Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Sterbens-Gedancken.

und Seele, versorge sie, daß sie versorget sey ewiglich. Ach
lieber HErr JEsu! auf dein Verdienst leb und sterbe ich, hilff,
daß ich nicht allem hie selig sterbe, sondern auch dort ewig lebe.
Ach! GOtt heiliger Geist, auf deinen Trost verlaß ich mich
allein; schaffe, daß ich bald im Himmel schaue, was ich anje-
tzo glaube, und daß ich dort besitze, was ich hier hoffe. O
heilige Drey-Einigkeit, hochgelobt in Ewigkeit, verleihe gnä-
diglich, daß ich durch diese meine Sterblichkeit eingehe in die
ewige Freud und Seligkeit. Amen.

24. HErr, wie du willt, so schicks mit mir, im Leben und
im Sterben, allein zu dir steht mein Begier, laß mich nur
nicht verderben, Erhalt mich nur in deiner Huld, sonst wie
du willt, gieb mir Gedult, dann dein Will ist der beste.

Wann ich einmal nach deinem Rath, etc.

25. Ob ich schon jetzt wandere im finstern Thal, fürchte ich
kein Unglück, denn du HErr bist bey mir, dein Stecken und
Stab trösten mich. Ps. 23, 4.

26. HErr, nun lässest du deinen Diener (Dienerin) im
Frieden fahren, wie du gesagt hast, dann meine Augen haben
deinen Heyland gesehen, welchen du bereitet hast, vor allen
Völckern, ein Licht zu erleuchten die Heyden, und zum Preis
deines Volcks Israel.

27. Soll der Tod mich raffen fort, JEsu! laß mich nicht
verderben, JEsus sey mein letztes Wort, damit will ich selig
sterben. JEsus, wann der Tod setzt an, führ mich auf die
Lebens-Bahn.

28. Die Angst meines Hertzens ist groß, führe mich aus
meinen Nöthen. Siehe an meinen Jammer und Elend, ver-
gieb mir alle meine Sünde. Ps. 25, 17. 18.

29. JEsu nun auf und davon, aus dieses Lebens Jammer
und Leid, zur himmlischen Freud und Herrlichkeit. HErr
JEsu! hilff du mir nur bald selig überwinden.

30. JEsu! ich bin kranck, komm, stärcke mich, meine
Stärcke, ich bin matt, erquicke mich, süsser JEsu! wann
ich sterb, so tröste mich, du mein Tröster, JEsu! du mein
Tröster.

31. In deine Hände, (du hertzallerliebster HErr JEsu!

Sterbens-Gedancken.

und Seele, verſorge ſie, daß ſie verſorget ſey ewiglich. Ach
lieber HErr JEſu! auf dein Verdienſt leb und ſterbe ich, hilff,
daß ich nicht allem hie ſelig ſterbe, ſondern auch dort ewig lebe.
Ach! GOtt heiliger Geiſt, auf deinen Troſt verlaß ich mich
allein; ſchaffe, daß ich bald im Himmel ſchaue, was ich anje-
tzo glaube, und daß ich dort beſitze, was ich hier hoffe. O
heilige Drey-Einigkeit, hochgelobt in Ewigkeit, verleihe gnä-
diglich, daß ich durch dieſe meine Sterblichkeit eingehe in die
ewige Freud und Seligkeit. Amen.

24. HErr, wie du willt, ſo ſchicks mit mir, im Leben und
im Sterben, allein zu dir ſteht mein Begier, laß mich nur
nicht verderben, Erhalt mich nur in deiner Huld, ſonſt wie
du willt, gieb mir Gedult, dann dein Will iſt der beſte.

Wann ich einmal nach deinem Rath, ꝛc.

25. Ob ich ſchon jetzt wandere im finſtern Thal, fürchte ich
kein Unglück, denn du HErr biſt bey mir, dein Stecken und
Stab tröſten mich. Pſ. 23, 4.

