und Sinn sey dir allein geweyht, mein Segen, Freud und Schatz, bleibst du in Ewigkeit.
6. Wohlan! ich bin erhört, GOtt wirds aus Gnaden geben, drum will ich Mund und Hertz mit Danck zu ihm erheben: Mein Vatter! schencke mir, dieweil ich leb auf Erd, was du mir zugedacht: Nur daß ich selig werd.
Aufmunterung zum Abend-Gebett am Montag.
Ps. 4, 9. Ich liege und schlafe gantz mit Frieden, denn du allein, HErr, hilffest mir, daß ich sicher wohne.
ISt die Danckbarkeit eine schöne Tugend, welche GOtt und Menschen wohl gefällt, so soll auch ein gläubiger Christ derselben eingedenck sey, wenn ihn nun GOtt einen Tag hat erleben und den Abend erreichen lassen. Es ist zu beklagen, daß viele Menschen Tage, Wochen, Monate, ja gantze Jahre hinbringen, und nicht erkennen, was GOtt an ihnen gethan; sie geniessen des göttlichen Schutzes, Bey- standes, Hülffe, und dancken ihm nicht einmal darvor, meynen, es müßte so seyn, sie müßten gesund, glücklich und in Wohlseyn ihre Zeit hinbringen, GOtt müßte also sie er- halten, und es ihnen lassen wohlergehen. Darum, o gläubiger Christ! söndere dich ab von solchen undanckbaren Seelen. Hast du den Tag unter dem Schutz und Beystande GOttes glücklich zurück geleget, fänget die Sonne an unter zu gehen, und will nunmehr Abend werden, so hebe deine Augen auf gen Himmel, mit Dancken und Beten. 1) Dancke GOtt, daß er den Tag über dich vor Unglück bewahret, und dencke, wie viel Menschen vielleicht den Tag, daran dich kein Lei- den berühret, in das größte Unglück gekommen, ihre Gesund- heit verlohren, des Abends kranck und in grossen Schmer- tzen auf ihr Bethe sind geleget worden, da sie den Morgen noch frisch und gesund waren, ja wie viel sind in einem Tag arm worden durch Feuer und Unglück, die am Morgen noch nichts davon wußten. 2) Bitte GOtt um Vergebung dei- ner Sünden, untersuche deine Reden, und deine Thaten; hast du den Tag über etwas geredet wider GOtt und den Nächsten; hast du etwas vollbracht, das wider dein Gewis- sen und Christenthum ist, o alsdann auf! und bitte es GOtt ab, ehe du schlafen gehest. 3) Gedencke, vielleicht ist diese Nacht deine letzte, vielleicht wird in dieser Nacht GOtt deine
Seele
Aufmunterung zum Abend-Gebett
und Sinn ſey dir allein geweyht, mein Segen, Freud und Schatz, bleibſt du in Ewigkeit.
6. Wohlan! ich bin erhört, GOtt wirds aus Gnaden geben, drum will ich Mund und Hertz mit Danck zu ihm erheben: Mein Vatter! ſchencke mir, dieweil ich leb auf Erd, was du mir zugedacht: Nur daß ich ſelig werd.
Aufmunterung zum Abend-Gebett am Montag.
Pſ. 4, 9. Ich liege und ſchlafe gantz mit Frieden, denn du allein, HErr, hilffeſt mir, daß ich ſicher wohne.
