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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Die Vertheilung der Gewerbetreibenden.
ten Handwerkern 56,79 % auf die Städte, 43,21 % auf
das Land kommen, so glaube ich liegt darin immer noch
ein Beweis, daß das Landhandwerk von 1828--49
stärker zunahm, als die städtischen Handwerker.

Vollkommen vergleichbar sind Aufnahmen von 1849
und 58. Nach der von mir angestellten Berechnung
kommen 1858
564845 Meister und Gehülfen auf die Städte,
477668 - - - - das Land,

d. h. 54,18 % der Handwerker sind städtische, 45,82 %
ländliche; die ländlichen sind 2--3 % stärker als 1849.
Im Verhältniß zur Bevölkerung erscheint diese Zunahme
etwas geringer. Die ganze städtische Bevölkerung macht
1858 5,34 Millionen aus, davon nehmen die Hand-
werker 10,76 % ein (gegen 10,85 im Jahre 1849), die
ganze ländliche Bevölkerung macht 12,49 Millionen, da-
von die Handwerker 3,82 % (gegen 3,81 im Jahre 1849).
Also im Verhältniß zur Bevölkerung nur eine sehr un-
bedeutende Zunahme des Landhandwerks.

Man darf bei solchen großen statistischen Durch-
schnitten, bei den großen Zahlenergebnissen eines ganzen
Landes nie vergessen, daß gerade dieses bestimmte Ge-
sammtresultat durch sehr verschiedene, oftmals entgegen-
gesetzte lokale Zustände bedingt ist, daß die verschieden-
sten Ursachen und Bewegungen, neben und gegen
einander wirkend, diese gemeinsamen Resultate ergeben.
Deßwegen kann meine obige Behauptung, daß von
1830--55 eine ziemliche Zunahme des ländlichen
Handwerks nach allgemeinen Ursachen anzunehmen sei,

Die Vertheilung der Gewerbetreibenden.
ten Handwerkern 56,79 % auf die Städte, 43,21 % auf
das Land kommen, ſo glaube ich liegt darin immer noch
ein Beweis, daß das Landhandwerk von 1828—49
ſtärker zunahm, als die ſtädtiſchen Handwerker.

Vollkommen vergleichbar ſind Aufnahmen von 1849
und 58. Nach der von mir angeſtellten Berechnung
kommen 1858
564845 Meiſter und Gehülfen auf die Städte,
477668 - - - - das Land,

d. h. 54,18 % der Handwerker ſind ſtädtiſche, 45,82 %
ländliche; die ländlichen ſind 2—3 % ſtärker als 1849.
Im Verhältniß zur Bevölkerung erſcheint dieſe Zunahme
etwas geringer. Die ganze ſtädtiſche Bevölkerung macht
1858 5,34 Millionen aus, davon nehmen die Hand-
werker 10,76 % ein (gegen 10,85 im Jahre 1849), die
ganze ländliche Bevölkerung macht 12,49 Millionen, da-
von die Handwerker 3,82 % (gegen 3,81 im Jahre 1849).
Alſo im Verhältniß zur Bevölkerung nur eine ſehr un-
bedeutende Zunahme des Landhandwerks.

Man darf bei ſolchen großen ſtatiſtiſchen Durch-
ſchnitten, bei den großen Zahlenergebniſſen eines ganzen
Landes nie vergeſſen, daß gerade dieſes beſtimmte Ge-
ſammtreſultat durch ſehr verſchiedene, oftmals entgegen-
geſetzte lokale Zuſtände bedingt iſt, daß die verſchieden-
ſten Urſachen und Bewegungen, neben und gegen
einander wirkend, dieſe gemeinſamen Reſultate ergeben.
Deßwegen kann meine obige Behauptung, daß von
1830—55 eine ziemliche Zunahme des ländlichen
Handwerks nach allgemeinen Urſachen anzunehmen ſei,

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[272/0294] Die Vertheilung der Gewerbetreibenden. ten Handwerkern 56,79 % auf die Städte, 43,21 % auf das Land kommen, ſo glaube ich liegt darin immer noch ein Beweis, daß das Landhandwerk von 1828—49 ſtärker zunahm, als die ſtädtiſchen Handwerker. Vollkommen vergleichbar ſind Aufnahmen von 1849 und 58. Nach der von mir angeſtellten Berechnung kommen 1858 564845 Meiſter und Gehülfen auf die Städte, 477668 - - - - das Land, d. h. 54,18 % der Handwerker ſind ſtädtiſche, 45,82 % ländliche; die ländlichen ſind 2—3 % ſtärker als 1849. Im Verhältniß zur Bevölkerung erſcheint dieſe Zunahme etwas geringer. Die ganze ſtädtiſche Bevölkerung macht 1858 5,34 Millionen aus, davon nehmen die Hand- werker 10,76 % ein (gegen 10,85 im Jahre 1849), die ganze ländliche Bevölkerung macht 12,49 Millionen, da- von die Handwerker 3,82 % (gegen 3,81 im Jahre 1849). Alſo im Verhältniß zur Bevölkerung nur eine ſehr un- bedeutende Zunahme des Landhandwerks. Man darf bei ſolchen großen ſtatiſtiſchen Durch- ſchnitten, bei den großen Zahlenergebniſſen eines ganzen Landes nie vergeſſen, daß gerade dieſes beſtimmte Ge- ſammtreſultat durch ſehr verſchiedene, oftmals entgegen- geſetzte lokale Zuſtände bedingt iſt, daß die verſchieden- ſten Urſachen und Bewegungen, neben und gegen einander wirkend, dieſe gemeinſamen Reſultate ergeben. Deßwegen kann meine obige Behauptung, daß von 1830—55 eine ziemliche Zunahme des ländlichen Handwerks nach allgemeinen Urſachen anzunehmen ſei,

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/294>, abgerufen am 27.11.2024.