unreiner Brunst daraus entstehe, so mich auf böse Wege bringen könnte, die zur Höllen und Verdamm- niß führen. O GOTT! du bist gar ein heiliger GOtt, der das Böse nicht leiden kan, und du siehest auch unsere Gedancken von ferne: Ach verlaß mich nicht, mein GOtt! daß ich dich nimmermehr verlas- se: Sondern meinen Leib betäube, und unter die Knechtschafft bringe: damit keine herrschende böse Lust meine Seele gefangen nehme: Dein Geist ist gar ein heiliger Geist, der nicht wohnet in einem Hertzen, das mit herrschenden bösen Lüsten angefül- let ist; Ferne sey es dann von mir, o GOtt! daß ich dich sollte durch Hegung böser Lüste erzürnen, und deinen Geist betrüben und von mir treiben: Hu- rer und Ehebrecher willt du, o GOtt! richten, und ihre heimliche und verborgene Sünden weißt du an das Licht zu bringen: Ach bewahre mich, o GOtt! auch vor den ersten bösen Neigungen, die zu solchen Lastern führen, daß ich nicht in deinen Zorn und Un- gnade falle, und dich, meinen gnädigen lieben Vat- ter, nicht vorsetzlich erzürne. Gieb mir ein keusches Hertz, und laß mich keine Lust von deiner Liebe schei- den. Es ist was augenblickliches, was das Hertz sündlich belustiget, worauf ewige Unlust, Pein und Schmertzen folget. Laß mich dann nimmer in die Thorheit verfallen, daß ich meine ewige Lust und Freude durch eine kurtze Sünden-Lust sollte verscher- tzen: Säubere mein Hertz von allen bösen Gedan- cken, und erwecke vielmehr in demselben alle Augen- blick reine und heilige Gedancken, daß kein böser
Ge-
wider unkeuſche Gedancken.
unreiner Brunſt daraus entſtehe, ſo mich auf böſe Wege bringen könnte, die zur Höllen und Verdamm- niß führen. O GOTT! du biſt gar ein heiliger GOtt, der das Böſe nicht leiden kan, und du ſieheſt auch unſere Gedancken von ferne: Ach verlaß mich nicht, mein GOtt! daß ich dich nimmermehr verlaſ- ſe: Sondern meinen Leib betäube, und unter die Knechtſchafft bringe: damit keine herrſchende böſe Luſt meine Seele gefangen nehme: Dein Geiſt iſt gar ein heiliger Geiſt, der nicht wohnet in einem Hertzen, das mit herrſchenden böſen Lüſten angefül- let iſt; Ferne ſey es dann von mir, o GOtt! daß ich dich ſollte durch Hegung böſer Lüſte erzürnen, und deinen Geiſt betrüben und von mir treiben: Hu- rer und Ehebrecher willt du, o GOtt! richten, und ihre heimliche und verborgene Sünden weißt du an das Licht zu bringen: Ach bewahre mich, o GOtt! auch vor den erſten böſen Neigungen, die zu ſolchen Laſtern führen, daß ich nicht in deinen Zorn und Un- gnade falle, und dich, meinen gnädigen lieben Vat- ter, nicht vorſetzlich erzürne. Gieb mir ein keuſches Hertz, und laß mich keine Luſt von deiner Liebe ſchei- den. Es iſt was augenblickliches, was das Hertz ſündlich beluſtiget, worauf ewige Unluſt, Pein und Schmertzen folget. Laß mich dann nimmer in die Thorheit verfallen, daß ich meine ewige Luſt und Freude durch eine kurtze Sünden-Luſt ſollte verſcher- tzen: Säubere mein Hertz von allen böſen Gedan- cken, und erwecke vielmehr in demſelben alle Augen- blick reine und heilige Gedancken, daß kein böſer
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wider unkeuſche Gedancken.
unreiner Brunſt daraus entſtehe, ſo mich auf böſe
Wege bringen könnte, die zur Höllen und Verdamm-
niß führen. O GOTT! du biſt gar ein heiliger
GOtt, der das Böſe nicht leiden kan, und du ſieheſt
auch unſere Gedancken von ferne: Ach verlaß mich
nicht, mein GOtt! daß ich dich nimmermehr verlaſ-
ſe: Sondern meinen Leib betäube, und unter die
Knechtſchafft bringe: damit keine herrſchende böſe
Luſt meine Seele gefangen nehme: Dein Geiſt iſt
gar ein heiliger Geiſt, der nicht wohnet in einem
Hertzen, das mit herrſchenden böſen Lüſten angefül-
let iſt; Ferne ſey es dann von mir, o GOtt! daß
ich dich ſollte durch Hegung böſer Lüſte erzürnen,
und deinen Geiſt betrüben und von mir treiben: Hu-
rer und Ehebrecher willt du, o GOtt! richten, und
ihre heimliche und verborgene Sünden weißt du an
das Licht zu bringen: Ach bewahre mich, o GOtt!
auch vor den erſten böſen Neigungen, die zu ſolchen
Laſtern führen, daß ich nicht in deinen Zorn und Un-
gnade falle, und dich, meinen gnädigen lieben Vat-
ter, nicht vorſetzlich erzürne. Gieb mir ein keuſches
Hertz, und laß mich keine Luſt von deiner Liebe ſchei-
den. Es iſt was augenblickliches, was das Hertz
ſündlich beluſtiget, worauf ewige Unluſt, Pein und
Schmertzen folget. Laß mich dann nimmer in die
Thorheit verfallen, daß ich meine ewige Luſt und
Freude durch eine kurtze Sünden-Luſt ſollte verſcher-
tzen: Säubere mein Hertz von allen böſen Gedan-
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/465>, abgerufen am 01.07.2024.
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