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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Gebett der Kinder für ihre Eltern.
worden, und mit was vor Mühe ich erzogen bin,
damit ich mit danckbarem Hertzen und Gemüthe sol-
ches Zeit meines Lebens erkenne, und meine Eltern
an mir keine Schande, sondern lauter Freude erle-
ben mögen. Habe ich in meinen Unverstands-Jah-
ren meinen Eltern etwas zuwider gethan, das bitte
ich hiemit dir, o GOtt! und meinen Eltern in De-
muth ab, und verspreche, daß ich durch deine Gnade
trachten will, sie mit meinem Gehorsam und Christ-
licher Aufführung zu erfreuen. Verleihe mir dei-
nen Heil. Geist, daß ich im Glauben und Frömmig-
keit, in Keuschheit und Gottesfurcht, wie einem
Kinde GOttes gebühret, möge wandeln, damit ich
mit meinen Eltern am Jüngsten Tage zu deiner Rech-
ten stehen, und mit ihnen zu deiner Herrlichkeit ein-
gehen möge. Du sollt ehren und gehorsam seyn
dem Vatter und der Mutter dein, und wo deine
Hand ihnen dienen kan, so wirst du langes Leben
han, Amen.

Gesang.
Mel.
O GOtt! du frommer GOtt, etc.

ICh will, o grosser GOtt! vor deinen Thron jetzt treten, und
als ein frommes Kind für meine Eltern beten, der du die
Kinder pflegst in Gnaden anzusehn, ach! laß auch meine
Bitt und Hertzens-Wunsch geschehn.

2. Die Eltern haben mich in ihr Gebett geschlossen, eh ich ge-
bohren war; und weil ich bin entsprossen von Christen, so bin ich
durch sie zur Tauff gebracht, darinn ich einen Bund mit dir, o
GOtt! gemacht.

3. Es hat mich ihre Lieb zur Schule lassen gehen, und mich in
meinem Thun auf JEsum heissen sehen, ihr Hertz war immerdar
bey Tage und bey Nacht, mit unermüdtem Fleiß nur auf mein
Wohl bedacht.

4. Laß

Gebett der Kinder für ihre Eltern.
worden, und mit was vor Mühe ich erzogen bin,
damit ich mit danckbarem Hertzen und Gemüthe ſol-
ches Zeit meines Lebens erkenne, und meine Eltern
an mir keine Schande, ſondern lauter Freude erle-
ben mögen. Habe ich in meinen Unverſtands-Jah-
ren meinen Eltern etwas zuwider gethan, das bitte
ich hiemit dir, o GOtt! und meinen Eltern in De-
muth ab, und verſpreche, daß ich durch deine Gnade
trachten will, ſie mit meinem Gehorſam und Chriſt-
licher Aufführung zu erfreuen. Verleihe mir dei-
nen Heil. Geiſt, daß ich im Glauben und Frömmig-
keit, in Keuſchheit und Gottesfurcht, wie einem
Kinde GOttes gebühret, möge wandeln, damit ich
mit meinen Eltern am Jüngſten Tage zu deiner Rech-
ten ſtehen, und mit ihnen zu deiner Herrlichkeit ein-
gehen möge. Du ſollt ehren und gehorſam ſeyn
dem Vatter und der Mutter dein, und wo deine
Hand ihnen dienen kan, ſo wirſt du langes Leben
han, Amen.

Geſang.
Mel.
O GOtt! du frommer GOtt, ꝛc.

ICh will, o groſſer GOtt! vor deinen Thron jetzt treten, und
als ein frommes Kind für meine Eltern beten, der du die
Kinder pflegſt in Gnaden anzuſehn, ach! laß auch meine
Bitt und Hertzens-Wunſch geſchehn.

2. Die Eltern haben mich in ihr Gebett geſchloſſen, eh ich ge-
bohren war; und weil ich bin entſproſſen von Chriſten, ſo bin ich
durch ſie zur Tauff gebracht, darinn ich einen Bund mit dir, o
GOtt! gemacht.

3. Es hat mich ihre Lieb zur Schule laſſen gehen, und mich in
meinem Thun auf JEſum heiſſen ſehen, ihr Hertz war immerdar
bey Tage und bey Nacht, mit unermüdtem Fleiß nur auf mein
Wohl bedacht.

4. Laß
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[496/0518] Gebett der Kinder für ihre Eltern. worden, und mit was vor Mühe ich erzogen bin, damit ich mit danckbarem Hertzen und Gemüthe ſol- ches Zeit meines Lebens erkenne, und meine Eltern an mir keine Schande, ſondern lauter Freude erle- ben mögen. Habe ich in meinen Unverſtands-Jah- ren meinen Eltern etwas zuwider gethan, das bitte ich hiemit dir, o GOtt! und meinen Eltern in De- muth ab, und verſpreche, daß ich durch deine Gnade trachten will, ſie mit meinem Gehorſam und Chriſt- licher Aufführung zu erfreuen. Verleihe mir dei- nen Heil. Geiſt, daß ich im Glauben und Frömmig- keit, in Keuſchheit und Gottesfurcht, wie einem Kinde GOttes gebühret, möge wandeln, damit ich mit meinen Eltern am Jüngſten Tage zu deiner Rech- ten ſtehen, und mit ihnen zu deiner Herrlichkeit ein- gehen möge. Du ſollt ehren und gehorſam ſeyn dem Vatter und der Mutter dein, und wo deine Hand ihnen dienen kan, ſo wirſt du langes Leben han, Amen. Geſang. Mel. O GOtt! du frommer GOtt, ꝛc. ICh will, o groſſer GOtt! vor deinen Thron jetzt treten, und als ein frommes Kind für meine Eltern beten, der du die Kinder pflegſt in Gnaden anzuſehn, ach! laß auch meine Bitt und Hertzens-Wunſch geſchehn. 2. Die Eltern haben mich in ihr Gebett geſchloſſen, eh ich ge- bohren war; und weil ich bin entſproſſen von Chriſten, ſo bin ich durch ſie zur Tauff gebracht, darinn ich einen Bund mit dir, o GOtt! gemacht. 3. Es hat mich ihre Lieb zur Schule laſſen gehen, und mich in meinem Thun auf JEſum heiſſen ſehen, ihr Hertz war immerdar bey Tage und bey Nacht, mit unermüdtem Fleiß nur auf mein Wohl bedacht. 4. Laß

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/518>, abgerufen am 22.11.2024.