Jahre 1861 sind die Kategorien etwas andere. Die Rubrik "Pferde-, Vieh-, Pech-, Theer-, Kohlenhändler und Trödler" fehlt ganz. Die Hausirer sind so gefaßt: "herumziehende Krämer, Lumpensammler und andere herumziehende Händler." Darnach ist ein Theil der 1858 unter den 12112 Personen steckenden Händler jetzt hier mitverzeichnet, aber auch nur ein Theil, z. B. die Trödler nicht, wonach die Zahl für 1861 also, um mit den früheren Zahlen vergleichbar zu werden, um einige Tausend reduzirt werden müßte.
Nach dieser Tabelle würde die Zahl der Hausirer von 1837 bis 58 sich kaum, nur etwa der Bevölkerungs- bewegung entsprechend, vermehrt haben. Die vorüber- gehende Steigerung 1846 erklärt sich aus der damaligen Noth und Stockung der Kleingewerbe, welche Manche nöthigte, auf dem Wege des Hausirens sich durchzu- bringen. Für 1858--61 bleibt eine bedeutende Zu- nahme, man mag auch tausende von der Zahl wegen anderer Fassung der Rubrik abziehen. Und diese Zu- nahme halte ich gerade von 1858 ab nicht für un- wahrscheinlich.
Die Umgeſtaltung von Produktion und Verkehr.
Jahre 1861 ſind die Kategorien etwas andere. Die Rubrik „Pferde-, Vieh-, Pech-, Theer-, Kohlenhändler und Trödler“ fehlt ganz. Die Hauſirer ſind ſo gefaßt: „herumziehende Krämer, Lumpenſammler und andere herumziehende Händler.“ Darnach iſt ein Theil der 1858 unter den 12112 Perſonen ſteckenden Händler jetzt hier mitverzeichnet, aber auch nur ein Theil, z. B. die Trödler nicht, wonach die Zahl für 1861 alſo, um mit den früheren Zahlen vergleichbar zu werden, um einige Tauſend reduzirt werden müßte.
Nach dieſer Tabelle würde die Zahl der Hauſirer von 1837 bis 58 ſich kaum, nur etwa der Bevölkerungs- bewegung entſprechend, vermehrt haben. Die vorüber- gehende Steigerung 1846 erklärt ſich aus der damaligen Noth und Stockung der Kleingewerbe, welche Manche nöthigte, auf dem Wege des Hauſirens ſich durchzu- bringen. Für 1858—61 bleibt eine bedeutende Zu- nahme, man mag auch tauſende von der Zahl wegen anderer Faſſung der Rubrik abziehen. Und dieſe Zu- nahme halte ich gerade von 1858 ab nicht für un- wahrſcheinlich.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0268"n="246"/><fwplace="top"type="header">Die Umgeſtaltung von Produktion und Verkehr.</fw><lb/>
Jahre 1861 ſind die Kategorien etwas andere. Die<lb/>
Rubrik „Pferde-, Vieh-, Pech-, Theer-, Kohlenhändler<lb/>
und Trödler“ fehlt ganz. Die Hauſirer ſind ſo gefaßt:<lb/>„herumziehende Krämer, Lumpenſammler und andere<lb/>
herumziehende Händler.“ Darnach iſt ein Theil der<lb/>
1858 unter den 12112 Perſonen ſteckenden Händler<lb/>
jetzt hier mitverzeichnet, aber auch nur ein Theil, z. B.<lb/>
die Trödler nicht, wonach die Zahl für 1861 alſo, um<lb/>
mit den früheren Zahlen vergleichbar zu werden, um<lb/>
einige Tauſend reduzirt werden müßte.</p><lb/><p>Die Zahlen ſelbſt ſind folgende:<lb/><hirendition="#c">1837 . 15753<lb/>
1840 . 16237<lb/>
1843 . 18146<lb/>
1846 . 21049<lb/>
1849 . 16724<lb/>
1852 . 20404<lb/>
1855 . 21214<lb/>
1858 . 22497<lb/>
1861 . 44411.</hi></p><lb/><p>Nach dieſer Tabelle würde die Zahl der Hauſirer<lb/>
von 1837 bis 58 ſich kaum, nur etwa der Bevölkerungs-<lb/>
bewegung entſprechend, vermehrt haben. Die vorüber-<lb/>
gehende Steigerung 1846 erklärt ſich aus der damaligen<lb/>
Noth und Stockung der Kleingewerbe, welche Manche<lb/>
nöthigte, auf dem Wege des Hauſirens ſich durchzu-<lb/>
bringen. Für 1858—61 bleibt eine bedeutende Zu-<lb/>
nahme, man mag auch tauſende von der Zahl wegen<lb/>
anderer Faſſung der Rubrik abziehen. Und dieſe Zu-<lb/>
nahme halte ich gerade von 1858 ab nicht für un-<lb/>
wahrſcheinlich.</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[246/0268]
Die Umgeſtaltung von Produktion und Verkehr.
Jahre 1861 ſind die Kategorien etwas andere. Die
Rubrik „Pferde-, Vieh-, Pech-, Theer-, Kohlenhändler
und Trödler“ fehlt ganz. Die Hauſirer ſind ſo gefaßt:
„herumziehende Krämer, Lumpenſammler und andere
herumziehende Händler.“ Darnach iſt ein Theil der
1858 unter den 12112 Perſonen ſteckenden Händler
jetzt hier mitverzeichnet, aber auch nur ein Theil, z. B.
die Trödler nicht, wonach die Zahl für 1861 alſo, um
mit den früheren Zahlen vergleichbar zu werden, um
einige Tauſend reduzirt werden müßte.
Die Zahlen ſelbſt ſind folgende:
1837 . 15753
1840 . 16237
1843 . 18146
1846 . 21049
1849 . 16724
1852 . 20404
1855 . 21214
1858 . 22497
1861 . 44411.
Nach dieſer Tabelle würde die Zahl der Hauſirer
von 1837 bis 58 ſich kaum, nur etwa der Bevölkerungs-
bewegung entſprechend, vermehrt haben. Die vorüber-
gehende Steigerung 1846 erklärt ſich aus der damaligen
Noth und Stockung der Kleingewerbe, welche Manche
nöthigte, auf dem Wege des Hauſirens ſich durchzu-
bringen. Für 1858—61 bleibt eine bedeutende Zu-
nahme, man mag auch tauſende von der Zahl wegen
anderer Faſſung der Rubrik abziehen. Und dieſe Zu-
nahme halte ich gerade von 1858 ab nicht für un-
wahrſcheinlich.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/268>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.