DIe Nacht verlöscht des Tages Licht, mein GOtt! nimm deinen Glantz mir nicht, zeuch du in meinem Hertzen ein, so hab ich immer Sonnenschein.
2. Allein die Nacht der Sünden schreckt, die mein Gewis- sen aufgeweckt, der Dienstag ist ein Sünden-Tag, da ich im Sünden-Dienste lag.
3. Doch das Verdienst von deinem Sohn, wird mir ein rechter Gnaden - Thron: Ach siehe, lieber Vatter! drauf; schreib ab die Schulden, und nicht auf.
4. O Menschen - Hüter! hüte mein, die Geister, die dir dienstbar seyn, gieb mir zu einer starcken Wacht, die Sa- tans List zu Schanden macht.
5. Bleib bey mir, weil es Abend wird, mein Gast, mein Trost, mein guter Hirt; mein Beth sieht wie Egypten aus, ach mach ein lichtes Gosen draus.
6. Halt mir dein Wort, das immer gilt, daß du mich nicht versäumen willt, und hilff mir endlich dorten hin, wo ich in keiner Nacht mehr bin.
7. Komm, süsser Schlaf, erquicke mich, der müde Leib be- gehret dich, bis daß die Nacht ihr Ende sind. GOtt selber rufft: Nun schlaf mein Kind.
Morgen-Gebett am Mittwoche.
WEnn ich erwache, bin ich noch bey dir. O gnädiger und liebreicher GOtt! mein Fels, meine Burg und Erretter, mein Schild und Horn meines Heyls und mein Schutz! ich erhebe in dieser Frühstunde meine Stimme zu dem Thron deiner Gnaden, und dancke dir, daß du die vergangene Nacht deine Flügel über mich ausgebreitet, und mei- nen Leib und meine Seele vor allem Unfall bewah- ret hast. Gelobet sey der HErr täglich, und gelobet sey sein heiliger Name ewiglich. Mein GOtt! du
lässest
Morgen-Gebett am Mittwoche.
Abend-Lied.
DIe Nacht verlöſcht des Tages Licht, mein GOtt! nimm deinen Glantz mir nicht, zeuch du in meinem Hertzen ein, ſo hab ich immer Sonnenſchein.
2. Allein die Nacht der Sünden ſchreckt, die mein Gewiſ- ſen aufgeweckt, der Dienſtag iſt ein Sünden-Tag, da ich im Sünden-Dienſte lag.
3. Doch das Verdienſt von deinem Sohn, wird mir ein rechter Gnaden - Thron: Ach ſiehe, lieber Vatter! drauf; ſchreib ab die Schulden, und nicht auf.
4. O Menſchen - Hüter! hüte mein, die Geiſter, die dir dienſtbar ſeyn, gieb mir zu einer ſtarcken Wacht, die Sa- tans Liſt zu Schanden macht.
5. Bleib bey mir, weil es Abend wird, mein Gaſt, mein Troſt, mein guter Hirt; mein Beth ſieht wie Egypten aus, ach mach ein lichtes Goſen draus.
6. Halt mir dein Wort, das immer gilt, daß du mich nicht verſäumen willt, und hilff mir endlich dorten hin, wo ich in keiner Nacht mehr bin.
7. Komm, ſüſſer Schlaf, erquicke mich, der müde Leib be- gehret dich, bis daß die Nacht ihr Ende ſind. GOtt ſelber rufft: Nun ſchlaf mein Kind.
Morgen-Gebett am Mittwoche.
WEnn ich erwache, bin ich noch bey dir. O gnädiger und liebreicher GOtt! mein Fels, meine Burg und Erretter, mein Schild und Horn meines Heyls und mein Schutz! ich erhebe in dieſer Frühſtunde meine Stimme zu dem Thron deiner Gnaden, und dancke dir, daß du die vergangene Nacht deine Flügel über mich ausgebreitet, und mei- nen Leib und meine Seele vor allem Unfall bewah- ret haſt. Gelobet ſey der HErr täglich, und gelobet ſey ſein heiliger Name ewiglich. Mein GOtt! du
läſſeſt
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Morgen-Gebett am Mittwoche.
Abend-Lied.
DIe Nacht verlöſcht des Tages Licht, mein GOtt! nimm
deinen Glantz mir nicht, zeuch du in meinem Hertzen
ein, ſo hab ich immer Sonnenſchein.
2. Allein die Nacht der Sünden ſchreckt, die mein Gewiſ-
ſen aufgeweckt, der Dienſtag iſt ein Sünden-Tag, da ich im
Sünden-Dienſte lag.
3. Doch das Verdienſt von deinem Sohn, wird mir ein
rechter Gnaden - Thron: Ach ſiehe, lieber Vatter! drauf;
ſchreib ab die Schulden, und nicht auf.
4. O Menſchen - Hüter! hüte mein, die Geiſter, die dir
dienſtbar ſeyn, gieb mir zu einer ſtarcken Wacht, die Sa-
tans Liſt zu Schanden macht.
5. Bleib bey mir, weil es Abend wird, mein Gaſt, mein
Troſt, mein guter Hirt; mein Beth ſieht wie Egypten aus,
ach mach ein lichtes Goſen draus.
6. Halt mir dein Wort, das immer gilt, daß du mich nicht
verſäumen willt, und hilff mir endlich dorten hin, wo ich in
keiner Nacht mehr bin.
7. Komm, ſüſſer Schlaf, erquicke mich, der müde Leib be-
gehret dich, bis daß die Nacht ihr Ende ſind. GOtt ſelber
rufft: Nun ſchlaf mein Kind.
Morgen-Gebett am Mittwoche.
WEnn ich erwache, bin ich noch bey dir. O
gnädiger und liebreicher GOtt! mein Fels,
meine Burg und Erretter, mein Schild und Horn
meines Heyls und mein Schutz! ich erhebe in dieſer
Frühſtunde meine Stimme zu dem Thron deiner
Gnaden, und dancke dir, daß du die vergangene
Nacht deine Flügel über mich ausgebreitet, und mei-
nen Leib und meine Seele vor allem Unfall bewah-
ret haſt. Gelobet ſey der HErr täglich, und gelobet
ſey ſein heiliger Name ewiglich. Mein GOtt! du
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 795. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/817>, abgerufen am 24.11.2024.
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