Gaben, und alle Krafft und Wissenschafft zu arbeiten, von dir allein herkommen, und daß ich auch ohne deinen Segen mit mei- ner Arbeit nichts ausrichten werde, wann ich gleich früh aufstehe, spat niederliege, und mein Brod mit Sorgen essen würde. An deinem Segen ist alles gelegen, und der machet reich ohne Mühe. Darum bitte ich dich, mein GOtt! segne auch mei- ne Arbeit, verleihe mir Gesundheit und ein genügliches Hertz, daß ich vorlieb neh- me mit meinem bescheidenen Theil, und wisse, daß das Wenige, das ein Gerechter hat, besser seye, als das grosse Gut vieler Gottlosen, und daß es dir leicht seye, auch ei- nen Armen, so du willt, reich zu machen: Erleuchte und regiere mein Hertz, daß ich des Glaubens und der wahren Gottseligkeit mich befleißige, den Reichen ihr Gut nicht mißgönne, mich demüthig halte, und be- fleisse reich zu werden an guten Wercken. Behüte mich vor Geitz und Ungerechtigkeit, daß ich nicht unbillig Lohn fordere; son- dern recht handle und deines Segens mich
ge-
Gebett eines Handwercks-Manns.
Gaben, und alle Krafft und Wiſſenſchafft zu arbeiten, von dir allein herkommen, und daß ich auch ohne deinen Segen mit mei- ner Arbeit nichts ausrichten werde, wann ich gleich früh aufſtehe, ſpat niederliege, und mein Brod mit Sorgen eſſen würde. An deinem Segen iſt alles gelegen, und der machet reich ohne Mühe. Darum bitte ich dich, mein GOtt! ſegne auch mei- ne Arbeit, verleihe mir Geſundheit und ein genügliches Hertz, daß ich vorlieb neh- me mit meinem beſcheidenen Theil, und wiſſe, daß das Wenige, das ein Gerechter hat, beſſer ſeye, als das groſſe Gut vieler Gottloſen, und daß es dir leicht ſeye, auch ei- nen Armen, ſo du willt, reich zu machen: Erleuchte und regiere mein Hertz, daß ich des Glaubens und der wahren Gottſeligkeit mich befleißige, den Reichen ihr Gut nicht mißgönne, mich demüthig halte, und be- fleiſſe reich zu werden an guten Wercken. Behüte mich vor Geitz und Ungerechtigkeit, daß ich nicht unbillig Lohn fordere; ſon- dern recht handle und deines Segens mich
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Gebett eines Handwercks-Manns.
Gaben, und alle Krafft und Wiſſenſchafft
zu arbeiten, von dir allein herkommen, und
daß ich auch ohne deinen Segen mit mei-
ner Arbeit nichts ausrichten werde, wann
ich gleich früh aufſtehe, ſpat niederliege,
und mein Brod mit Sorgen eſſen würde.
An deinem Segen iſt alles gelegen, und
der machet reich ohne Mühe. Darum
bitte ich dich, mein GOtt! ſegne auch mei-
ne Arbeit, verleihe mir Geſundheit und
ein genügliches Hertz, daß ich vorlieb neh-
me mit meinem beſcheidenen Theil, und
wiſſe, daß das Wenige, das ein Gerechter
hat, beſſer ſeye, als das groſſe Gut vieler
Gottloſen, und daß es dir leicht ſeye, auch ei-
nen Armen, ſo du willt, reich zu machen:
Erleuchte und regiere mein Hertz, daß ich
des Glaubens und der wahren Gottſeligkeit
mich befleißige, den Reichen ihr Gut nicht
mißgönne, mich demüthig halte, und be-
fleiſſe reich zu werden an guten Wercken.
Behüte mich vor Geitz und Ungerechtigkeit,
daß ich nicht unbillig Lohn fordere; ſon-
dern recht handle und deines Segens mich
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/549>, abgerufen am 25.11.2024.
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