mer auf meiner Hut seyn: Zerknirsche mein Hertz, zerschlage es durch den Hammer deines Gesetzes, daß es sein Elend recht kennen lerne, und sich nicht rein düncke: Rotte aus das Unkraut, den bösen Saa- men, der auf diesem Acker des sündlichen Hertzens wächst: Vertilge das Raupen-Nest und Ungeziefer der sündlichen Neigungen, damit es sich nicht aus- brcite, und die guten Früchte des Glaubens und der Liebe verderbe: Mache es klein, wanns groß seyn will, damit es sich nicht überhebe im Wohlstand: Stärcke es aber auch, wanns in Creutz und Trüb- salen zerschmeltzen, und in allzu grosse Traurigkeit versincken will. Wasche es, HErr JEsu! mit dei- nem theuren Blut, reinige und heilige es durch und durch, daß es nie etwas anders wolle, als was du o GOtt und dein Wort will. Gieb, daß wir in un- serm Kampf nicht warten bis uns die Sünde an- fällt, sondern gieb, daß wir sie aufsuchen, auch in den verborgensten Schlupffwinckeln unsers eigenen Hertzens: Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach: Doch in dir, HErr JEsu! bin ich starck, dann du lebest in mir, vermehre meine Erkänntniß, stärcke meinen Glauben, gründe meine Hoffnung, bevestige meine Gedult, bis endlich das elende Stück- werck wird aufhören, und ich an den Ort komme, da ich dir in mehrerer Vollkommenheit werde dienen, und dich ewig werde lieben, loben und preisen, Amen.
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des Hertzens.
mer auf meiner Hut ſeyn: Zerknirſche mein Hertz, zerſchlage es durch den Hammer deines Geſetzes, daß es ſein Elend recht kennen lerne, und ſich nicht rein düncke: Rotte aus das Unkraut, den böſen Saa- men, der auf dieſem Acker des ſündlichen Hertzens wächſt: Vertilge das Raupen-Neſt und Ungeziefer der ſündlichen Neigungen, damit es ſich nicht aus- brcite, und die guten Früchte des Glaubens und der Liebe verderbe: Mache es klein, wanns groß ſeyn will, damit es ſich nicht überhebe im Wohlſtand: Stärcke es aber auch, wanns in Creutz und Trüb- ſalen zerſchmeltzen, und in allzu groſſe Traurigkeit verſincken will. Waſche es, HErr JEſu! mit dei- nem theuren Blut, reinige und heilige es durch und durch, daß es nie etwas anders wolle, als was du o GOtt und dein Wort will. Gieb, daß wir in un- ſerm Kampf nicht warten bis uns die Sünde an- fällt, ſondern gieb, daß wir ſie aufſuchen, auch in den verborgenſten Schlupffwinckeln unſers eigenen Hertzens: Der Geiſt iſt willig, aber das Fleiſch iſt ſchwach: Doch in dir, HErr JEſu! bin ich ſtarck, dann du lebeſt in mir, vermehre meine Erkänntniß, ſtärcke meinen Glauben, gründe meine Hoffnung, beveſtige meine Gedult, bis endlich das elende Stück- werck wird aufhören, und ich an den Ort komme, da ich dir in mehrerer Vollkommenheit werde dienen, und dich ewig werde lieben, loben und preiſen, Amen.
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des Hertzens.
mer auf meiner Hut ſeyn: Zerknirſche mein Hertz,
zerſchlage es durch den Hammer deines Geſetzes, daß
es ſein Elend recht kennen lerne, und ſich nicht rein
düncke: Rotte aus das Unkraut, den böſen Saa-
men, der auf dieſem Acker des ſündlichen Hertzens
wächſt: Vertilge das Raupen-Neſt und Ungeziefer
der ſündlichen Neigungen, damit es ſich nicht aus-
brcite, und die guten Früchte des Glaubens und der
Liebe verderbe: Mache es klein, wanns groß ſeyn
will, damit es ſich nicht überhebe im Wohlſtand:
Stärcke es aber auch, wanns in Creutz und Trüb-
ſalen zerſchmeltzen, und in allzu groſſe Traurigkeit
verſincken will. Waſche es, HErr JEſu! mit dei-
nem theuren Blut, reinige und heilige es durch und
durch, daß es nie etwas anders wolle, als was du
o GOtt und dein Wort will. Gieb, daß wir in un-
ſerm Kampf nicht warten bis uns die Sünde an-
fällt, ſondern gieb, daß wir ſie aufſuchen, auch in
den verborgenſten Schlupffwinckeln unſers eigenen
Hertzens: Der Geiſt iſt willig, aber das Fleiſch iſt
ſchwach: Doch in dir, HErr JEſu! bin ich ſtarck,
dann du lebeſt in mir, vermehre meine Erkänntniß,
ſtärcke meinen Glauben, gründe meine Hoffnung,
beveſtige meine Gedult, bis endlich das elende Stück-
werck wird aufhören, und ich an den Ort komme,
da ich dir in mehrerer Vollkommenheit werde
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/447>, abgerufen am 02.07.2024.
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