gen? Aber ach HErr! wer glaubt ihrer Predigt, und wer fürchtet sich für solchem deinem Zorn?
Du lässest uns auch genugsam warnen, durch die Stimme deiner Diener, die Tag und Nacht arbeiten, wachen und beten; die es so wohl mit uns meynen, die uns so ernsthafft bestrafen, die uns so treulich warnen vor den gefährlichen Sünden - We- gen, und uns so gern wollten zum Himmel haben.
Ach gieb uns erleuchtete Augen des Ver- stands, zu sehen das Ende der Gottlosen, und das Ende der Frommen, jenes zu mei- den und dieses zu suchen. Laß uns unser Leben nimmermehr so unbesonnen führen, daß wir den Staub dieser Vergänglichkeit sollten vorziehen dem Gold der seligen E- wigkeit, und daß wir so sollten nach dem Irdischen lauffen, daß wir dadurch des Himmlischen sollten vergessen: Dann was würde es uns helffen, wann wir schon die gantze Welt könnten gewinnen, und lidten dabey Schaden an unserer Seelen? Können
wir
Gebett
gen? Aber ach HErr! wer glaubt ihrer Predigt, und wer fürchtet ſich für ſolchem deinem Zorn?
Du läſſeſt uns auch genugſam warnen, durch die Stimme deiner Diener, die Tag und Nacht arbeiten, wachen und beten; die es ſo wohl mit uns meynen, die uns ſo ernſthafft beſtrafen, die uns ſo treulich warnen vor den gefährlichen Sünden - We- gen, und uns ſo gern wollten zum Himmel haben.
Ach gieb uns erleuchtete Augen des Ver- ſtands, zu ſehen das Ende der Gottloſen, und das Ende der Frommen, jenes zu mei- den und dieſes zu ſuchen. Laß uns unſer Leben nimmermehr ſo unbeſonnen führen, daß wir den Staub dieſer Vergänglichkeit ſollten vorziehen dem Gold der ſeligen E- wigkeit, und daß wir ſo ſollten nach dem Irdiſchen lauffen, daß wir dadurch des Himmliſchen ſollten vergeſſen: Dann was würde es uns helffen, wann wir ſchon die gantze Welt könnten gewinnen, und lidten dabey Schaden an unſerer Seelen? Können
wir
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Gebett
gen? Aber ach HErr! wer glaubt ihrer
Predigt, und wer fürchtet ſich für ſolchem
deinem Zorn?
Du läſſeſt uns auch genugſam warnen,
durch die Stimme deiner Diener, die Tag
und Nacht arbeiten, wachen und beten;
die es ſo wohl mit uns meynen, die uns ſo
ernſthafft beſtrafen, die uns ſo treulich
warnen vor den gefährlichen Sünden - We-
gen, und uns ſo gern wollten zum Himmel
haben.
Ach gieb uns erleuchtete Augen des Ver-
ſtands, zu ſehen das Ende der Gottloſen,
und das Ende der Frommen, jenes zu mei-
den und dieſes zu ſuchen. Laß uns unſer
Leben nimmermehr ſo unbeſonnen führen,
daß wir den Staub dieſer Vergänglichkeit
ſollten vorziehen dem Gold der ſeligen E-
wigkeit, und daß wir ſo ſollten nach dem
Irdiſchen lauffen, daß wir dadurch des
Himmliſchen ſollten vergeſſen: Dann was
würde es uns helffen, wann wir ſchon die
gantze Welt könnten gewinnen, und lidten
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/428>, abgerufen am 25.11.2024.
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