haben, Christlich zu leben, und selig zu ster- ben: Das verleihe mir um JEsu Christi deines liebsten Sohnes willen. Amen.
GOtt Lob! der Anfang ist gemacht, Ich habe mein Gebett vollbracht, Und gehe nun an den Beruf. GOtt, der die Welt und mich erschuf, Wird Krafft von oben mir verleyhn. Der Anfang und das Ende seyn.
Der gläubige Christ betet um Segen im Anfang der Wo- chen.
Aufmunterung.
Coloss. 3, 17. Alles was ihr thut mit Worten oder mit Wercken, das thut alles in dem Namen des HErrn JEsu, und dancket GOtt und dem Vatter durch ihn.
HAt man Ursach zu beten und zu flehen, wenn ein Tag an- bricht, wie vielmehr soll ein gläubiger Christ sein Hertz und Augen zu GOtt erheben, wenn er eine neue Woche an- fangen will. Wie viele Menschen haben den Sonntag als den ersten Tag in der Wochen gesund erlebet, und sind den Sonnabend darauf schon begraben gewesen. Wie viele haben die Woche frölich und im Segen angefangen, aber ehe sie sich geendet, hat sie das Unglück wie ein Sturm-Wetter überfallen, daß sie die Woche mit Ach und Weh, tausend Thränen und Hände-Ringen geendet haben. Nun, mein lieber Christ! das kan dir und mir auch widerfahren, darum soll man gleich im Anfang der Wochen zu GOtt sich wenden, es soll aber ein gläubiger Christ 1) GOtt anruffen um seinen H. Geist, daß derselbe sein Hertz wolle heiligen, ihn regieren, damit er nicht in Sünden fallen, GOtt beleydigen, sein Gewissen verletzen, den Nächsten betrüben, und eine grosse Verantwortung auf seine Seele laden möge. 2) Er soll die Woche über des Ge- betts und des Gottesdiensts nicht vergessen, sondern sich befleis- sigen, daß er nicht allein des Sonntags, sondern auch in der Woche die Kirchen und Betstunden fleißig besuche. 3) Und weil es nicht liegt an unserm Rennen und Lauffen zur Arbeit, so soll er sonderlich GOtt um seinen Segen anruffen, aber
auch
Der gläubige Chriſt betet um Segen
haben, Chriſtlich zu leben, und ſelig zu ſter- ben: Das verleihe mir um JEſu Chriſti deines liebſten Sohnes willen. Amen.
GOtt Lob! der Anfang iſt gemacht, Ich habe mein Gebett vollbracht, Und gehe nun an den Beruf. GOtt, der die Welt und mich erſchuf, Wird Krafft von oben mir verleyhn. Der Anfang und das Ende ſeyn.
Der gläubige Chriſt betet um Segen im Anfang der Wo- chen.
Aufmunterung.
Coloſſ. 3, 17. Alles was ihr thut mit Worten oder mit Wercken, das thut alles in dem Namen des HErrn JEſu, und dancket GOtt und dem Vatter durch ihn.
HAt man Urſach zu beten und zu flehen, wenn ein Tag an- bricht, wie vielmehr ſoll ein gläubiger Chriſt ſein Hertz und Augen zu GOtt erheben, wenn er eine neue Woche an- fangen will. Wie viele Menſchen haben den Sonntag als den erſten Tag in der Wochen geſund erlebet, und ſind den Sonnabend darauf ſchon begraben geweſen. Wie viele haben die Woche frölich und im Segen angefangen, aber ehe ſie ſich geendet, hat ſie das Unglück wie ein Sturm-Wetter überfallen, daß ſie die Woche mit Ach und Weh, tauſend Thränen und Hände-Ringen geendet haben. Nun, mein lieber Chriſt! das kan dir und mir auch widerfahren, darum ſoll man gleich im Anfang der Wochen zu GOtt ſich wenden, es ſoll aber ein gläubiger Chriſt 1) GOtt anruffen um ſeinen H. Geiſt, daß derſelbe ſein Hertz wolle heiligen, ihn regieren, damit er nicht in Sünden fallen, GOtt beleydigen, ſein Gewiſſen verletzen, den Nächſten betrüben, und eine groſſe Verantwortung auf ſeine Seele laden möge. 2) Er ſoll die Woche über des Ge- betts und des Gottesdienſts nicht vergeſſen, ſondern ſich befleiſ- ſigen, daß er nicht allein des Sonntags, ſondern auch in der Woche die Kirchen und Betſtunden fleißig beſuche. 3) Und weil es nicht liegt an unſerm Rennen und Lauffen zur Arbeit, ſo ſoll er ſonderlich GOtt um ſeinen Segen anruffen, aber
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Der gläubige Chriſt betet um Segen
haben, Chriſtlich zu leben, und ſelig zu ſter-
ben: Das verleihe mir um JEſu Chriſti
deines liebſten Sohnes willen. Amen.
GOtt Lob! der Anfang iſt gemacht,
Ich habe mein Gebett vollbracht,
Und gehe nun an den Beruf.
GOtt, der die Welt und mich erſchuf,
Wird Krafft von oben mir verleyhn.
Der Anfang und das Ende ſeyn.
Der gläubige Chriſt betet um Segen im Anfang der Wo-
chen.
Aufmunterung.
Coloſſ. 3, 17. Alles was ihr thut mit Worten oder mit Wercken, das thut alles
in dem Namen des HErrn JEſu, und dancket GOtt und dem Vatter durch ihn.
HAt man Urſach zu beten und zu flehen, wenn ein Tag an-
bricht, wie vielmehr ſoll ein gläubiger Chriſt ſein Hertz
und Augen zu GOtt erheben, wenn er eine neue Woche an-
fangen will. Wie viele Menſchen haben den Sonntag als
den erſten Tag in der Wochen geſund erlebet, und ſind den
Sonnabend darauf ſchon begraben geweſen. Wie viele haben
die Woche frölich und im Segen angefangen, aber ehe ſie ſich
geendet, hat ſie das Unglück wie ein Sturm-Wetter überfallen,
daß ſie die Woche mit Ach und Weh, tauſend Thränen und
Hände-Ringen geendet haben. Nun, mein lieber Chriſt! das
kan dir und mir auch widerfahren, darum ſoll man gleich im
Anfang der Wochen zu GOtt ſich wenden, es ſoll aber ein
gläubiger Chriſt 1) GOtt anruffen um ſeinen H. Geiſt, daß
derſelbe ſein Hertz wolle heiligen, ihn regieren, damit er nicht
in Sünden fallen, GOtt beleydigen, ſein Gewiſſen verletzen,
den Nächſten betrüben, und eine groſſe Verantwortung auf
ſeine Seele laden möge. 2) Er ſoll die Woche über des Ge-
betts und des Gottesdienſts nicht vergeſſen, ſondern ſich befleiſ-
ſigen, daß er nicht allein des Sonntags, ſondern auch in der
Woche die Kirchen und Betſtunden fleißig beſuche. 3) Und
weil es nicht liegt an unſerm Rennen und Lauffen zur Arbeit,
ſo ſoll er ſonderlich GOtt um ſeinen Segen anruffen, aber
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/66>, abgerufen am 22.11.2024.
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