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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Abend-Gebett am Mittwoche.
meine Füsse stets auf deinen Wegen gehn. Ich will,
vollbringe du; und soll ich morgen leben, so würcke
selbst in mir rechtschaffne Besserung: Mein gantzer
Wandel sey [n]ur dir allein ergeben, ich leb und sterbe
dir, so hab ich schon genug. Kein süsser Wort kan
mir in meinen Ohren schallen, als wenn du mir ver-
sprichst: Ich bin bey dir in Noth: Ob tausend und
noch mehr zur Recht und Lincken fallen, so steh ich
dannoch fest bey dir, HErr Zebaoth. Besonders
laß die Nacht mich überall erfahren, du eben seyst
der GOtt, der unser Zuflucht ist, wo deine Hand
mich nur will decken und bewahren, so frag ich nicht
ein Haar nach aller Feinde List. An Davids Be-
the stuhnd: Ich lieg und schlaf im Friede, denn du,
HErr! hilffest mir, auf daß ich sicher wohn: O
tröste doch auch mich mit diesem Abend-Liede, ich le-
ge mich mit dir, sey du mein Schild und Lohn. Sey,
JEsu! du mein Licht bey diesen Finsternissen, sey
meine Sonne mir auch mitten in der Nacht: Laß
deiner Engel Schaar den Feind an Ketten schliessen,
der wie ein Löwe nur auf mein Verderben wacht.
Dein Name sey das Schloß, die Liebe sey das Zei-
chen, so mir als ein Panier an meinem Bethe steht:
Ich will dein theures Blut an Haus und Hertze strei-
chen, damit des Würgers Schwerdt umsonst vorü-
ber geht. Hilff, daß kein Raub noch Brand, noch
anders Ungewitter, uns von dem Schlafe weckt,
und unsre Ruhe stöhrt; sey auch der Meinen Schutz
und gnädiger Behüter, daß keinen, wer sie seyn, ein
Ungemach versehrt. Träumt uns, so bilde dich in

un-

Abend-Gebett am Mittwoche.
meine Füſſe ſtets auf deinen Wegen gehn. Ich will,
vollbringe du; und ſoll ich morgen leben, ſo würcke
ſelbſt in mir rechtſchaffne Beſſerung: Mein gantzer
Wandel ſey [n]ur dir allein ergeben, ich leb und ſterbe
dir, ſo hab ich ſchon genug. Kein ſüſſer Wort kan
mir in meinen Ohren ſchallen, als wenn du mir ver-
ſprichſt: Ich bin bey dir in Noth: Ob tauſend und
noch mehr zur Recht und Lincken fallen, ſo ſteh ich
dannoch feſt bey dir, HErr Zebaoth. Beſonders
laß die Nacht mich überall erfahren, du eben ſeyſt
der GOtt, der unſer Zuflucht iſt, wo deine Hand
mich nur will decken und bewahren, ſo frag ich nicht
ein Haar nach aller Feinde Liſt. An Davids Be-
the ſtuhnd: Ich lieg und ſchlaf im Friede, denn du,
HErr! hilffeſt mir, auf daß ich ſicher wohn: O
tröſte doch auch mich mit dieſem Abend-Liede, ich le-
ge mich mit dir, ſey du mein Schild und Lohn. Sey,
JEſu! du mein Licht bey dieſen Finſterniſſen, ſey
meine Sonne mir auch mitten in der Nacht: Laß
deiner Engel Schaar den Feind an Ketten ſchlieſſen,
der wie ein Löwe nur auf mein Verderben wacht.
Dein Name ſey das Schloß, die Liebe ſey das Zei-
chen, ſo mir als ein Panier an meinem Bethe ſteht:
Ich will dein theures Blut an Haus und Hertze ſtrei-
chen, damit des Würgers Schwerdt umſonſt vorü-
ber geht. Hilff, daß kein Raub noch Brand, noch
anders Ungewitter, uns von dem Schlafe weckt,
und unſre Ruhe ſtöhrt; ſey auch der Meinen Schutz
und gnädiger Behüter, daß keinen, wer ſie ſeyn, ein
Ungemach verſehrt. Träumt uns, ſo bilde dich in

un-
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[756/0778] Abend-Gebett am Mittwoche. meine Füſſe ſtets auf deinen Wegen gehn. Ich will, vollbringe du; und ſoll ich morgen leben, ſo würcke ſelbſt in mir rechtſchaffne Beſſerung: Mein gantzer Wandel ſey nur dir allein ergeben, ich leb und ſterbe dir, ſo hab ich ſchon genug. Kein ſüſſer Wort kan mir in meinen Ohren ſchallen, als wenn du mir ver- ſprichſt: Ich bin bey dir in Noth: Ob tauſend und noch mehr zur Recht und Lincken fallen, ſo ſteh ich dannoch feſt bey dir, HErr Zebaoth. Beſonders laß die Nacht mich überall erfahren, du eben ſeyſt der GOtt, der unſer Zuflucht iſt, wo deine Hand mich nur will decken und bewahren, ſo frag ich nicht ein Haar nach aller Feinde Liſt. An Davids Be- the ſtuhnd: Ich lieg und ſchlaf im Friede, denn du, HErr! hilffeſt mir, auf daß ich ſicher wohn: O tröſte doch auch mich mit dieſem Abend-Liede, ich le- ge mich mit dir, ſey du mein Schild und Lohn. Sey, JEſu! du mein Licht bey dieſen Finſterniſſen, ſey meine Sonne mir auch mitten in der Nacht: Laß deiner Engel Schaar den Feind an Ketten ſchlieſſen, der wie ein Löwe nur auf mein Verderben wacht. Dein Name ſey das Schloß, die Liebe ſey das Zei- chen, ſo mir als ein Panier an meinem Bethe ſteht: Ich will dein theures Blut an Haus und Hertze ſtrei- chen, damit des Würgers Schwerdt umſonſt vorü- ber geht. Hilff, daß kein Raub noch Brand, noch anders Ungewitter, uns von dem Schlafe weckt, und unſre Ruhe ſtöhrt; ſey auch der Meinen Schutz und gnädiger Behüter, daß keinen, wer ſie ſeyn, ein Ungemach verſehrt. Träumt uns, ſo bilde dich in un-

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 756. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/778>, abgerufen am 22.11.2024.