Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite
Gebett der Eltern, die Kinder in der Fremde haben.

4. Laß mich für diese Lieb sie wieder hertzlich lieben, laß ihre
Liebe mir ins Hertze seyn geschrieben, damit ich danckbar sey, so
viel ich immer kan, und bleibe eingedenck, was sie an mir ge-
than.

5. Ach! laß sie viele Jahr zu meinem Trost erleben, und wol-
lest auch dabey Gesundheit ihnen geben, erhalte sie, o GOTT!
auf lange späte Jahr, damit ich sie noch seh in ihrem grauen
Haar.

6. Ach schencke ihnen doch, o Vatter! deinen Segen, laß dei-
nen Segen seyn auf allen ihren Wegen, erhalte, was du giebst, und
was du hast beschehrt, das segne, daß es werd durch deine Gnad
vermehrt.

7. Gieb mir ein willig Hertz, daß ich mich lasse ziehen, daß ich
nach ihrem Rath die Sünde möge fliehen, daß ich gehorsam sey
ohn allen Widerspruch, und ferne von mir bleib der sonst gedrohte
Fluch.

8. Laß sie an mir viel Freud und keine Schand erleben, ach!
laß mir deine Furcht, mein GOtt! für Augen schweben; schenck
mir ein frommes Hertz, daß ich die Sünde scheu, und bleibe dir,
o GOtt! in Glaub und Lieb getreu.

9. Laß mich an jenem Tag auch meine Eltern sehen in grosser
Herrlichkeit zu deiner Rechten stehen, und laß mich auch daselbst
durch JEsu Blute rein, mit Himmels Glantz geschmückt, bey mei-
nen Eltern seyn.

Gebett der Eltern, die Kinder in der Frem-
de haben.
Psalm 145, 18. 19. 20. Der HErr ist nahe allen, die ihn anruffen, allen, die ihn
mit Ernst anruffen: Er thut, was die Gottsfürchtigen begehren, und erhöret ihr
Schreyen, und hilfft ihnen: Der HErr behütet alle, die ihn lieben.

OGOTT aller Gnade und Segens! der du
unser und unsers Saamens GOTT seyn
willt, in Zeit und Ewigkeit: Es ist ein Stück deines
göttlichen Segens, daß du uns Kinder gegeben hast,
aber was würde uns helffen, Kinder gezeuget
und gebohren zu haben, wann sie nicht wieder-
gebohren und geheiliget wären: Sie haben uns

von
J i
Gebett der Eltern, die Kinder in der Fremde haben.

4. Laß mich für dieſe Lieb ſie wieder hertzlich lieben, laß ihre
Liebe mir ins Hertze ſeyn geſchrieben, damit ich danckbar ſey, ſo
viel ich immer kan, und bleibe eingedenck, was ſie an mir ge-
than.

5. Ach! laß ſie viele Jahr zu meinem Troſt erleben, und wol-
leſt auch dabey Geſundheit ihnen geben, erhalte ſie, o GOTT!
auf lange ſpäte Jahr, damit ich ſie noch ſeh in ihrem grauen
Haar.

6. Ach ſchencke ihnen doch, o Vatter! deinen Segen, laß dei-
nen Segen ſeyn auf allen ihren Wegen, erhalte, was du giebſt, und
was du haſt beſchehrt, das ſegne, daß es werd durch deine Gnad
vermehrt.

7. Gieb mir ein willig Hertz, daß ich mich laſſe ziehen, daß ich
nach ihrem Rath die Sünde möge fliehen, daß ich gehorſam ſey
ohn allen Widerſpruch, und ferne von mir bleib der ſonſt gedrohte
Fluch.

8. Laß ſie an mir viel Freud und keine Schand erleben, ach!
laß mir deine Furcht, mein GOtt! für Augen ſchweben; ſchenck
mir ein frommes Hertz, daß ich die Sünde ſcheu, und bleibe dir,
o GOtt! in Glaub und Lieb getreu.

9. Laß mich an jenem Tag auch meine Eltern ſehen in groſſer
Herrlichkeit zu deiner Rechten ſtehen, und laß mich auch daſelbſt
durch JEſu Blute rein, mit Himmels Glantz geſchmückt, bey mei-
nen Eltern ſeyn.

Gebett der Eltern, die Kinder in der Frem-
de haben.
Pſalm 145, 18. 19. 20. Der HErr iſt nahe allen, die ihn anruffen, allen, die ihn
mit Ernſt anruffen: Er thut, was die Gottsfürchtigen begehren, und erhöret ihr
Schreyen, und hilfft ihnen: Der HErr behütet alle, die ihn lieben.

OGOTT aller Gnade und Segens! der du
unſer und unſers Saamens GOTT ſeyn
willt, in Zeit und Ewigkeit: Es iſt ein Stück deines
göttlichen Segens, daß du uns Kinder gegeben haſt,
aber was würde uns helffen, Kinder gezeuget
und gebohren zu haben, wann ſie nicht wieder-
gebohren und geheiliget wären: Sie haben uns

