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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Historia vom Leiden Christi.
Juden, der wagts, und gieng hinein zu Pilato, und
bat, daß er möchte abnehmen den Leichnam JEsu.
Pilatus aber verwunderte sich, daß er schon todt war,
und rieff dem Hauptmann, und fragte ihn, ob er
längst gestorben wäre? Und als ers erkundiget von
dem Hauptmann, gab er Joseph den Leichnam JE-
su, und befahle, man sollte ihn ihm geben. Und Jo-
seph kauffte ein Leinwand. Es kam aber auch Nico-
demus, der vormals bey der Nacht zu JEsu kom-
men war, und brachten Myrrhen und Aloen unter-
einander, bey hundert Pfunden. Da nahmen sie
den Leichnam JEsu, der abgenommen ward, und
wickelten ihn in ein rein Leinwad, und bunden ihn
mit leinen Tüchern, und mit den Specereyen, wie
die Juden pflegten zu begraben.

Es war aber an der Stätte, da er gecreutziget
ward, ein Garte, und im Garten ein neu Grab,
das war Josephs, welches er hatte lassen hauen in
einen Felsen, in welches niemand je geleget ward,
daselbst hin legten sie JEsum, um des Rüsttags wil-
len der Juden, daß der Sabbat anbrach, und das
Grab nahe war, und wälzten einen grossen Stein
für die Thür des Grabes, und giengen darvon. Es
war aber allda Maria Magdalena, und Maria Jo-
ses Mutter, die satzten sich gegen das Grab, auch
andere Weiber, die da JEsu auch waren nachgefol-
get, von Galiläa, beschaueten, wohin, und wie
sein Leib geleget war. Sie kehreten aber um, und
bereiteten die Specerey und Salben, und den Sab-
bat über waren sie stille nach dem Gesätz.

Des
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Hiſtoria vom Leiden Chriſti.
Juden, der wagts, und gieng hinein zu Pilato, und
bat, daß er möchte abnehmen den Leichnam JEſu.
Pilatus aber verwunderte ſich, daß er ſchon todt war,
und rieff dem Hauptmann, und fragte ihn, ob er
längſt geſtorben wäre? Und als ers erkundiget von
dem Hauptmann, gab er Joſeph den Leichnam JE-
ſu, und befahle, man ſollte ihn ihm geben. Und Jo-
ſeph kauffte ein Leinwand. Es kam aber auch Nico-
demus, der vormals bey der Nacht zu JEſu kom-
men war, und brachten Myrrhen und Aloen unter-
einander, bey hundert Pfunden. Da nahmen ſie
den Leichnam JEſu, der abgenommen ward, und
wickelten ihn in ein rein Leinwad, und bunden ihn
mit leinen Tüchern, und mit den Specereyen, wie
die Juden pflegten zu begraben.

Es war aber an der Stätte, da er gecreutziget
ward, ein Garte, und im Garten ein neu Grab,
das war Joſephs, welches er hatte laſſen hauen in
einen Felſen, in welches niemand je geleget ward,
daſelbſt hin legten ſie JEſum, um des Rüſttags wil-
len der Juden, daß der Sabbat anbrach, und das
Grab nahe war, und wälzten einen groſſen Stein
für die Thür des Grabes, und giengen darvon. Es
war aber allda Maria Magdalena, und Maria Jo-
ſes Mutter, die ſatzten ſich gegen das Grab, auch
andere Weiber, die da JEſu auch waren nachgefol-
get, von Galiläa, beſchaueten, wohin, und wie
ſein Leib geleget war. Sie kehreten aber um, und
bereiteten die Specerey und Salben, und den Sab-
bat über waren ſie ſtille nach dem Geſätz.

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Z z 4
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[727/0749] Hiſtoria vom Leiden Chriſti. Juden, der wagts, und gieng hinein zu Pilato, und bat, daß er möchte abnehmen den Leichnam JEſu. Pilatus aber verwunderte ſich, daß er ſchon todt war, und rieff dem Hauptmann, und fragte ihn, ob er längſt geſtorben wäre? Und als ers erkundiget von dem Hauptmann, gab er Joſeph den Leichnam JE- ſu, und befahle, man ſollte ihn ihm geben. Und Jo- ſeph kauffte ein Leinwand. Es kam aber auch Nico- demus, der vormals bey der Nacht zu JEſu kom- men war, und brachten Myrrhen und Aloen unter- einander, bey hundert Pfunden. Da nahmen ſie den Leichnam JEſu, der abgenommen ward, und wickelten ihn in ein rein Leinwad, und bunden ihn mit leinen Tüchern, und mit den Specereyen, wie die Juden pflegten zu begraben. Es war aber an der Stätte, da er gecreutziget ward, ein Garte, und im Garten ein neu Grab, das war Joſephs, welches er hatte laſſen hauen in einen Felſen, in welches niemand je geleget ward, daſelbſt hin legten ſie JEſum, um des Rüſttags wil- len der Juden, daß der Sabbat anbrach, und das Grab nahe war, und wälzten einen groſſen Stein für die Thür des Grabes, und giengen darvon. Es war aber allda Maria Magdalena, und Maria Jo- ſes Mutter, die ſatzten ſich gegen das Grab, auch andere Weiber, die da JEſu auch waren nachgefol- get, von Galiläa, beſchaueten, wohin, und wie ſein Leib geleget war. Sie kehreten aber um, und bereiteten die Specerey und Salben, und den Sab- bat über waren ſie ſtille nach dem Geſätz. Des Z z 4

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 727. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/749>, abgerufen am 22.11.2024.