sündliche Wege; mein Auge soll nicht schauen nach verbottenen Dingen und Personen! ich will meine Hände nicht ausstrecken zur Ungerechtigkeit, und mein Ohr abwenden von loser Lehr und bösem Ge- schwätz, als welches gute Sitten verderbet. Hinge- gen will ich mich, o Dreyeiniger GOtt! zu deinem Dienst ergeben, ach wohne in mir, heilige, leite und reinige mich immer mehr und mehr durch deine Gna- de. Laß mich diesen Tag immer mit frommen Leu- ten umgehen, und so ich ja Beruffs halben und un- verhofft zu Bösen komme, so bewahre mein Hertz und Gewissen vor ihren sündlichen Reden, Thaten und Befleckungen. Segne meine Arbeit, daß ich dieselbe mit kindlicher Zuversicht auf deine Vorsorge freudig und getrost verrichte, und deinen Segen al- ler Orten empfinden möge. Nun, ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hülffe kommt, meine Hülffe kommt vom HErrn, der Him- mel und Erden gemacht hat, der segne, beglücke und bewahre mich hier in Zeit, bis in die frohe Ewigkeit. Meinen Ausgang segne GOtt, meinen Eingang gleicher massen; segne auch mein täglich Brod, segne all mein Thun und Lassen; segne mich mit sel'gem Sterben, und mach mich zum Himmels-Erben.
Morgen-Lied.
MEin GOtt! du schaffest dieses Licht, das jetzund durch die Wolcken bricht, laß es auch lichte bey mir seyn, durch deinen neuen Gnaden-Schein.
2. Der Donnerstag ist auch erlebt, darüber sich mein Hertz erhebt, mein erstes Wort ist Jacobs Wort: Der HErr ist warlich an dem Ort.
3. Nimm
Morgen-Gebett am Donnerſtage.
ſündliche Wege; mein Auge ſoll nicht ſchauen nach verbottenen Dingen und Perſonen! ich will meine Hände nicht ausſtrecken zur Ungerechtigkeit, und mein Ohr abwenden von loſer Lehr und böſem Ge- ſchwätz, als welches gute Sitten verderbet. Hinge- gen will ich mich, o Dreyeiniger GOtt! zu deinem Dienſt ergeben, ach wohne in mir, heilige, leite und reinige mich immer mehr und mehr durch deine Gna- de. Laß mich dieſen Tag immer mit frommen Leu- ten umgehen, und ſo ich ja Beruffs halben und un- verhofft zu Böſen komme, ſo bewahre mein Hertz und Gewiſſen vor ihren ſündlichen Reden, Thaten und Befleckungen. Segne meine Arbeit, daß ich dieſelbe mit kindlicher Zuverſicht auf deine Vorſorge freudig und getroſt verrichte, und deinen Segen al- ler Orten empfinden möge. Nun, ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hülffe kommt, meine Hülffe kommt vom HErrn, der Him- mel und Erden gemacht hat, der ſegne, beglücke und bewahre mich hier in Zeit, bis in die frohe Ewigkeit. Meinen Ausgang ſegne GOtt, meinen Eingang gleicher maſſen; ſegne auch mein täglich Brod, ſegne all mein Thun und Laſſen; ſegne mich mit ſel’gem Sterben, und mach mich zum Himmels-Erben.
Morgen-Lied.
MEin GOtt! du ſchaffeſt dieſes Licht, das jetzund durch die Wolcken bricht, laß es auch lichte bey mir ſeyn, durch deinen neuen Gnaden-Schein.
2. Der Donnerſtag iſt auch erlebt, darüber ſich mein Hertz erhebt, mein erſtes Wort iſt Jacobs Wort: Der HErr iſt warlich an dem Ort.
