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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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böse Gedancken.
mich alle böse Gelegenheit meiden, auch
den bösen Schein, und meinem eigenen
Hertzen nie viel zutrauen: Laß mich einen
Bund mit meinen Augen machen, daß kei-
ne verbottene Vorwürffe zu meinem Her-
tzen einsteigen: Laß mich mäßig und nüch-
tern halten, meinen Leib betäuben und creu-
tzigen samt seinen Lüsten und Begierden.
Gieb, daß ich meine Lust und Freud an dir
meinem GOtt habe, und ein gut Gewis-
sen behalte, damit dein freudiger Geist mich
erhalte, erleuchte, lehre, leite, tröste,
und führe mich, bis an mein seliges Ende.
Amen.

Gebett bey Ubereilung von einem Fehler,
wann man etwas versehen, das einem hernach
zu Hertzen gehet.
Psalm 94, 18. 19. Ich sprach, mein Fuß hat gestrauchelt, aber deine Gnade,
HErr! hielt mich: Ich hatte viel Bekümmernissen auf meinem Hertzen, aber deine
Tröstungen erquickten meine Seele.

HERR, HErr GOtt! barmhertzig,
gnädig und von grosser Güte: Der
du vergiebest Missethat, Ubertrettung und
Sünde. Wir arme Menschen fehlen man-
nigfaltiglich, und mangeln des Ruhms, den

wir
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böſe Gedancken.
mich alle böſe Gelegenheit meiden, auch
den böſen Schein, und meinem eigenen
Hertzen nie viel zutrauen: Laß mich einen
Bund mit meinen Augen machen, daß kei-
ne verbottene Vorwürffe zu meinem Her-
tzen einſteigen: Laß mich mäßig und nüch-
tern halten, meinen Leib betäuben und creu-
tzigen ſamt ſeinen Lüſten und Begierden.
Gieb, daß ich meine Luſt und Freud an dir
meinem GOtt habe, und ein gut Gewiſ-
ſen behalte, damit dein freudiger Geiſt mich
erhalte, erleuchte, lehre, leite, tröſte,
und führe mich, bis an mein ſeliges Ende.
Amen.

Gebett bey Ubereilung von einem Fehler,
wann man etwas verſehen, das einem hernach
zu Hertzen gehet.
Pſalm 94, 18. 19. Ich ſprach, mein Fuß hat geſtrauchelt, aber deine Gnade,
HErr! hielt mich: Ich hatte viel Bekümmerniſſen auf meinem Hertzen, aber deine
Tröſtungen erquickten meine Seele.

HERR, HErr GOtt! barmhertzig,
gnädig und von groſſer Güte: Der
du vergiebeſt Miſſethat, Ubertrettung und
Sünde. Wir arme Menſchen fehlen man-
nigfaltiglich, und mangeln des Ruhms, den

wir
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[435/0457] böſe Gedancken. mich alle böſe Gelegenheit meiden, auch den böſen Schein, und meinem eigenen Hertzen nie viel zutrauen: Laß mich einen Bund mit meinen Augen machen, daß kei- ne verbottene Vorwürffe zu meinem Her- tzen einſteigen: Laß mich mäßig und nüch- tern halten, meinen Leib betäuben und creu- tzigen ſamt ſeinen Lüſten und Begierden. Gieb, daß ich meine Luſt und Freud an dir meinem GOtt habe, und ein gut Gewiſ- ſen behalte, damit dein freudiger Geiſt mich erhalte, erleuchte, lehre, leite, tröſte, und führe mich, bis an mein ſeliges Ende. Amen. Gebett bey Ubereilung von einem Fehler, wann man etwas verſehen, das einem hernach zu Hertzen gehet. Pſalm 94, 18. 19. Ich ſprach, mein Fuß hat geſtrauchelt, aber deine Gnade, HErr! hielt mich: Ich hatte viel Bekümmerniſſen auf meinem Hertzen, aber deine Tröſtungen erquickten meine Seele. HERR, HErr GOtt! barmhertzig, gnädig und von groſſer Güte: Der du vergiebeſt Miſſethat, Ubertrettung und Sünde. Wir arme Menſchen fehlen man- nigfaltiglich, und mangeln des Ruhms, den wir E e 2

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/457>, abgerufen am 22.11.2024.