26. HErr, nun läſſeſt du deinen Diener (Dienerin) im
Frieden fahren, wie du geſagt haſt, dann meine Augen haben
deinen Heyland geſehen, welchen du bereitet haſt, vor allen
Völckern, ein Licht zu erleuchten die Heyden, und zum Preis
deines Volcks Iſrael.

27. Soll der Tod mich raffen fort, JEſu! laß mich nicht
verderben, JEſus ſey mein letztes Wort, damit will ich ſelig
ſterben. JEſus, wann der Tod ſetzt an, führ mich auf die
Lebens-Bahn.

28. Die Angſt meines Hertzens iſt groß, führe mich aus
meinen Nöthen. Siehe an meinen Jammer und Elend, ver-
gieb mir alle meine Sünde. Pſ. 25, 17. 18.

29. JEſu nun auf und davon, aus dieſes Lebens Jammer
und Leid, zur himmliſchen Freud und Herrlichkeit. HErr
JEſu! hilff du mir nur bald ſelig überwinden.

30. JEſu! ich bin kranck, komm, ſtärcke mich, meine
Stärcke, ich bin matt, erquicke mich, ſüſſer JEſu! wann
ich ſterb, ſo tröſte mich, du mein Tröſter, JEſu! du mein
Tröſter.

31. In deine Hände, (du hertzallerliebſter HErr JEſu!

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0698" n="676"/><fw place="top" type="header">Sterbens-Gedancken.</fw><lb/>
und Seele, ver&#x017F;orge &#x017F;ie, daß &#x017F;ie ver&#x017F;orget &#x017F;ey ewiglich. Ach<lb/>
lieber HErr JE&#x017F;u! auf dein Verdien&#x017F;t leb und &#x017F;terbe ich, hilff,<lb/>
daß ich nicht allem hie &#x017F;elig &#x017F;terbe, &#x017F;ondern auch dort ewig lebe.<lb/>
Ach! GOtt heiliger Gei&#x017F;t, auf deinen Tro&#x017F;t verlaß ich mich<lb/>
allein; &#x017F;chaffe, daß ich bald im Himmel &#x017F;chaue, was ich anje-<lb/>
tzo glaube, und daß ich dort be&#x017F;itze, was ich hier hoffe. O<lb/>
heilige Drey-Einigkeit, hochgelobt in Ewigkeit, verleihe gnä-<lb/>
diglich, daß ich durch die&#x017F;e meine Sterblichkeit eingehe in die<lb/>
ewige Freud und Seligkeit. Amen.</p><lb/>
          <p>24. HErr, wie du willt, &#x017F;o &#x017F;chicks mit mir, im Leben und<lb/>
im Sterben, allein zu dir &#x017F;teht mein Begier, laß mich nur<lb/>
nicht verderben, Erhalt mich nur in deiner Huld, &#x017F;on&#x017F;t wie<lb/>
du willt, gieb mir Gedult, dann dein Will i&#x017F;t der be&#x017F;te.</p><lb/>
          <p>Wann ich einmal nach deinem Rath, &#xA75B;c.</p><lb/>
          <p>25. Ob ich &#x017F;chon jetzt wandere im fin&#x017F;tern Thal, fürchte ich<lb/>
kein Unglück, denn du HErr bi&#x017F;t bey mir, dein Stecken und<lb/>
Stab trö&#x017F;ten mich. P&#x017F;. 23, 4.</p><lb/>
          <p>26. HErr, nun lä&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t du deinen Diener (Dienerin) im<lb/>
Frieden fahren, wie du ge&#x017F;agt ha&#x017F;t, dann meine Augen haben<lb/>
deinen Heyland ge&#x017F;ehen, welchen du bereitet ha&#x017F;t, vor allen<lb/>
Völckern, ein Licht zu erleuchten die Heyden, und zum Preis<lb/>
deines Volcks I&#x017F;rael.</p><lb/>
          <p>27. Soll der Tod mich raffen fort, JE&#x017F;u! laß mich nicht<lb/>
verderben, JE&#x017F;us &#x017F;ey mein letztes Wort, damit will ich &#x017F;elig<lb/>
&#x017F;terben. JE&#x017F;us, wann der Tod &#x017F;etzt an, führ mich auf die<lb/>
Lebens-Bahn.</p><lb/>
          <p>28. Die Ang&#x017F;t meines Hertzens i&#x017F;t groß, führe mich aus<lb/>