3. Nimm
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0824"n="802"/><fwplace="top"type="header">Morgen-Gebett am Donnerſtage.</fw><lb/>ſündliche Wege; mein Auge ſoll nicht ſchauen nach<lb/>
verbottenen Dingen und Perſonen! ich will meine<lb/>
Hände nicht ausſtrecken zur Ungerechtigkeit, und<lb/>
mein Ohr abwenden von loſer Lehr und böſem Ge-<lb/>ſchwätz, als welches gute Sitten verderbet. Hinge-<lb/>
gen will ich mich, o Dreyeiniger GOtt! zu deinem<lb/>
Dienſt ergeben, ach wohne in mir, heilige, leite und<lb/>
reinige mich immer mehr und mehr durch deine Gna-<lb/>
de. Laß mich dieſen Tag immer mit frommen Leu-<lb/>
ten umgehen, und ſo ich ja Beruffs halben und un-<lb/>
verhofft zu Böſen komme, ſo bewahre mein Hertz<lb/>
und Gewiſſen vor ihren ſündlichen Reden, Thaten<lb/>
und Befleckungen. Segne meine Arbeit, daß ich<lb/>
dieſelbe mit kindlicher Zuverſicht auf deine Vorſorge<lb/>
freudig und getroſt verrichte, und deinen Segen al-<lb/>
ler Orten empfinden möge. Nun, ich hebe meine<lb/>
Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hülffe<lb/>
kommt, meine Hülffe kommt vom HErrn, der Him-<lb/>
mel und Erden gemacht hat, der ſegne, beglücke und<lb/>
bewahre mich hier in Zeit, bis in die frohe Ewigkeit.<lb/>
Meinen Ausgang ſegne GOtt, meinen Eingang<lb/>
gleicher maſſen; ſegne auch mein täglich Brod, ſegne<lb/>
all mein Thun und Laſſen; ſegne mich mit ſel’gem<lb/>
Sterben, und mach mich zum Himmels-Erben.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#fr">Morgen-Lied.</hi></head><lb/><p><hirendition="#in">M</hi>Ein GOtt! du ſchaffeſt dieſes Licht, das jetzund durch<lb/>
die Wolcken bricht, laß es auch lichte bey mir ſeyn,<lb/>
durch deinen neuen Gnaden-Schein.</p><lb/><p>2. Der Donnerſtag iſt auch erlebt, darüber ſich mein<lb/>
Hertz erhebt, mein erſtes Wort iſt Jacobs Wort: Der HErr<lb/>
iſt warlich an dem Ort.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">3. Nimm</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[802/0824]
Morgen-Gebett am Donnerſtage.
ſündliche Wege; mein Auge ſoll nicht ſchauen nach
verbottenen Dingen und Perſonen! ich will meine
Hände nicht ausſtrecken zur Ungerechtigkeit, und
mein Ohr abwenden von loſer Lehr und böſem Ge-
ſchwätz, als welches gute Sitten verderbet. Hinge-
gen will ich mich, o Dreyeiniger GOtt! zu deinem
Dienſt ergeben, ach wohne in mir, heilige, leite und
reinige mich immer mehr und mehr durch deine Gna-
de. Laß mich dieſen Tag immer mit frommen Leu-
ten umgehen, und ſo ich ja Beruffs halben und un-
verhofft zu Böſen komme, ſo bewahre mein Hertz
und Gewiſſen vor ihren ſündlichen Reden, Thaten
und Befleckungen. Segne meine Arbeit, daß ich
dieſelbe mit kindlicher Zuverſicht auf deine Vorſorge
freudig und getroſt verrichte, und deinen Segen al-
ler Orten empfinden möge. Nun, ich hebe meine
Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hülffe
kommt, meine Hülffe kommt vom HErrn, der Him-
mel und Erden gemacht hat, der ſegne, beglücke und
bewahre mich hier in Zeit, bis in die frohe Ewigkeit.
Meinen Ausgang ſegne GOtt, meinen Eingang
gleicher maſſen; ſegne auch mein täglich Brod, ſegne
all mein Thun und Laſſen; ſegne mich mit ſel’gem
Sterben, und mach mich zum Himmels-Erben.
Morgen-Lied.
MEin GOtt! du ſchaffeſt dieſes Licht, das jetzund durch
die Wolcken bricht, laß es auch lichte bey mir ſeyn,
durch deinen neuen Gnaden-Schein.
2. Der Donnerſtag iſt auch erlebt, darüber ſich mein
Hertz erhebt, mein erſtes Wort iſt Jacobs Wort: Der HErr
iſt warlich an dem Ort.
3. Nimm
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 802. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/824>, abgerufen am 23.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.