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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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seiner Wiedergeburt.
billich hertzlich in GOtt erfreuen. Aber er sehe sich auch für, 1)
daß er die empfangene Gnade nicht wiederum verliere, 2) daß
er würdiglich wandele nach seinem Beruf, 3) daß er die Welt
nicht wiederum lieb gewinne, oder mit Unwiedergebohrnen
und Welt-Kindern vorsetzlich sündige, und sich ihnen nicht
gleich stelle, 4) daß er seinem himmlischen Vatter gehorsam
sey, wie die lieben Kinder, daß er dem HErrn JEsu nachfolge,
und des Heiligen Geistes Trieb nicht widerstrebe. So ist
er gewiß, daß er des Dreyeinigen GOttes Liebe, Gnade,
Hülffe und Beystand wird geniessen hie in der Zeit, und
auch dorten in Ewigkeit.

Gebett.

GRosser GOtt und liebster Vatter! wie kan ich
gnugsam deine Liebe erkennen, loben und
preisen, daß du dich meiner Seelen so hertzlich ange-
nommen hast, daß sie nicht verdürbe. O welche
Herrlichkeit hast du mir in der Heil. Taufe mitge-
theilet, da du mich zu deinem Kinde angenommen
hast! Rühmen Menschen viel ihre Glückseligkeit,
die sie erlanget durch ihre hohe Geburt, Besitzung
hoher Ehren-Stellen, grossen Reichthums, ansehn-
licher Güter; siehe, so achte ich meine Glückseligkeit
viel grösser, nemlich diese, daß ich dein Kind bin:
Denn sind wir Kinder, so sind wir auch Erben,
nemlich GOttes-Erben, und Mit-Erben Christi,
so wir anders mit leiden, damit wir mit zur Herr-
lichkeit erhaben werden. Bin ich ein Kind GOt-
tes, so wird mich mein himmlischer Vatter erhal-
ten, regieren, versorgen, beschützen, ja er wird mich
niemals und in keiner Noth verlassen. Bin ich
ein Kind GOttes, so habe ich nicht nur an ihm ei-
nen kräfftigen Beystand im Leben, sondern auch

gros-

ſeiner Wiedergeburt.
billich hertzlich in GOtt erfreuen. Aber er ſehe ſich auch für, 1)
daß er die empfangene Gnade nicht wiederum verliere, 2) daß
er würdiglich wandele nach ſeinem Beruf, 3) daß er die Welt
nicht wiederum lieb gewinne, oder mit Unwiedergebohrnen
und Welt-Kindern vorſetzlich ſündige, und ſich ihnen nicht
gleich ſtelle, 4) daß er ſeinem himmliſchen Vatter gehorſam
ſey, wie die lieben Kinder, daß er dem HErrn JEſu nachfolge,
und des Heiligen Geiſtes Trieb nicht widerſtrebe. So iſt
er gewiß, daß er des Dreyeinigen GOttes Liebe, Gnade,
Hülffe und Beyſtand wird genieſſen hie in der Zeit, und
auch dorten in Ewigkeit.

Gebett.

GRoſſer GOtt und liebſter Vatter! wie kan ich
gnugſam deine Liebe erkennen, loben und
preiſen, daß du dich meiner Seelen ſo hertzlich ange-
nommen haſt, daß ſie nicht verdürbe. O welche
Herrlichkeit haſt du mir in der Heil. Taufe mitge-
theilet, da du mich zu deinem Kinde angenommen
haſt! Rühmen Menſchen viel ihre Glückſeligkeit,
die ſie erlanget durch ihre hohe Geburt, Beſitzung
hoher Ehren-Stellen, groſſen Reichthums, anſehn-
licher Güter; ſiehe, ſo achte ich meine Glückſeligkeit
viel gröſſer, nemlich dieſe, daß ich dein Kind bin:
Denn ſind wir Kinder, ſo ſind wir auch Erben,
nemlich GOttes-Erben, und Mit-Erben Chriſti,
ſo wir anders mit leiden, damit wir mit zur Herr-
lichkeit erhaben werden. Bin ich ein Kind GOt-
tes, ſo wird mich mein himmliſcher Vatter erhal-
ten, regieren, verſorgen, beſchützen, ja er wird mich
niemals und in keiner Noth verlaſſen. Bin ich
ein Kind GOttes, ſo habe ich nicht nur an ihm ei-
nen kräfftigen Beyſtand im Leben, ſondern auch

groſ-
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[75/0097] ſeiner Wiedergeburt. billich hertzlich in GOtt erfreuen. Aber er ſehe ſich auch für, 1) daß er die empfangene Gnade nicht wiederum verliere, 2) daß er würdiglich wandele nach ſeinem Beruf, 3) daß er die Welt nicht wiederum lieb gewinne, oder mit Unwiedergebohrnen und Welt-Kindern vorſetzlich ſündige, und ſich ihnen nicht gleich ſtelle, 4) daß er ſeinem himmliſchen Vatter gehorſam ſey, wie die lieben Kinder, daß er dem HErrn JEſu nachfolge, und des Heiligen Geiſtes Trieb nicht widerſtrebe. So iſt er gewiß, daß er des Dreyeinigen GOttes Liebe, Gnade, Hülffe und Beyſtand wird genieſſen hie in der Zeit, und auch dorten in Ewigkeit. Gebett. GRoſſer GOtt und liebſter Vatter! wie kan ich gnugſam deine Liebe erkennen, loben und preiſen, daß du dich meiner Seelen ſo hertzlich ange- nommen haſt, daß ſie nicht verdürbe. O welche Herrlichkeit haſt du mir in der Heil. Taufe mitge- theilet, da du mich zu deinem Kinde angenommen haſt! Rühmen Menſchen viel ihre Glückſeligkeit, die ſie erlanget durch ihre hohe Geburt, Beſitzung hoher Ehren-Stellen, groſſen Reichthums, anſehn- licher Güter; ſiehe, ſo achte ich meine Glückſeligkeit viel gröſſer, nemlich dieſe, daß ich dein Kind bin: Denn ſind wir Kinder, ſo ſind wir auch Erben, nemlich GOttes-Erben, und Mit-Erben Chriſti, ſo wir anders mit leiden, damit wir mit zur Herr- lichkeit erhaben werden. Bin ich ein Kind GOt- tes, ſo wird mich mein himmliſcher Vatter erhal- ten, regieren, verſorgen, beſchützen, ja er wird mich niemals und in keiner Noth verlaſſen. Bin ich ein Kind GOttes, ſo habe ich nicht nur an ihm ei- nen kräfftigen Beyſtand im Leben, ſondern auch groſ-

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/97>, abgerufen am 22.11.2024.