ISt die Danckbarkeit eine ſchöne Tugend, welche GOtt und Menſchen wohl gefällt, ſo ſoll auch ein gläubiger Chriſt derſelben eingedenck ſey, wenn ihn nun GOtt einen Tag hat erleben und den Abend erreichen laſſen. Es iſt zu beklagen, daß viele Menſchen Tage, Wochen, Monate, ja gantze Jahre hinbringen, und nicht erkennen, was GOtt an ihnen gethan; ſie genieſſen des göttlichen Schutzes, Bey- ſtandes, Hülffe, und dancken ihm nicht einmal darvor, meynen, es müßte ſo ſeyn, ſie müßten geſund, glücklich und in Wohlſeyn ihre Zeit hinbringen, GOtt müßte alſo ſie er- halten, und es ihnen laſſen wohlergehen. Darum, o gläubiger Chriſt! ſöndere dich ab von ſolchen undanckbaren Seelen. Haſt du den Tag unter dem Schutz und Beyſtande GOttes glücklich zurück geleget, fänget die Sonne an unter zu gehen, und will nunmehr Abend werden, ſo hebe deine Augen auf gen Himmel, mit Dancken und Beten. 1) Dancke GOtt, daß er den Tag über dich vor Unglück bewahret, und dencke, wie viel Menſchen vielleicht den Tag, daran dich kein Lei- den berühret, in das größte Unglück gekommen, ihre Geſund- heit verlohren, des Abends kranck und in groſſen Schmer- tzen auf ihr Bethe ſind geleget worden, da ſie den Morgen noch friſch und geſund waren, ja wie viel ſind in einem Tag arm worden durch Feuer und Unglück, die am Morgen noch nichts davon wußten. 2) Bitte GOtt um Vergebung dei- ner Sünden, unterſuche deine Reden, und deine Thaten; haſt du den Tag über etwas geredet wider GOtt und den Nächſten; haſt du etwas vollbracht, das wider dein Gewiſ- ſen und Chriſtenthum iſt, o alsdann auf! und bitte es GOtt ab, ehe du ſchlafen geheſt. 3) Gedencke, vielleicht iſt dieſe Nacht deine letzte, vielleicht wird in dieſer Nacht GOtt deine
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Aufmunterung zum Abend-Gebett
und Sinn ſey dir allein geweyht, mein Segen, Freud und Schatz,
bleibſt du in Ewigkeit.
6. Wohlan! ich bin erhört, GOtt wirds aus Gnaden geben,
drum will ich Mund und Hertz mit Danck zu ihm erheben: Mein
Vatter! ſchencke mir, dieweil ich leb auf Erd, was du mir zugedacht:
Nur daß ich ſelig werd.
Aufmunterung zum Abend-Gebett am Montag.
Pſ. 4, 9. Ich liege und ſchlafe gantz mit Frieden, denn du allein, HErr, hilffeſt mir,
daß ich ſicher wohne.
ISt die Danckbarkeit eine ſchöne Tugend, welche GOtt
und Menſchen wohl gefällt, ſo ſoll auch ein gläubiger
Chriſt derſelben eingedenck ſey, wenn ihn nun GOtt einen
Tag hat erleben und den Abend erreichen laſſen. Es iſt zu
beklagen, daß viele Menſchen Tage, Wochen, Monate,
ja gantze Jahre hinbringen, und nicht erkennen, was GOtt
an ihnen gethan; ſie genieſſen des göttlichen Schutzes, Bey-
ſtandes, Hülffe, und dancken ihm nicht einmal darvor,
meynen, es müßte ſo ſeyn, ſie müßten geſund, glücklich und
in Wohlſeyn ihre Zeit hinbringen, GOtt müßte alſo ſie er-
halten, und es ihnen laſſen wohlergehen. Darum, o gläubiger
Chriſt! ſöndere dich ab von ſolchen undanckbaren Seelen.
Haſt du den Tag unter dem Schutz und Beyſtande GOttes
glücklich zurück geleget, fänget die Sonne an unter zu gehen,
und will nunmehr Abend werden, ſo hebe deine Augen auf
gen Himmel, mit Dancken und Beten. 1) Dancke GOtt,
daß er den Tag über dich vor Unglück bewahret, und dencke,
wie viel Menſchen vielleicht den Tag, daran dich kein Lei-
den berühret, in das größte Unglück gekommen, ihre Geſund-
heit verlohren, des Abends kranck und in groſſen Schmer-
tzen auf ihr Bethe ſind geleget worden, da ſie den Morgen
noch friſch und geſund waren, ja wie viel ſind in einem Tag
arm worden durch Feuer und Unglück, die am Morgen noch
nichts davon wußten. 2) Bitte GOtt um Vergebung dei-
ner Sünden, unterſuche deine Reden, und deine Thaten;
haſt du den Tag über etwas geredet wider GOtt und den
Nächſten; haſt du etwas vollbracht, das wider dein Gewiſ-
ſen und Chriſtenthum iſt, o alsdann auf! und bitte es GOtt
ab, ehe du ſchlafen geheſt. 3) Gedencke, vielleicht iſt dieſe
Nacht deine letzte, vielleicht wird in dieſer Nacht GOtt deine
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/74>, abgerufen am 27.11.2024.
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