womit ich mich dir auf ewig verbinden möchte: Muntere mich doch auf in meinen Unkräfften, mit den Blumen deiner tröstlichen Verheissungen. Und wie ich getruncken von dem Gewächse des Wein- stocks, so flösse doch auch dein theures Blut in mei- ne Seele! laß mich schmecken die Süßigkeit deiner Früchte, o Baum des Lebens. Ach! wie wohl ist meiner matten Seele, wann du so nahe bey mir bist an deiner Gnaden-Tafel! bin ich bey mir selbst, oder bin ich ausser dem Leibe, wann ich zu deinem Thron komme? O gesegneter Tag! da meine Seele ihren Geliebten findet: Und da ich dir, mein Hertzens- Bräutigam! in mächtiger Ohnmacht in die Arme falle. O wie süß ruhe ich, so lang deine Lincke un- ter meinem Haupte lieget, und wie freuet sich mein Hertz, wann mich deine Rechte so freundlich her- tzet! Ach wie groß wird die Freude seyn der Hoch- zeit des Lamms! wie unaussprechlich die süsse Her- tzens - Wonne, wann ich dr[ - 2 Zeichen fehlen]en mit dir das Abendmahl halte in deines Vatters Reich. Un- terdeß mache mich starck im Geist, brünstig in der Liebe, freudig in Hoffnung, gedultig in Trübsa- len, und beständig im Glauben, bis du mein Verlangen endlich einmal herrlich crönest, o Crone der Liebe! Amen.
Christ-
Abtritt von dem Gnaden-Thron.
womit ich mich dir auf ewig verbinden möchte: Muntere mich doch auf in meinen Unkräfften, mit den Blumen deiner tröſtlichen Verheiſſungen. Und wie ich getruncken von dem Gewächſe des Wein- ſtocks, ſo flöſſe doch auch dein theures Blut in mei- ne Seele! laß mich ſchmecken die Süßigkeit deiner Früchte, o Baum des Lebens. Ach! wie wohl iſt meiner matten Seele, wann du ſo nahe bey mir biſt an deiner Gnaden-Tafel! bin ich bey mir ſelbſt, oder bin ich auſſer dem Leibe, wann ich zu deinem Thron komme? O geſegneter Tag! da meine Seele ihren Geliebten findet: Und da ich dir, mein Hertzens- Bräutigam! in mächtiger Ohnmacht in die Arme falle. O wie ſüß ruhe ich, ſo lang deine Lincke un- ter meinem Haupte lieget, und wie freuet ſich mein Hertz, wann mich deine Rechte ſo freundlich her- tzet! Ach wie groß wird die Freude ſeyn der Hoch- zeit des Lamms! wie unausſprechlich die ſüſſe Her- tzens - Wonne, wann ich dr[ – 2 Zeichen fehlen]en mit dir das Abendmahl halte in deines Vatters Reich. Un- terdeß mache mich ſtarck im Geiſt, brünſtig in der Liebe, freudig in Hoffnung, gedultig in Trübſa- len, und beſtändig im Glauben, bis du mein Verlangen endlich einmal herrlich cröneſt, o Crone der Liebe! Amen.
Chriſt-
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Abtritt von dem Gnaden-Thron.
womit ich mich dir auf ewig verbinden möchte:
Muntere mich doch auf in meinen Unkräfften, mit
den Blumen deiner tröſtlichen Verheiſſungen. Und
wie ich getruncken von dem Gewächſe des Wein-
ſtocks, ſo flöſſe doch auch dein theures Blut in mei-
ne Seele! laß mich ſchmecken die Süßigkeit deiner
Früchte, o Baum des Lebens. Ach! wie wohl iſt
meiner matten Seele, wann du ſo nahe bey mir biſt
an deiner Gnaden-Tafel! bin ich bey mir ſelbſt, oder
bin ich auſſer dem Leibe, wann ich zu deinem Thron
komme? O geſegneter Tag! da meine Seele ihren
Geliebten findet: Und da ich dir, mein Hertzens-
Bräutigam! in mächtiger Ohnmacht in die Arme
falle. O wie ſüß ruhe ich, ſo lang deine Lincke un-
ter meinem Haupte lieget, und wie freuet ſich mein
Hertz, wann mich deine Rechte ſo freundlich her-
tzet! Ach wie groß wird die Freude ſeyn der Hoch-
zeit des Lamms! wie unausſprechlich die ſüſſe Her-
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Abendmahl halte in deines Vatters Reich. Un-
terdeß mache mich ſtarck im Geiſt, brünſtig in der
Liebe, freudig in Hoffnung, gedultig in Trübſa-
len, und beſtändig im Glauben, bis du mein
Verlangen endlich einmal herrlich
cröneſt, o Crone der Liebe!
Amen.
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/416>, abgerufen am 25.11.2024.
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