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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Historia vom Leiden Christi.
Jüdischen Lande, und hat in Galiläa angefangen,
bis hieher.

Da aber Pilatus Galiläam höret, fraget er, ob
er aus Galiläa wäre? Und als er vernahm, daß er
unter Herodes Obrigkeit war, übersandte er ihn zu
Herodes, welcher in denselbigen Tagen auch zu Je-
rusalem war.

Da aber Herodes JEsum sahe, ward er sehr froh,
dann er hätte ihn längst gern gesehen, dann er hatte
viel von ihm gehört, und hoffete, er würde ein Zei-
chen von ihm sehen, und fraget ihn mancherley:
Er antwortet ihm aber nichts. Die Hohenprie-
ster aber und Schrifftgelehrten stuhnden auf und ver-
klagten ihn hart. Aber Herodes mit seinem Gesind
verachtet und verspottet ihn, legt ihm ein weiß Kleid
an, und sandte ihn wieder zu Pilato. Auf den Tag
wurden Pilatus und Herodes Freund mit einander,
dann zuvor waren sie einander feind.

Pilatus aber rieff die Hohenpriester und die
Obersten und das Volck zusammen und sprach zu
ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir bracht, als
der das Volck abwende, und sehet, ich hab ihn für
euch verhöret, und finde an dem Menschen der Sa-
chen keine, deren ihr ihn beschuldiget, Herodes auch
nicht, dann ich habe euch zu ihm gesandt, und se-
het, man hat nichts auf ihn bracht, das des Todes
werth sey, darum will ich ihn züchtigen und los
geben.

Auf das Fest aber mußte der Landpfleger
nach Gewohnheit dem Volck einen Gefangenen

los

Hiſtoria vom Leiden Chriſti.
Jüdiſchen Lande, und hat in Galiläa angefangen,
bis hieher.

Da aber Pilatus Galiläam höret, fraget er, ob
er aus Galiläa wäre? Und als er vernahm, daß er
unter Herodes Obrigkeit war, überſandte er ihn zu
Herodes, welcher in denſelbigen Tagen auch zu Je-
ruſalem war.

Da aber Herodes JEſum ſahe, ward er ſehr froh,
dann er hätte ihn längſt gern geſehen, dann er hatte
viel von ihm gehört, und hoffete, er würde ein Zei-
chen von ihm ſehen, und fraget ihn mancherley:
Er antwortet ihm aber nichts. Die Hohenprie-
ſter aber und Schrifftgelehrten ſtuhnden auf und ver-
klagten ihn hart. Aber Herodes mit ſeinem Geſind
verachtet und verſpottet ihn, legt ihm ein weiß Kleid
an, und ſandte ihn wieder zu Pilato. Auf den Tag
wurden Pilatus und Herodes Freund mit einander,
dann zuvor waren ſie einander feind.

Pilatus aber rieff die Hohenprieſter und die
Oberſten und das Volck zuſammen und ſprach zu
ihnen: Ihr habt dieſen Menſchen zu mir bracht, als
der das Volck abwende, und ſehet, ich hab ihn für
euch verhöret, und finde an dem Menſchen der Sa-
chen keine, deren ihr ihn beſchuldiget, Herodes auch
nicht, dann ich habe euch zu ihm geſandt, und ſe-
het, man hat nichts auf ihn bracht, das des Todes
werth ſey, darum will ich ihn züchtigen und los
geben.

Auf das Feſt aber mußte der Landpfleger
nach Gewohnheit dem Volck einen Gefangenen

los
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[717/0739] Hiſtoria vom Leiden Chriſti. Jüdiſchen Lande, und hat in Galiläa angefangen, bis hieher. Da aber Pilatus Galiläam höret, fraget er, ob er aus Galiläa wäre? Und als er vernahm, daß er unter Herodes Obrigkeit war, überſandte er ihn zu Herodes, welcher in denſelbigen Tagen auch zu Je- ruſalem war. Da aber Herodes JEſum ſahe, ward er ſehr froh, dann er hätte ihn längſt gern geſehen, dann er hatte viel von ihm gehört, und hoffete, er würde ein Zei- chen von ihm ſehen, und fraget ihn mancherley: Er antwortet ihm aber nichts. Die Hohenprie- ſter aber und Schrifftgelehrten ſtuhnden auf und ver- klagten ihn hart. Aber Herodes mit ſeinem Geſind verachtet und verſpottet ihn, legt ihm ein weiß Kleid an, und ſandte ihn wieder zu Pilato. Auf den Tag wurden Pilatus und Herodes Freund mit einander, dann zuvor waren ſie einander feind. Pilatus aber rieff die Hohenprieſter und die Oberſten und das Volck zuſammen und ſprach zu ihnen: Ihr habt dieſen Menſchen zu mir bracht, als der das Volck abwende, und ſehet, ich hab ihn für euch verhöret, und finde an dem Menſchen der Sa- chen keine, deren ihr ihn beſchuldiget, Herodes auch nicht, dann ich habe euch zu ihm geſandt, und ſe- het, man hat nichts auf ihn bracht, das des Todes werth ſey, darum will ich ihn züchtigen und los geben. Auf das Feſt aber mußte der Landpfleger nach Gewohnheit dem Volck einen Gefangenen los

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 717. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/739>, abgerufen am 22.11.2024.