Ap. Gesch. 24, 16. Ich übe mich zu haben ein unverletzt Gewissen allenthalben gegen GOtt und Menschen.
GOTT Zebaoth! HERR der Heer- schaaren! ich beuge mich in Demuth nieder zu dem Schemel deiner Füsse, und bekenne dir meine Sünden. Ich habe dir zwar in dem Tauff - Bund geschworen, daß ich unter deinem Fähnlein tapfer wolle kämpfen wider die Sünde, die Welt und mein eigen Fleisch, und allen meinen geist- lichen Feinden mit tapferm Muth wider- stehen. Aber ach! wie manchmal hat doch meine Schwachheit in diesem geistli- chen Streit müssen unten liegen. Wie offt sind doch die Sünden über mein Haupt ge- wachsen, und mir wie eine schwere Last zu schwer geworden. Wie manchmal ist mir die Welt gewesen ein Stein des Anstosses, der mich in Unvorsichtigkeit hat zum Fall gebracht. Wie offt hat mich mein zur Sün- de gantz geneigtes Fleisch verführet, so daß ich diesen Feind in meinem Busen habe tra-
gen
Abtritt von dem Gnaden - Thron.
Siebende Stuffe. Die Ubung der Gottſeligkeit.
Ap. Geſch. 24, 16. Ich übe mich zu haben ein unverletzt Gewiſſen allenthalben gegen GOtt und Menſchen.
GOTT Zebaoth! HERR der Heer- ſchaaren! ich beuge mich in Demuth nieder zu dem Schemel deiner Füſſe, und bekenne dir meine Sünden. Ich habe dir zwar in dem Tauff - Bund geſchworen, daß ich unter deinem Fähnlein tapfer wolle kämpfen wider die Sünde, die Welt und mein eigen Fleiſch, und allen meinen geiſt- lichen Feinden mit tapferm Muth wider- ſtehen. Aber ach! wie manchmal hat doch meine Schwachheit in dieſem geiſtli- chen Streit müſſen unten liegen. Wie offt ſind doch die Sünden über mein Haupt ge- wachſen, und mir wie eine ſchwere Laſt zu ſchwer geworden. Wie manchmal iſt mir die Welt geweſen ein Stein des Anſtoſſes, der mich in Unvorſichtigkeit hat zum Fall gebracht. Wie offt hat mich mein zur Sün- de gantz geneigtes Fleiſch verführet, ſo daß ich dieſen Feind in meinem Buſen habe tra-
gen
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Abtritt von dem Gnaden - Thron.
Siebende Stuffe.
Die Ubung der Gottſeligkeit.
Ap. Geſch. 24, 16. Ich übe mich zu haben ein unverletzt Gewiſſen allenthalben
gegen GOtt und Menſchen.
GOTT Zebaoth! HERR der Heer-
ſchaaren! ich beuge mich in Demuth
nieder zu dem Schemel deiner Füſſe, und
bekenne dir meine Sünden. Ich habe dir
zwar in dem Tauff - Bund geſchworen, daß
ich unter deinem Fähnlein tapfer wolle
kämpfen wider die Sünde, die Welt und
mein eigen Fleiſch, und allen meinen geiſt-
lichen Feinden mit tapferm Muth wider-
ſtehen. Aber ach! wie manchmal hat
doch meine Schwachheit in dieſem geiſtli-
chen Streit müſſen unten liegen. Wie offt
ſind doch die Sünden über mein Haupt ge-
wachſen, und mir wie eine ſchwere Laſt zu
ſchwer geworden. Wie manchmal iſt mir
die Welt geweſen ein Stein des Anſtoſſes,
der mich in Unvorſichtigkeit hat zum Fall
gebracht. Wie offt hat mich mein zur Sün-
de gantz geneigtes Fleiſch verführet, ſo daß
ich dieſen Feind in meinem Buſen habe tra-
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/412>, abgerufen am 22.11.2024.
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