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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Gebett bey schwerem Gewitter.
hen können! als zu deiner grundlosen, holdseligen,
vätterlichen Gnade und Barmhertzigkeit: So ruf-
fen wir aus diesem Jammerthal zu dir, und bitten
um Hülff und Gnade. Ach lieber GOtt, der du bist
ein Vatter der Barmhertzigkeit, und ein GOtt alles
Trostes, laß uns deine Blitzen nicht beschädigen,
Haus und Hof nicht anzünden, noch die harte Don-
nerschläge zerschmettern; Gedencke nicht der Sünde
unserer Jugend, und unserer Ubertrettung, gedencke
aber unser nach deiner grossen Barmhertzigkeit, um
deiner Güte willen. Mach du, o lieber GOtt! un-
ser Hertz fromm, und gieb uns Freude und Wonne,
damit wir, als gehorsame Kinder, lauter und unan-
stößig seyn, bis auf den Tag JEsu Christi, erfüllet mit
Früchten der Gerechtigkeit, und dir bis in unsern letz-
ten Seuffzer mit reinem Gewissen dienen mögen.

HERR GOTT Vatter im Himmel,
Erbarme dich über uns!
HERR GOTT Sohn der Welt Heyland,
Erbarme dich über uns!
HERR GOTT heiliger Geist,
Erbarme dich über uns!
Auf dich hoffen wir, lieber HERR,
In Schanden laß uns nimmermehr, Amen.
Unser schwer begangne Sünden
Pflegen Wetter anzuzünden,
Und erfordern wahre Buß!
Wen die Wetter nicht bekehren,
Wem sie Sünden nicht verwehren,
In der Höllen brennen muß:
Mein GOtt! laß das Ungewitter
Mir die Sünden machen bitter,
Daß ich sie von Hertzen hasse,
Und gutwillig unterlasse.
Noch
Q q 5

Gebett bey ſchwerem Gewitter.
hen können! als zu deiner grundloſen, holdſeligen,
vätterlichen Gnade und Barmhertzigkeit: So ruf-
fen wir aus dieſem Jammerthal zu dir, und bitten
um Hülff und Gnade. Ach lieber GOtt, der du biſt
ein Vatter der Barmhertzigkeit, und ein GOtt alles
Troſtes, laß uns deine Blitzen nicht beſchädigen,
Haus und Hof nicht anzünden, noch die harte Don-
nerſchläge zerſchmettern; Gedencke nicht der Sünde
unſerer Jugend, und unſerer Ubertrettung, gedencke
aber unſer nach deiner groſſen Barmhertzigkeit, um
deiner Güte willen. Mach du, o lieber GOtt! un-
ſer Hertz fromm, und gieb uns Freude und Wonne,
damit wir, als gehorſame Kinder, lauter und unan-
ſtößig ſeyn, bis auf den Tag JEſu Chriſti, erfüllet mit
Früchten der Gerechtigkeit, und dir bis in unſern letz-
ten Seuffzer mit reinem Gewiſſen dienen mögen.

HERR GOTT Vatter im Himmel,
Erbarme dich über uns!
HERR GOTT Sohn der Welt Heyland,
Erbarme dich über uns!
HERR GOTT heiliger Geiſt,
Erbarme dich über uns!
Auf dich hoffen wir, lieber HERR,
In Schanden laß uns nimmermehr, Amen.
Unſer ſchwer begangne Sünden
Pflegen Wetter anzuzünden,
Und erfordern wahre Buß!
Wen die Wetter nicht bekehren,
Wem ſie Sünden nicht verwehren,
In der Höllen brennen muß:
Mein GOtt! laß das Ungewitter
Mir die Sünden machen bitter,
Daß ich ſie von Hertzen haſſe,
Und gutwillig unterlaſſe.
Noch
Q q 5
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[617/0639] Gebett bey ſchwerem Gewitter. hen können! als zu deiner grundloſen, holdſeligen, vätterlichen Gnade und Barmhertzigkeit: So ruf- fen wir aus dieſem Jammerthal zu dir, und bitten um Hülff und Gnade. Ach lieber GOtt, der du biſt ein Vatter der Barmhertzigkeit, und ein GOtt alles Troſtes, laß uns deine Blitzen nicht beſchädigen, Haus und Hof nicht anzünden, noch die harte Don- nerſchläge zerſchmettern; Gedencke nicht der Sünde unſerer Jugend, und unſerer Ubertrettung, gedencke aber unſer nach deiner groſſen Barmhertzigkeit, um deiner Güte willen. Mach du, o lieber GOtt! un- ſer Hertz fromm, und gieb uns Freude und Wonne, damit wir, als gehorſame Kinder, lauter und unan- ſtößig ſeyn, bis auf den Tag JEſu Chriſti, erfüllet mit Früchten der Gerechtigkeit, und dir bis in unſern letz- ten Seuffzer mit reinem Gewiſſen dienen mögen. HERR GOTT Vatter im Himmel, Erbarme dich über uns! HERR GOTT Sohn der Welt Heyland, Erbarme dich über uns! HERR GOTT heiliger Geiſt, Erbarme dich über uns! Auf dich hoffen wir, lieber HERR, In Schanden laß uns nimmermehr, Amen. Unſer ſchwer begangne Sünden Pflegen Wetter anzuzünden, Und erfordern wahre Buß! Wen die Wetter nicht bekehren, Wem ſie Sünden nicht verwehren, In der Höllen brennen muß: Mein GOtt! laß das Ungewitter Mir die Sünden machen bitter, Daß ich ſie von Hertzen haſſe, Und gutwillig unterlaſſe. Noch Q q 5

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 617. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/639>, abgerufen am 22.11.2024.