ich in hohen Ehren vor der Welt lebte, und die Ehre nicht hätte, ein Schäflein deiner Weyde, ein Kind deines Hauses, und ein Erbe deines Himmels zu seyn? Was bin ich doch, HErr! und was ist mein Haus, daß du mich bis hieher gebracht hast? In mir war keine Krafft, und nicht die gering- ste Würdigkeit, die dich hätte bewegen kön- nen mich vor andern lieb zu haben: Son- dern es war eine Würckung deiner freyen Gnade. Hättest du mich unter den blin- den Heyden lassen gebohren werden, so würde ich eben so wohl, wie sie, denen stum- men Götzen gedienet haben: Hättest du mich unter dem abergläubischen Volck las- sen zur Welt kommen, das sich viel Mühe macht, durch allerhand Menschen - Tand dir den Himmel abzuverdienen: So wür- de ich, als ein abergläubisches Kind aber- gläubischer Vätter, in blindem Gehorsam mitgemacht, und dir vergeblich gedienet haben: Nun aber hast du mich in dem Schoos deiner wahren Kirchen lassen ge- bohren werden; lässest mir dein theures
Wort
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Kirche GOttes.
ich in hohen Ehren vor der Welt lebte, und die Ehre nicht hätte, ein Schäflein deiner Weyde, ein Kind deines Hauſes, und ein Erbe deines Himmels zu ſeyn? Was bin ich doch, HErr! und was iſt mein Haus, daß du mich bis hieher gebracht haſt? In mir war keine Krafft, und nicht die gering- ſte Würdigkeit, die dich hätte bewegen kön- nen mich vor andern lieb zu haben: Son- dern es war eine Würckung deiner freyen Gnade. Hätteſt du mich unter den blin- den Heyden laſſen gebohren werden, ſo würde ich eben ſo wohl, wie ſie, denen ſtum- men Götzen gedienet haben: Hätteſt du mich unter dem abergläubiſchen Volck laſ- ſen zur Welt kommen, das ſich viel Mühe macht, durch allerhand Menſchen - Tand dir den Himmel abzuverdienen: So wür- de ich, als ein abergläubiſches Kind aber- gläubiſcher Vätter, in blindem Gehorſam mitgemacht, und dir vergeblich gedienet haben: Nun aber haſt du mich in dem Schoos deiner wahren Kirchen laſſen ge- bohren werden; läſſeſt mir dein theures
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Kirche GOttes.
ich in hohen Ehren vor der Welt lebte, und
die Ehre nicht hätte, ein Schäflein deiner
Weyde, ein Kind deines Hauſes, und ein
Erbe deines Himmels zu ſeyn? Was bin
ich doch, HErr! und was iſt mein Haus,
daß du mich bis hieher gebracht haſt? In
mir war keine Krafft, und nicht die gering-
ſte Würdigkeit, die dich hätte bewegen kön-
nen mich vor andern lieb zu haben: Son-
dern es war eine Würckung deiner freyen
Gnade. Hätteſt du mich unter den blin-
den Heyden laſſen gebohren werden, ſo
würde ich eben ſo wohl, wie ſie, denen ſtum-
men Götzen gedienet haben: Hätteſt du
mich unter dem abergläubiſchen Volck laſ-
ſen zur Welt kommen, das ſich viel Mühe
macht, durch allerhand Menſchen - Tand
dir den Himmel abzuverdienen: So wür-
de ich, als ein abergläubiſches Kind aber-
gläubiſcher Vätter, in blindem Gehorſam
mitgemacht, und dir vergeblich gedienet
haben: Nun aber haſt du mich in dem
Schoos deiner wahren Kirchen laſſen ge-
bohren werden; läſſeſt mir dein theures
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/473>, abgerufen am 23.11.2024.
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