Nachläßigkeit, das Volck sündigen mache, oder Blut-Schulden auf Land und Stadt bringe.
Laß mich treu gesinnet seyn vor die gemeine Wohlfahrt, gnädig und leutselig gegen die Unter- thanen: Groß und Klein, Reiche und Arme gern hören, auch Wittwen und Wäysen Recht schaffen, damit ich keine Seuffzer und Thränen deren, die Unrecht leiden, auf mich lade.
O GOtt des Friedens! gieb daß ich, so viel es seyn kan, ein friedliches Regiment führe, daß ein jeder unter seinem Weinstock und Feigenbaum in Ruhe und Frieden wohnen, und ein stilles und ge- ruhiges Leben führen möge in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit.
Wenns aber nöthig ist, das Meinige wider Ge- walt und Unrecht zu beschützen, so gieb mir einen starcken Arm, tapfern Muth und siegreiche Waffen: Gieb mir heilsame Rathschläge, gerechte Wercke, treue Bediente, gehorsame Unterthanen, und ein al- lenthalben gesegnetes Regiment: Und erhalte mich, so lange ich bequem bin, das zu besorgen, worzu du mich bestellet, und über andere erhoben hast.
Gedencke meiner, mein GOtt! im Besten, so offt ich etwas Wichtiges fürnehme, daß ich es mit heil- samer Uberlegung anfange, mit Freuden fortsetze, und mit Segen vollende. Gedencke meiner im Besten, wann ich aus menschlicher Schwachheit übereilet, etwas thue, was nicht recht ist, und worüber mich mein Gewissen strafft: Und laß mir das theure Ver- dienst meines vollkommenen Bürgen zu gut kom-
men,
G g
Gebett eines Regenten oder Obrigkeit.
Nachläßigkeit, das Volck ſündigen mache, oder Blut-Schulden auf Land und Stadt bringe.
Laß mich treu geſinnet ſeyn vor die gemeine Wohlfahrt, gnädig und leutſelig gegen die Unter- thanen: Groß und Klein, Reiche und Arme gern hören, auch Wittwen und Wäyſen Recht ſchaffen, damit ich keine Seuffzer und Thränen deren, die Unrecht leiden, auf mich lade.
O GOtt des Friedens! gieb daß ich, ſo viel es ſeyn kan, ein friedliches Regiment führe, daß ein jeder unter ſeinem Weinſtock und Feigenbaum in Ruhe und Frieden wohnen, und ein ſtilles und ge- ruhiges Leben führen möge in aller Gottſeligkeit und Ehrbarkeit.
Wenns aber nöthig iſt, das Meinige wider Ge- walt und Unrecht zu beſchützen, ſo gieb mir einen ſtarcken Arm, tapfern Muth und ſiegreiche Waffen: Gieb mir heilſame Rathſchläge, gerechte Wercke, treue Bediente, gehorſame Unterthanen, und ein al- lenthalben geſegnetes Regiment: Und erhalte mich, ſo lange ich bequem bin, das zu beſorgen, worzu du mich beſtellet, und über andere erhoben haſt.
Gedencke meiner, mein GOtt! im Beſten, ſo offt ich etwas Wichtiges fürnehme, daß ich es mit heil- ſamer Uberlegung anfange, mit Freuden fortſetze, und mit Segen vollende. Gedencke meiner im Beſten, wann ich aus menſchlicher Schwachheit übereilet, etwas thue, was nicht recht iſt, und worüber mich mein Gewiſſen ſtrafft: Und laß mir das theure Ver- dienſt meines vollkommenen Bürgen zu gut kom-
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Gebett eines Regenten oder Obrigkeit.
Nachläßigkeit, das Volck ſündigen mache, oder
Blut-Schulden auf Land und Stadt bringe.
Laß mich treu geſinnet ſeyn vor die gemeine
Wohlfahrt, gnädig und leutſelig gegen die Unter-
thanen: Groß und Klein, Reiche und Arme gern
hören, auch Wittwen und Wäyſen Recht ſchaffen,
damit ich keine Seuffzer und Thränen deren, die
Unrecht leiden, auf mich lade.
O GOtt des Friedens! gieb daß ich, ſo viel es
ſeyn kan, ein friedliches Regiment führe, daß ein
jeder unter ſeinem Weinſtock und Feigenbaum in
Ruhe und Frieden wohnen, und ein ſtilles und ge-
ruhiges Leben führen möge in aller Gottſeligkeit
und Ehrbarkeit.
Wenns aber nöthig iſt, das Meinige wider Ge-
walt und Unrecht zu beſchützen, ſo gieb mir einen
ſtarcken Arm, tapfern Muth und ſiegreiche Waffen:
Gieb mir heilſame Rathſchläge, gerechte Wercke,
treue Bediente, gehorſame Unterthanen, und ein al-
lenthalben geſegnetes Regiment: Und erhalte mich,
ſo lange ich bequem bin, das zu beſorgen, worzu du
mich beſtellet, und über andere erhoben haſt.
Gedencke meiner, mein GOtt! im Beſten, ſo offt
ich etwas Wichtiges fürnehme, daß ich es mit heil-
ſamer Uberlegung anfange, mit Freuden fortſetze, und
mit Segen vollende. Gedencke meiner im Beſten,
wann ich aus menſchlicher Schwachheit übereilet,
etwas thue, was nicht recht iſt, und worüber mich
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/487>, abgerufen am 22.11.2024.
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