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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Die Umgestaltung von Produktion und Verkehr.
auch die Mittelstädte zugenommen haben; daß nicht bloß
die hauptstädtische Industrie, sondern auch andere Ele-
mente, Bergbau, ländliche Gewerbe, Landwirthschaft
am Wachsthum theilhaben.

Ich führe nur einige Zahlen an. Im Regierungs-
bezirk Düsseldorf sind an mittleren Städten von 1840-55
stark gewachsen: Dülken von 100 auf 157, Duisburg
auf 165, Essen auf 203, Gladbach auf 157, Greven-
broich auf 134, Hückeswagen auf 296, Kaiserswerth auf
135, Langenberg auf 133, Mülheim an der Ruhr
auf 133, Orsoy auf 133, Rheydt auf 153, Ruhrort
auf 178, Solingen auf 154, Süchteln auf 169,
Velbert auf 155, Viersen auf 162. Aehnliches zeigt
sich in der Mark: Angermünde stieg in derselben Zeit
(1840-55) von 100 auf 136, Bernau auf 141, Bie-
senthal auf 132, Brandenburg auf 134, Charlottenburg
auf 144, Köpnik auf 132, Friesack auf 132, Kremmen
auf 142, Luckenwalde auf 141, Rhinow auf 151,
Saarmund auf 158, Spandau auf 143, Werder auf
130, Wittenberge auf 201; das sind meist gegen oder
über 3 % jährliche Zunahme. Von den großen Städten
(über 30000 Einw.) stieg Breslau in derselben Zeit von
100 auf 131, Köln auf 142, Königsberg auf 118,
Magdeburg auf 129, Danzig auf 109, Aachen auf
123, Stettin auf 147, Krefeld auf 174, Barmen auf
134, Elberfeld auf 130, Posen auf 128, Halle auf
126, Potsdam auf 120, Frankfurt auf 124; sie sind
also meist nicht so stark gewachsen, wie die Mittelstädte.
Von den sämmtlichen kleinern Städten ist nur durch-
schnittlich eine von 11 in dieser Zeit zurückgegangen;

Die Umgeſtaltung von Produktion und Verkehr.
auch die Mittelſtädte zugenommen haben; daß nicht bloß
die hauptſtädtiſche Induſtrie, ſondern auch andere Ele-
mente, Bergbau, ländliche Gewerbe, Landwirthſchaft
am Wachsthum theilhaben.

Ich führe nur einige Zahlen an. Im Regierungs-
bezirk Düſſeldorf ſind an mittleren Städten von 1840-55
ſtark gewachſen: Dülken von 100 auf 157, Duisburg
auf 165, Eſſen auf 203, Gladbach auf 157, Greven-
broich auf 134, Hückeswagen auf 296, Kaiſerswerth auf
135, Langenberg auf 133, Mülheim an der Ruhr
auf 133, Orſoy auf 133, Rheydt auf 153, Ruhrort
auf 178, Solingen auf 154, Süchteln auf 169,
Velbert auf 155, Vierſen auf 162. Aehnliches zeigt
ſich in der Mark: Angermünde ſtieg in derſelben Zeit
(1840-55) von 100 auf 136, Bernau auf 141, Bie-
ſenthal auf 132, Brandenburg auf 134, Charlottenburg
auf 144, Köpnik auf 132, Frieſack auf 132, Kremmen
auf 142, Luckenwalde auf 141, Rhinow auf 151,
Saarmund auf 158, Spandau auf 143, Werder auf
130, Wittenberge auf 201; das ſind meiſt gegen oder
über 3 % jährliche Zunahme. Von den großen Städten
(über 30000 Einw.) ſtieg Breslau in derſelben Zeit von
100 auf 131, Köln auf 142, Königsberg auf 118,
Magdeburg auf 129, Danzig auf 109, Aachen auf
123, Stettin auf 147, Krefeld auf 174, Barmen auf
134, Elberfeld auf 130, Poſen auf 128, Halle auf
126, Potsdam auf 120, Frankfurt auf 124; ſie ſind
alſo meiſt nicht ſo ſtark gewachſen, wie die Mittelſtädte.
Von den ſämmtlichen kleinern Städten iſt nur durch-
ſchnittlich eine von 11 in dieſer Zeit zurückgegangen;

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[192/0214] Die Umgeſtaltung von Produktion und Verkehr. auch die Mittelſtädte zugenommen haben; daß nicht bloß die hauptſtädtiſche Induſtrie, ſondern auch andere Ele- mente, Bergbau, ländliche Gewerbe, Landwirthſchaft am Wachsthum theilhaben. Ich führe nur einige Zahlen an. Im Regierungs- bezirk Düſſeldorf ſind an mittleren Städten von 1840-55 ſtark gewachſen: Dülken von 100 auf 157, Duisburg auf 165, Eſſen auf 203, Gladbach auf 157, Greven- broich auf 134, Hückeswagen auf 296, Kaiſerswerth auf 135, Langenberg auf 133, Mülheim an der Ruhr auf 133, Orſoy auf 133, Rheydt auf 153, Ruhrort auf 178, Solingen auf 154, Süchteln auf 169, Velbert auf 155, Vierſen auf 162. Aehnliches zeigt ſich in der Mark: Angermünde ſtieg in derſelben Zeit (1840-55) von 100 auf 136, Bernau auf 141, Bie- ſenthal auf 132, Brandenburg auf 134, Charlottenburg auf 144, Köpnik auf 132, Frieſack auf 132, Kremmen auf 142, Luckenwalde auf 141, Rhinow auf 151, Saarmund auf 158, Spandau auf 143, Werder auf 130, Wittenberge auf 201; das ſind meiſt gegen oder über 3 % jährliche Zunahme. Von den großen Städten (über 30000 Einw.) ſtieg Breslau in derſelben Zeit von 100 auf 131, Köln auf 142, Königsberg auf 118, Magdeburg auf 129, Danzig auf 109, Aachen auf 123, Stettin auf 147, Krefeld auf 174, Barmen auf 134, Elberfeld auf 130, Poſen auf 128, Halle auf 126, Potsdam auf 120, Frankfurt auf 124; ſie ſind alſo meiſt nicht ſo ſtark gewachſen, wie die Mittelſtädte. Von den ſämmtlichen kleinern Städten iſt nur durch- ſchnittlich eine von 11 in dieſer Zeit zurückgegangen;

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/214>, abgerufen am 27.11.2024.