von
J i
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0519" n="497"/>
            <fw place="top" type="header">Gebett der Eltern, die Kinder in der Fremde haben.</fw><lb/>
            <p>4. Laß mich für die&#x017F;e Lieb &#x017F;ie wieder hertzlich lieben, laß ihre<lb/>
Liebe mir ins Hertze &#x017F;eyn ge&#x017F;chrieben, damit ich danckbar &#x017F;ey, &#x017F;o<lb/>
viel ich immer kan, und bleibe eingedenck, was &#x017F;ie an mir ge-<lb/>
than.</p><lb/>
            <p>5. Ach! laß &#x017F;ie viele Jahr zu meinem Tro&#x017F;t erleben, und wol-<lb/>
le&#x017F;t auch dabey Ge&#x017F;undheit ihnen geben, erhalte &#x017F;ie, o GOTT!<lb/>
auf lange &#x017F;päte Jahr, damit ich &#x017F;ie noch &#x017F;eh in ihrem grauen<lb/>
Haar.</p><lb/>
            <p>6. Ach &#x017F;chencke ihnen doch, o Vatter! deinen Segen, laß dei-<lb/>
nen Segen &#x017F;eyn auf allen ihren Wegen, erhalte, was du gieb&#x017F;t, und<lb/>
was du ha&#x017F;t be&#x017F;chehrt, das &#x017F;egne, daß es werd durch deine Gnad<lb/>
vermehrt.</p><lb/>
            <p>7. Gieb mir ein willig Hertz, daß ich mich la&#x017F;&#x017F;e ziehen, daß ich<lb/>
nach ihrem Rath die Sünde möge fliehen, daß ich gehor&#x017F;am &#x017F;ey<lb/>
ohn allen Wider&#x017F;pruch, und ferne von mir bleib der &#x017F;on&#x017F;t gedrohte<lb/>
Fluch.</p><lb/>
            <p>8. Laß &#x017F;ie an mir viel Freud und keine Schand erleben, ach!<lb/>
laß mir deine Furcht, mein GOtt! für Augen &#x017F;chweben; &#x017F;chenck<lb/>
mir ein frommes Hertz, daß ich die Sünde &#x017F;cheu, und bleibe dir,<lb/>
o GOtt! in Glaub und Lieb getreu.</p><lb/>
            <p>9. Laß mich an jenem Tag auch meine Eltern &#x017F;ehen in gro&#x017F;&#x017F;er<lb/>
Herrlichkeit zu deiner Rechten &#x017F;tehen, und laß mich auch da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
durch JE&#x017F;u Blute rein, mit Himmels Glantz ge&#x017F;chmückt, bey mei-<lb/>
nen Eltern &#x017F;eyn.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Gebett der Eltern, die Kinder in der Frem-<lb/>
de haben.</head><lb/>
          <cit>
            <quote>P&#x017F;alm 145, 18. 19. 20. Der HErr i&#x017F;t nahe allen, die ihn anruffen, allen, die ihn<lb/>
mit Ern&#x017F;t anruffen: Er thut, was die Gottsfürchtigen begehren, und erhöret ihr<lb/>
Schreyen, und hilfft ihnen: Der HErr behütet alle, die ihn lieben.</quote>
          </cit><lb/>
          <p><hi rendition="#in">O</hi>GOTT aller Gnade und Segens! der du<lb/>
un&#x017F;er und un&#x017F;ers Saamens <hi rendition="#g">GOTT</hi> &#x017F;eyn<lb/>
willt, in Zeit und Ewigkeit: Es i&#x017F;t ein Stück deines<lb/>
göttlichen Segens, daß du uns Kinder gegeben ha&#x017F;t,<lb/>
aber was würde uns helffen, Kinder gezeuget<lb/>
und gebohren zu haben, wann &#x017F;ie nicht wieder-<lb/>
gebohren und geheiliget wären: Sie haben uns<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J i</fw><fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[497/0519] Gebett der Eltern, die Kinder in der Fremde haben. 4. Laß mich für dieſe Lieb ſie wieder hertzlich lieben, laß ihre Liebe mir ins Hertze ſeyn geſchrieben, damit ich danckbar ſey, ſo viel ich immer kan, und bleibe eingedenck, was ſie an mir ge- than. 5. Ach! laß ſie viele Jahr zu meinem Troſt erleben, und wol- leſt auch dabey Geſundheit ihnen geben, erhalte ſie, o GOTT! auf lange ſpäte Jahr, damit ich ſie noch ſeh in ihrem grauen Haar. 6. Ach ſchencke ihnen doch, o Vatter! deinen Segen, laß dei- nen Segen ſeyn auf allen ihren Wegen, erhalte, was du giebſt, und was du haſt beſchehrt, das ſegne, daß es werd durch deine Gnad vermehrt. 7. Gieb mir ein willig Hertz, daß ich mich laſſe ziehen, daß ich nach ihrem Rath die Sünde möge fliehen, daß ich gehorſam ſey ohn allen Widerſpruch, und ferne von mir bleib der ſonſt gedrohte Fluch. 8. Laß ſie an mir viel Freud und keine Schand erleben, ach! laß mir deine Furcht, mein GOtt! für Augen ſchweben; ſchenck mir ein frommes Hertz, daß ich die Sünde ſcheu, und bleibe dir, o GOtt! in Glaub und Lieb getreu. 9. Laß mich an jenem Tag auch meine Eltern ſehen in groſſer Herrlichkeit zu deiner Rechten ſtehen, und laß mich auch daſelbſt durch JEſu Blute rein, mit Himmels Glantz geſchmückt, bey mei- nen Eltern ſeyn. Gebett der Eltern, die Kinder in der Frem- de haben. Pſalm 145, 18. 19. 20. Der HErr iſt nahe allen, die ihn anruffen, allen, die ihn mit Ernſt anruffen: Er thut, was die Gottsfürchtigen begehren, und erhöret ihr Schreyen, und hilfft ihnen: Der HErr behütet alle, die ihn lieben. OGOTT aller Gnade und Segens! der du unſer und unſers Saamens GOTT ſeyn willt, in Zeit und Ewigkeit: Es iſt ein Stück deines göttlichen Segens, daß du uns Kinder gegeben haſt, aber was würde uns helffen, Kinder gezeuget und gebohren zu haben, wann ſie nicht wieder- gebohren und geheiliget wären: Sie haben uns von J i

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/519
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 497. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/519>, abgerufen am 22.11.2024.