeigt ſich da derſelbe Gegenſatz. Außer
bei den ländlichen Gewerben iſt die Hauptmaſſe der
kleinen Meiſter in den kleinen Städten; die Mehrzahl
arbeitet ohne Gehülfen. Bei einzelnen Gewerben zeigt
ſich ſchon damals, daß ſie in den größern Städten einer
neuen Produktionsmethode Platz machen, dagegen ſich
noch in den kleinen Städten halten. Es ſind z. B.
Meiſter und Gehülfen zuſammen 1837 an

[Tabelle]

Beides ſind Handwerke, die größern Geſchäften
weichen; in den kleinern Städten aber geht die Entwick-
lung langſamer. Da ſind noch keine Lederfabriken, da
verkauft der Töpfermeiſter noch ſeine Waaren. In den
größern Städten wird das Leder beim Lederhändler, der
nicht ſelbſt produzirt, gekauft; da treten das Steingut,
die Fayencewaaren der Fabriken, das Kochgeſchirr aus

1 Bevölkerung des preuß. Staates, S. 117 ff.; die Be-
fugniß zum Gewerbebetrieb S. 126.
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[279/0301] Das Handwerk der kleinern Städte. In den Mittheilungen über die Aufnahme von 1837 unterſcheidet Hoffmann 1 in Bezug auf die wich- tigern einzelnen Gewerbe die 10 Städte erſter Gewerbe- ſteuerklaſſe, die 30 anſehnlichſten Städte zweiter Gewerbe- ſteuerklaſſe, die ſämmtlichen übrigen Städte und das platte Land. Es zeigt ſich da derſelbe Gegenſatz. Außer bei den ländlichen Gewerben iſt die Hauptmaſſe der kleinen Meiſter in den kleinen Städten; die Mehrzahl arbeitet ohne Gehülfen. Bei einzelnen Gewerben zeigt ſich ſchon damals, daß ſie in den größern Städten einer neuen Produktionsmethode Platz machen, dagegen ſich noch in den kleinen Städten halten. Es ſind z. B. Meiſter und Gehülfen zuſammen 1837 an Beides ſind Handwerke, die größern Geſchäften weichen; in den kleinern Städten aber geht die Entwick- lung langſamer. Da ſind noch keine Lederfabriken, da verkauft der Töpfermeiſter noch ſeine Waaren. In den größern Städten wird das Leder beim Lederhändler, der nicht ſelbſt produzirt, gekauft; da treten das Steingut, die Fayencewaaren der Fabriken, das Kochgeſchirr aus 1 Bevölkerung des preuß. Staates, S. 117 ff.; die Be- fugniß zum Gewerbebetrieb S. 126.

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/301>, abgerufen am 25.11.2024.