gantze Woche daran gedencke, es ausübe, und gute Früchte bringe. Bewahre mich vor Verführungen, wenn der Satan seine Werckzeuge an mich schicket, daß ich nicht meine dir geheiligte Stunden der Welt überlasse, oder ihrer sündlichen Gesellschafft die Zeit, die ich dir zu Ehren hinbringen soll, aufopfere, und eben damit einen schweren Fluch auf mich lade, wel- cher mich die gantze Woche noch drücken könnte! Ach laß meinen öffentlichen und häuslichen Gottesdienst, mein Beten, Hören, Lesen und Singen dir gefallen. Sey du selber, O JEsu! mein Lehrer, daß ich zu- nehme an dem inwendigen Menschen, und wohne durch den Glauben in mir, bis ich droben mit dir un- zertrennlich vereinigt werde. Heiliger Geist, du Himmels-Lehrer! mächtiger Tröster und Bekehrer, ach laß meines Hertzens Schrein, deine ewige Woh- nung seyn, Amen.
Morgen-Lied. Es sind alle in folgender Weise oder Melodie. Mel. Des Morgens, wann ich früh aufsteh, etc.
MEin GOtt! die Sonne geht herfür, sey du die Son- ne selbst in mir, du Sonne der Gerechtigkeit, vertreib der Sünden Dunckelheit.
2. Mein erstes Opfer ist dein Ruhm, mein Hertz ist selbst dein Eigenthum, ach kehre gnädig bey mir ein, du must dir selbst den Tempel weyhn.
3. Gieb, daß ich meinen Fuß bewahr, eh ich mit deiner Kirchen - Schaar, zum Hause GOttes wallen geh, daß ich auch heilig vor dir steh.
4. Bereite Hertze, Mund und Hand, und gieb mir Weis- heit und Verstand, daß ich dein Wort mit Andacht hör, zu deines grossen Namens Ehr.
5. Schreib
Morgen-Gebett am Sonntage.
gantze Woche daran gedencke, es ausübe, und gute Früchte bringe. Bewahre mich vor Verführungen, wenn der Satan ſeine Werckzeuge an mich ſchicket, daß ich nicht meine dir geheiligte Stunden der Welt überlaſſe, oder ihrer ſündlichen Geſellſchafft die Zeit, die ich dir zu Ehren hinbringen ſoll, aufopfere, und eben damit einen ſchweren Fluch auf mich lade, wel- cher mich die gantze Woche noch drücken könnte! Ach laß meinen öffentlichen und häuslichen Gottesdienſt, mein Beten, Hören, Leſen und Singen dir gefallen. Sey du ſelber, O JEſu! mein Lehrer, daß ich zu- nehme an dem inwendigen Menſchen, und wohne durch den Glauben in mir, bis ich droben mit dir un- zertrennlich vereinigt werde. Heiliger Geiſt, du Himmels-Lehrer! mächtiger Tröſter und Bekehrer, ach laß meines Hertzens Schrein, deine ewige Woh- nung ſeyn, Amen.
Morgen-Lied. Es ſind alle in folgender Weiſe oder Melodie. Mel. Des Morgens, wann ich früh aufſteh, ꝛc.
MEin GOtt! die Sonne geht herfür, ſey du die Son- ne ſelbſt in mir, du Sonne der Gerechtigkeit, vertreib der Sünden Dunckelheit.
2. Mein erſtes Opfer iſt dein Ruhm, mein Hertz iſt ſelbſt dein Eigenthum, ach kehre gnädig bey mir ein, du muſt dir ſelbſt den Tempel weyhn.
3. Gieb, daß ich meinen Fuß bewahr, eh ich mit deiner Kirchen - Schaar, zum Hauſe GOttes wallen geh, daß ich auch heilig vor dir ſteh.
4. Bereite Hertze, Mund und Hand, und gieb mir Weis- heit und Verſtand, daß ich dein Wort mit Andacht hör, zu deines groſſen Namens Ehr.
5. Schreib
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Morgen-Gebett am Sonntage.
gantze Woche daran gedencke, es ausübe, und gute
Früchte bringe. Bewahre mich vor Verführungen,
wenn der Satan ſeine Werckzeuge an mich ſchicket,
daß ich nicht meine dir geheiligte Stunden der Welt
überlaſſe, oder ihrer ſündlichen Geſellſchafft die Zeit,
die ich dir zu Ehren hinbringen ſoll, aufopfere, und
eben damit einen ſchweren Fluch auf mich lade, wel-
cher mich die gantze Woche noch drücken könnte! Ach
laß meinen öffentlichen und häuslichen Gottesdienſt,
mein Beten, Hören, Leſen und Singen dir gefallen.
Sey du ſelber, O JEſu! mein Lehrer, daß ich zu-
nehme an dem inwendigen Menſchen, und wohne
durch den Glauben in mir, bis ich droben mit dir un-
zertrennlich vereinigt werde. Heiliger Geiſt, du
Himmels-Lehrer! mächtiger Tröſter und Bekehrer,
ach laß meines Hertzens Schrein, deine ewige Woh-
nung ſeyn, Amen.
Morgen-Lied.
Es ſind alle in folgender Weiſe oder Melodie.
Mel. Des Morgens, wann ich früh aufſteh, ꝛc.
MEin GOtt! die Sonne geht herfür, ſey du die Son-
ne ſelbſt in mir, du Sonne der Gerechtigkeit, vertreib
der Sünden Dunckelheit.
2. Mein erſtes Opfer iſt dein Ruhm, mein Hertz iſt
ſelbſt dein Eigenthum, ach kehre gnädig bey mir ein, du
muſt dir ſelbſt den Tempel weyhn.
3. Gieb, daß ich meinen Fuß bewahr, eh ich mit deiner
Kirchen - Schaar, zum Hauſe GOttes wallen geh, daß ich
auch heilig vor dir ſteh.
4. Bereite Hertze, Mund und Hand, und gieb mir Weis-
heit und Verſtand, daß ich dein Wort mit Andacht hör, zu
deines groſſen Namens Ehr.
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 781. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/803>, abgerufen am 23.11.2024.
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