du mich so weislich regieret, und so gnädig- lich erhalten hast; ja mich noch täglich über- häuffest mit so vielen Wohlthaten Lei- bes und der Seelen, die ich so wenig zählen kan, wie den Sand am Meer und die Ster- ne des Himmels; darum sage ich mit hertz- lich-bewegter Seelen: Warlich, HErr! ich bin zu gering aller Barmhertzigkeit, die du an mir gethan hast. Nicht allein Jacob dein Knecht, sondern ich war mit, derjenige, der nicht mehr dann einen Stab hatte, wie Jacob, da er über den Jordan gieng, und du hast mich gemacht zu zweyen Heeren. Ich gieng als ein Pilgrim in die Welt, aus dem Hause meiner Vätter: Ich überwand die Verdrießlichkeiten meiner ersten Jahre: Ich fieng meinen Beruf und Handthierung mit einem gar kleinen Anfang an; und du hast mich nach und nach so reichlich geseg- net, daß ich nicht Worte genug finde, deine Güte zu preisen. Ich schreibe solche aber nicht zu meinem Fleiß, Lauffen und Ren- nen; sondern allein deinem Segen und un- verdienter Gnade. Ich habe manchen, der
viel
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Danck-Gebett vor den Segen.
du mich ſo weislich regieret, und ſo gnädig- lich erhalten haſt; ja mich noch täglich über- häuffeſt mit ſo vielen Wohlthaten Lei- bes und der Seelen, die ich ſo wenig zählen kan, wie den Sand am Meer und die Ster- ne des Himmels; darum ſage ich mit hertz- lich-bewegter Seelen: Warlich, HErr! ich bin zu gering aller Barmhertzigkeit, die du an mir gethan haſt. Nicht allein Jacob dein Knecht, ſondern ich war mit, derjenige, der nicht mehr dann einen Stab hatte, wie Jacob, da er über den Jordan gieng, und du haſt mich gemacht zu zweyen Heeren. Ich gieng als ein Pilgrim in die Welt, aus dem Hauſe meiner Vätter: Ich überwand die Verdrießlichkeiten meiner erſten Jahre: Ich fieng meinen Beruf und Handthierung mit einem gar kleinen Anfang an; und du haſt mich nach und nach ſo reichlich geſeg- net, daß ich nicht Worte genug finde, deine Güte zu preiſen. Ich ſchreibe ſolche aber nicht zu meinem Fleiß, Lauffen und Ren- nen; ſondern allein deinem Segen und un- verdienter Gnade. Ich habe manchen, der
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Danck-Gebett vor den Segen.
du mich ſo weislich regieret, und ſo gnädig-
lich erhalten haſt; ja mich noch täglich über-
häuffeſt mit ſo vielen Wohlthaten Lei-
bes und der Seelen, die ich ſo wenig zählen
kan, wie den Sand am Meer und die Ster-
ne des Himmels; darum ſage ich mit hertz-
lich-bewegter Seelen: Warlich, HErr! ich
bin zu gering aller Barmhertzigkeit, die du
an mir gethan haſt. Nicht allein Jacob
dein Knecht, ſondern ich war mit, derjenige,
der nicht mehr dann einen Stab hatte, wie
Jacob, da er über den Jordan gieng, und
du haſt mich gemacht zu zweyen Heeren. Ich
gieng als ein Pilgrim in die Welt, aus dem
Hauſe meiner Vätter: Ich überwand die
Verdrießlichkeiten meiner erſten Jahre:
Ich fieng meinen Beruf und Handthierung
mit einem gar kleinen Anfang an; und du
haſt mich nach und nach ſo reichlich geſeg-
net, daß ich nicht Worte genug finde, deine
Güte zu preiſen. Ich ſchreibe ſolche aber
nicht zu meinem Fleiß, Lauffen und Ren-
nen; ſondern allein deinem Segen und un-
verdienter Gnade. Ich habe manchen, der
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 563. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/585>, abgerufen am 23.11.2024.
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