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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Abend-Gebett am Montage.
Unglück und allem Ubel, drücke mir selbsten, wenn
ich einschlafe, die Augen zu, mein JEsu! aber
drücke mir auch zugleich dein blutiges Bild in
mein Hertz, daß ich deiner nicht vergesse: Meiner
Seele, mit Begier, träume stets, o GOTT! von
dir, daß ich vest an dir bekleibe, und auch schla-
fend dein verbleibe. Sey mein Licht in der Fin-
sterniß, mein Helffer in der Noth, mein Hertz
hält dir für dein Wort, ihr sollt mein Antlitz su-
chen, darum suche ich auch, HERR! dein Ant-
litz. Ich weiß nirgend hin, als zu dir, o allmäch-
tiger GOtt! Mein Vatter ist bey mir, warum
sollt ich mich fürchten, wenn ich schon einsam liege
und schlafe. Mein JEsus, meiner Seelen Licht,
ist bey mir, wenn sich schon meiner Augen Licht
schliesset. Der heilige Geist ist bey mir, der er-
hält das Zeugniß in meinem Hertzen, daß ich
ein Kind GOttes sey, ob ich schon von mir selb-
sten nichts weiß. Bin ich also in dem Schutz des
Dreyeinigen GOttes eingeschlossen, so schlafe ich
sicher wie Jacob; ich schlafe getrost, wie ein Kind
an seiner Mutter Brust! ich schlafe beschützt, wie
Petrus. Gedencke, HErr! doch heut an mich in
dieser schwartzen Nacht, und schencke mir genädig-
lich den Schutz von deiner Wacht. Drauf schließ
ich meine Augen zu, und schlafe frölich ein; mein
GOTT wacht jetzt in meiner Ruh, wer wollte
traurig seyn?

Abend-
D d d 3

Abend-Gebett am Montage.
Unglück und allem Ubel, drücke mir ſelbſten, wenn
ich einſchlafe, die Augen zu, mein JEſu! aber
drücke mir auch zugleich dein blutiges Bild in
mein Hertz, daß ich deiner nicht vergeſſe: Meiner
Seele, mit Begier, träume ſtets, o GOTT! von
dir, daß ich veſt an dir bekleibe, und auch ſchla-
fend dein verbleibe. Sey mein Licht in der Fin-
ſterniß, mein Helffer in der Noth, mein Hertz
hält dir für dein Wort, ihr ſollt mein Antlitz ſu-
chen, darum ſuche ich auch, HERR! dein Ant-
litz. Ich weiß nirgend hin, als zu dir, o allmäch-
tiger GOtt! Mein Vatter iſt bey mir, warum
ſollt ich mich fürchten, wenn ich ſchon einſam liege
und ſchlafe. Mein JEſus, meiner Seelen Licht,
iſt bey mir, wenn ſich ſchon meiner Augen Licht
ſchlieſſet. Der heilige Geiſt iſt bey mir, der er-
hält das Zeugniß in meinem Hertzen, daß ich
ein Kind GOttes ſey, ob ich ſchon von mir ſelb-
ſten nichts weiß. Bin ich alſo in dem Schutz des
Dreyeinigen GOttes eingeſchloſſen, ſo ſchlafe ich
ſicher wie Jacob; ich ſchlafe getroſt, wie ein Kind
an ſeiner Mutter Bruſt! ich ſchlafe beſchützt, wie
Petrus. Gedencke, HErr! doch heut an mich in
dieſer ſchwartzen Nacht, und ſchencke mir genädig-
lich den Schutz von deiner Wacht. Drauf ſchließ
ich meine Augen zu, und ſchlafe frölich ein; mein
GOTT wacht jetzt in meiner Ruh, wer wollte
traurig ſeyn?

Abend-
D d d 3
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[789/0811] Abend-Gebett am Montage. Unglück und allem Ubel, drücke mir ſelbſten, wenn ich einſchlafe, die Augen zu, mein JEſu! aber drücke mir auch zugleich dein blutiges Bild in mein Hertz, daß ich deiner nicht vergeſſe: Meiner Seele, mit Begier, träume ſtets, o GOTT! von dir, daß ich veſt an dir bekleibe, und auch ſchla- fend dein verbleibe. Sey mein Licht in der Fin- ſterniß, mein Helffer in der Noth, mein Hertz hält dir für dein Wort, ihr ſollt mein Antlitz ſu- chen, darum ſuche ich auch, HERR! dein Ant- litz. Ich weiß nirgend hin, als zu dir, o allmäch- tiger GOtt! Mein Vatter iſt bey mir, warum ſollt ich mich fürchten, wenn ich ſchon einſam liege und ſchlafe. Mein JEſus, meiner Seelen Licht, iſt bey mir, wenn ſich ſchon meiner Augen Licht ſchlieſſet. Der heilige Geiſt iſt bey mir, der er- hält das Zeugniß in meinem Hertzen, daß ich ein Kind GOttes ſey, ob ich ſchon von mir ſelb- ſten nichts weiß. Bin ich alſo in dem Schutz des Dreyeinigen GOttes eingeſchloſſen, ſo ſchlafe ich ſicher wie Jacob; ich ſchlafe getroſt, wie ein Kind an ſeiner Mutter Bruſt! ich ſchlafe beſchützt, wie Petrus. Gedencke, HErr! doch heut an mich in dieſer ſchwartzen Nacht, und ſchencke mir genädig- lich den Schutz von deiner Wacht. Drauf ſchließ ich meine Augen zu, und ſchlafe frölich ein; mein GOTT wacht jetzt in meiner Ruh, wer wollte traurig ſeyn? Abend- D d d 3

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 789. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/811>, abgerufen am 27.11.2024.