meinen Nöthen. Siehe an meinen Jammer und Elend, ver-<lb/>
gieb mir alle meine Sünde. P&#x017F;. 25, 17. 18.</p><lb/>
          <p>29. JE&#x017F;u nun auf und davon, aus die&#x017F;es Lebens Jammer<lb/>
und Leid, zur himmli&#x017F;chen Freud und Herrlichkeit. HErr<lb/>
JE&#x017F;u! hilff du mir nur bald &#x017F;elig überwinden.</p><lb/>
          <p>30. JE&#x017F;u! ich bin kranck, komm, &#x017F;tärcke mich, meine<lb/>
Stärcke, ich bin matt, erquicke mich, &#x017F;ü&#x017F;&#x017F;er JE&#x017F;u! wann<lb/>
ich &#x017F;terb, &#x017F;o trö&#x017F;te mich, du mein Trö&#x017F;ter, JE&#x017F;u! du mein<lb/>
Trö&#x017F;ter.</p><lb/>
          <p>31. In deine Hände, (du hertzallerlieb&#x017F;ter HErr JE&#x017F;u!<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">du</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[676/0698] Sterbens-Gedancken. und Seele, verſorge ſie, daß ſie verſorget ſey ewiglich. Ach lieber HErr JEſu! auf dein Verdienſt leb und ſterbe ich, hilff, daß ich nicht allem hie ſelig ſterbe, ſondern auch dort ewig lebe. Ach! GOtt heiliger Geiſt, auf deinen Troſt verlaß ich mich allein; ſchaffe, daß ich bald im Himmel ſchaue, was ich anje- tzo glaube, und daß ich dort beſitze, was ich hier hoffe. O heilige Drey-Einigkeit, hochgelobt in Ewigkeit, verleihe gnä- diglich, daß ich durch dieſe meine Sterblichkeit eingehe in die ewige Freud und Seligkeit. Amen. 24. HErr, wie du willt, ſo ſchicks mit mir, im Leben und im Sterben, allein zu dir ſteht mein Begier, laß mich nur nicht verderben, Erhalt mich nur in deiner Huld, ſonſt wie du willt, gieb mir Gedult, dann dein Will iſt der beſte. Wann ich einmal nach deinem Rath, ꝛc. 25. Ob ich ſchon jetzt wandere im finſtern Thal, fürchte ich kein Unglück, denn du HErr biſt bey mir, dein Stecken und Stab tröſten mich. Pſ. 23, 4. 26. HErr, nun läſſeſt du deinen Diener (Dienerin) im Frieden fahren, wie du geſagt haſt, dann meine Augen haben deinen Heyland geſehen, welchen du bereitet haſt, vor allen Völckern, ein Licht zu erleuchten die Heyden, und zum Preis deines Volcks Iſrael. 27. Soll der Tod mich raffen fort, JEſu! laß mich nicht verderben, JEſus ſey mein letztes Wort, damit will ich ſelig ſterben. JEſus, wann der Tod ſetzt an, führ mich auf die Lebens-Bahn. 28. Die Angſt meines Hertzens iſt groß, führe mich aus meinen Nöthen. Siehe an meinen Jammer und Elend, ver- gieb mir alle meine Sünde. Pſ. 25, 17. 18. 29. JEſu nun auf und davon, aus dieſes Lebens Jammer und Leid, zur himmliſchen Freud und Herrlichkeit. HErr JEſu! hilff du mir nur bald ſelig überwinden. 30. JEſu! ich bin kranck, komm, ſtärcke mich, meine Stärcke, ich bin matt, erquicke mich, ſüſſer JEſu! wann ich ſterb, ſo tröſte mich, du mein Tröſter, JEſu! du mein Tröſter. 31. In deine Hände, (du hertzallerliebſter HErr JEſu! du

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 License.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription

Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/698
Zitationshilfe:	Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 676. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/698>, abgerufen am 22.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.