viel Gutes an mir gethan hast. Ich lege mich zur Ruhe nieder, es kan auch diese Nacht meine letzte Nacht werden, ich weiß wohl, wie ich mich schlafen lege; aber ich weiß nicht, wie ich aufstehen werde, das stehet allein bey dir, du HErr meiner Tage und mei- nes Lebens; aber das weiß ich doch gewiß, wenn ich in deinem Namen, mein Vatter! in deinen Wun- den, o JEsu! in deiner Gemeinschafft, o werther heiliger Geist! einschlafe, so sterbe ich selig, wenn ich schon zu diesem zeitlichen Leben nicht wieder auf- stehen sollte. Ich lege mich in JEsu Wunden, wenn ich mich lege zu der Ruh, ich bleib im Schlaf mit ihm verbunden, er drucket mir die Augen zu, ich fürchte nicht die finstre Nacht, weil JEsus um mein Bethe wacht.
Abend-Lied.
SO ist der Freytag auch vorbey, ach wär ich von der Sünde frey, die ich auch heute schon verübt, und GOttes Vatter-Hertz betrübt.
2. Wie wenig hab ich doch bedacht, was JEsum an das Creutz gebracht, vielmehr gethan, gedacht, geredt, was ihn aufs neue creutziget.
3. Ach Vatter, schlugst du deinen Sohn, mit so viel Schmertzen, Schmach und Hohn, da er doch fremde Schuld versühnt, was hab ich Sünder dann verdient?
4. Jedoch mein Glaube tröstet sich, dein Sohn vergoß sein Blut für mich, nimm diese Zahlung für mich an, und sey mir wieder zugethan.
5. Wirff meine Sünd ins tieffe Meer, und gieb mir seine Wunden her, weil ich kein Lager sonst nicht weiß, so schlaf ich wie im Paradeis.
6. Dein letztes Wort soll meine seyn, ich will aus gantzem Hertzen schrey'n: Mein GOtt, der du mein Vatter heist, nur dir befehl ich meinen Geist.
7. Die
Abend-Gebett am Freytage.
viel Gutes an mir gethan haſt. Ich lege mich zur Ruhe nieder, es kan auch dieſe Nacht meine letzte Nacht werden, ich weiß wohl, wie ich mich ſchlafen lege; aber ich weiß nicht, wie ich aufſtehen werde, das ſtehet allein bey dir, du HErr meiner Tage und mei- nes Lebens; aber das weiß ich doch gewiß, wenn ich in deinem Namen, mein Vatter! in deinen Wun- den, o JEſu! in deiner Gemeinſchafft, o werther heiliger Geiſt! einſchlafe, ſo ſterbe ich ſelig, wenn ich ſchon zu dieſem zeitlichen Leben nicht wieder auf- ſtehen ſollte. Ich lege mich in JEſu Wunden, wenn ich mich lege zu der Ruh, ich bleib im Schlaf mit ihm verbunden, er drucket mir die Augen zu, ich fürchte nicht die finſtre Nacht, weil JEſus um mein Bethe wacht.
Abend-Lied.
SO iſt der Freytag auch vorbey, ach wär ich von der Sünde frey, die ich auch heute ſchon verübt, und GOttes Vatter-Hertz betrübt.
2. Wie wenig hab ich doch bedacht, was JEſum an das Creutz gebracht, vielmehr gethan, gedacht, geredt, was ihn aufs neue creutziget.
3. Ach Vatter, ſchlugſt du deinen Sohn, mit ſo viel Schmertzen, Schmach und Hohn, da er doch fremde Schuld verſühnt, was hab ich Sünder dann verdient?
4. Jedoch mein Glaube tröſtet ſich, dein Sohn vergoß ſein Blut für mich, nimm dieſe Zahlung für mich an, und ſey mir wieder zugethan.
5. Wirff meine Sünd ins tieffe Meer, und gieb mir ſeine Wunden her, weil ich kein Lager ſonſt nicht weiß, ſo ſchlaf ich wie im Paradeis.
6. Dein letztes Wort ſoll meine ſeyn, ich will aus gantzem Hertzen ſchrey’n: Mein GOtt, der du mein Vatter heiſt, nur dir befehl ich meinen Geiſt.
7. Die
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Abend-Gebett am Freytage.
viel Gutes an mir gethan haſt. Ich lege mich zur
Ruhe nieder, es kan auch dieſe Nacht meine letzte
Nacht werden, ich weiß wohl, wie ich mich ſchlafen
lege; aber ich weiß nicht, wie ich aufſtehen werde, das
ſtehet allein bey dir, du HErr meiner Tage und mei-
nes Lebens; aber das weiß ich doch gewiß, wenn
ich in deinem Namen, mein Vatter! in deinen Wun-
den, o JEſu! in deiner Gemeinſchafft, o werther
heiliger Geiſt! einſchlafe, ſo ſterbe ich ſelig, wenn
ich ſchon zu dieſem zeitlichen Leben nicht wieder auf-
ſtehen ſollte. Ich lege mich in JEſu Wunden, wenn
ich mich lege zu der Ruh, ich bleib im Schlaf mit ihm
verbunden, er drucket mir die Augen zu, ich fürchte
nicht die finſtre Nacht, weil JEſus um mein Bethe
wacht.
Abend-Lied.
SO iſt der Freytag auch vorbey, ach wär ich von der
Sünde frey, die ich auch heute ſchon verübt, und
GOttes Vatter-Hertz betrübt.
2. Wie wenig hab ich doch bedacht, was JEſum an das
Creutz gebracht, vielmehr gethan, gedacht, geredt, was ihn
aufs neue creutziget.
3. Ach Vatter, ſchlugſt du deinen Sohn, mit ſo viel
Schmertzen, Schmach und Hohn, da er doch fremde Schuld
verſühnt, was hab ich Sünder dann verdient?
4. Jedoch mein Glaube tröſtet ſich, dein Sohn vergoß ſein
Blut für mich, nimm dieſe Zahlung für mich an, und ſey
mir wieder zugethan.
5. Wirff meine Sünd ins tieffe Meer, und gieb mir ſeine
Wunden her, weil ich kein Lager ſonſt nicht weiß, ſo ſchlaf
ich wie im Paradeis.
6. Dein letztes Wort ſoll meine ſeyn, ich will aus gantzem
Hertzen ſchrey’n: Mein GOtt, der du mein Vatter heiſt,
nur dir befehl ich meinen Geiſt.
7. Die
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 810. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/832>, abgerufen am 24.11.2024.
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