Gaben von oben herab kommen: In dei- nem Namen kommen wir allhier zusam- men, an dem Ort, da wir zu allem Guten sollen unterwiesen werden, und dancken dir von Grund unserer Hertzen für alle deine grosse und unaussprechliche Güte und Wohlthaten, so du uns bishero an Leib und Seel so reichlich erwiesen hast; sonderlich aber, daß du uns nicht allein erschaffen, son- dern auch in deinen Bund aufgenommen, und über das, daß du uns, nach deiner un- endlichen Barmhertzigkeit, auch getreue Präceptores verliehen hast, welche uns in aller Gottseligkeit, guten Künsten und Sprachen unterweisen, und zu allen Ge- botten uns anführen: Gieb, daß wir solche hohe Wohlthaten recht erkennen, und dir allezeit von Hertzen dafür dancken: Wir bitten dich, du wollest durch deinen heiligen Geist unsern Verstand erleuchten, und ei- nen unverdrossenen Fleiß in uns erwecken, auf daß wir dasjenige, was uns von unserm vorgesetzten Lehrer vorgetragen wird, mit willigem Gemüth und allem Fleiß anhö-
ren,
Gebett der Jugend
Gaben von oben herab kommen: In dei- nem Namen kommen wir allhier zuſam- men, an dem Ort, da wir zu allem Guten ſollen unterwieſen werden, und dancken dir von Grund unſerer Hertzen für alle deine groſſe und unausſprechliche Güte und Wohlthaten, ſo du uns bishero an Leib und Seel ſo reichlich erwieſen haſt; ſonderlich aber, daß du uns nicht allein erſchaffen, ſon- dern auch in deinen Bund aufgenommen, und über das, daß du uns, nach deiner un- endlichen Barmhertzigkeit, auch getreue Präceptores verliehen haſt, welche uns in aller Gottſeligkeit, guten Künſten und Sprachen unterweiſen, und zu allen Ge- botten uns anführen: Gieb, daß wir ſolche hohe Wohlthaten recht erkennen, und dir allezeit von Hertzen dafür dancken: Wir bitten dich, du wolleſt durch deinen heiligen Geiſt unſern Verſtand erleuchten, und ei- nen unverdroſſenen Fleiß in uns erwecken, auf daß wir dasjenige, was uns von unſerm vorgeſetzten Lehrer vorgetragen wird, mit willigem Gemüth und allem Fleiß anhö-
ren,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0502"n="480"/><fwplace="top"type="header">Gebett der Jugend</fw><lb/>
Gaben von oben herab kommen: In dei-<lb/>
nem Namen kommen wir allhier zuſam-<lb/>
men, an dem Ort, da wir zu allem Guten<lb/>ſollen unterwieſen werden, und dancken dir<lb/>
von Grund unſerer Hertzen für alle deine<lb/>
groſſe und unausſprechliche Güte und<lb/>
Wohlthaten, ſo du uns bishero an Leib und<lb/>
Seel ſo reichlich erwieſen haſt; ſonderlich<lb/>
aber, daß du uns nicht allein erſchaffen, ſon-<lb/>
dern auch in deinen Bund aufgenommen,<lb/>
und über das, daß du uns, nach deiner un-<lb/>
endlichen Barmhertzigkeit, auch getreue<lb/>
Präceptores verliehen haſt, welche uns in<lb/>
aller Gottſeligkeit, guten Künſten und<lb/>
Sprachen unterweiſen, und zu allen Ge-<lb/>
botten uns anführen: Gieb, daß wir ſolche<lb/>
hohe Wohlthaten recht erkennen, und dir<lb/>
allezeit von Hertzen dafür dancken: Wir<lb/>
bitten dich, du wolleſt durch deinen heiligen<lb/>
Geiſt unſern Verſtand erleuchten, und ei-<lb/>
nen unverdroſſenen Fleiß in uns erwecken,<lb/>
auf daß wir dasjenige, was uns von unſerm<lb/>
vorgeſetzten Lehrer vorgetragen wird, mit<lb/>
willigem Gemüth und allem Fleiß anhö-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ren,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[480/0502]
Gebett der Jugend
Gaben von oben herab kommen: In dei-
nem Namen kommen wir allhier zuſam-
men, an dem Ort, da wir zu allem Guten
ſollen unterwieſen werden, und dancken dir
von Grund unſerer Hertzen für alle deine
groſſe und unausſprechliche Güte und
Wohlthaten, ſo du uns bishero an Leib und
Seel ſo reichlich erwieſen haſt; ſonderlich
aber, daß du uns nicht allein erſchaffen, ſon-
dern auch in deinen Bund aufgenommen,
und über das, daß du uns, nach deiner un-
endlichen Barmhertzigkeit, auch getreue
Präceptores verliehen haſt, welche uns in
aller Gottſeligkeit, guten Künſten und
Sprachen unterweiſen, und zu allen Ge-
botten uns anführen: Gieb, daß wir ſolche
hohe Wohlthaten recht erkennen, und dir
allezeit von Hertzen dafür dancken: Wir
bitten dich, du wolleſt durch deinen heiligen
Geiſt unſern Verſtand erleuchten, und ei-
nen unverdroſſenen Fleiß in uns erwecken,
auf daß wir dasjenige, was uns von unſerm
vorgeſetzten Lehrer vorgetragen wird, mit
willigem Gemüth und allem Fleiß anhö-
ren,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/502>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.