bin dein Pilgrim wie alle meine Vätter: Die Stege und Wege meiner Wallfahrt sind nicht gleich: Bald kommen fröliche Stunden, bald sind wieder traurige da: Doch du bist mein Führer, du wirst mir durchhelffen, daß ich in guten Tagen nicht stoltz und sicher und in traurigen Tagen nicht muthlos und kleinmüthig werde. Sollte auch dieser Tag seine Plage, sein Creutz, seine Trübsal haben, so will ich mich zu dir halten, mein Vatter! der du beydes Mitleiden haben und helffen kanst. Dir will ich meine Wunden entdecken, du bist mein Artzt: Auf dich will ich mei- ne Sorgen werffen, du kanst sie tragen helffen: Du bist der allmächtige GOtt, und weissest die Deinen aus aller Versu- chung zu erlösen: Du bist allmächtig, dir ist keine Noth zu groß, kein Elend zu tief, keine Last zu schwer, du kanst erret- ten und überschwenglich thun, über alles was wir bitten oder verstehen: Bey dir ist Rath und That.
So
Morgen-Gebett
bin dein Pilgrim wie alle meine Vätter: Die Stege und Wege meiner Wallfahrt ſind nicht gleich: Bald kommen fröliche Stunden, bald ſind wieder traurige da: Doch du biſt mein Führer, du wirſt mir durchhelffen, daß ich in guten Tagen nicht ſtoltz und ſicher und in traurigen Tagen nicht muthlos und kleinmüthig werde. Sollte auch dieſer Tag ſeine Plage, ſein Creutz, ſeine Trübſal haben, ſo will ich mich zu dir halten, mein Vatter! der du beydes Mitleiden haben und helffen kanſt. Dir will ich meine Wunden entdecken, du biſt mein Artzt: Auf dich will ich mei- ne Sorgen werffen, du kanſt ſie tragen helffen: Du biſt der allmächtige GOtt, und weiſſeſt die Deinen aus aller Verſu- chung zu erlöſen: Du biſt allmächtig, dir iſt keine Noth zu groß, kein Elend zu tief, keine Laſt zu ſchwer, du kanſt erret- ten und überſchwenglich thun, über alles was wir bitten oder verſtehen: Bey dir iſt Rath und That.
So
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Morgen-Gebett
bin dein Pilgrim wie alle meine Vätter:
Die Stege und Wege meiner Wallfahrt
ſind nicht gleich: Bald kommen fröliche
Stunden, bald ſind wieder traurige da:
Doch du biſt mein Führer, du wirſt mir
durchhelffen, daß ich in guten Tagen nicht
ſtoltz und ſicher und in traurigen Tagen
nicht muthlos und kleinmüthig werde.
Sollte auch dieſer Tag ſeine Plage, ſein
Creutz, ſeine Trübſal haben, ſo will ich
mich zu dir halten, mein Vatter! der du
beydes Mitleiden haben und helffen kanſt.
Dir will ich meine Wunden entdecken,
du biſt mein Artzt: Auf dich will ich mei-
ne Sorgen werffen, du kanſt ſie tragen
helffen: Du biſt der allmächtige GOtt,
und weiſſeſt die Deinen aus aller Verſu-
chung zu erlöſen: Du biſt allmächtig, dir
iſt keine Noth zu groß, kein Elend zu
tief, keine Laſt zu ſchwer, du kanſt erret-
ten und überſchwenglich thun, über alles
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/92>, abgerufen am 28.11.2024.
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