als den Tod vor Augen sahest, nachdem er dich ver- läugnet und vermaledeyet hatte: Wie vielmehr ha- be ich Hoffnung, daß du nun in deiner Herrlichkeit dich über mich armen Sünder erbarmen wirst. Stel- le dich wie du willt, ich lasse dich nicht, du segnest mich dann: Ich halte mich an deinen Gnaden- Stuhl, und winde meine Aerme um die Hörner des Altars. Ach mache doch durch deine allein gültige Vorbitte, daß dein himmlischer Vatter Gnade für Recht ergehen lasse. O Vatter aller Barmher- tzigkeit! siehe doch an mein mattes Hertz: Siehe an meine betrübte Seele: Höre meine wehmüthi- ge Seuffzer: Oder kan das alles dich nicht zum Erbarmen und Mitleiden bewegen: Ach so siehe doch an deinen eingeliebten Sohn. Siehe an seine Blut - trieffende Wunden: Siehe an sein zer- knirschtes Hertz, welches zerschmoltzen war wie Wachs, und laß doch dasselbe dein Vatter-Hertz brechen; daß ich, der ich von mir selbst deine Gnade nicht verdienet habe, doch dieselbe möge erlangen durch das Verdienst deines allerliebsten Sohns JESU Christi. Ich will hinfüro durch deine Gnade mit gottseligem Wandel bezeugen, daß diese Barmhertzigkeit einem recht danckbaren Kin- de widerfahren und erwiesen sey. HErr! diß ist mein heiliges Vorhaben, laß es in dir seyn Ja und Amen.
Sechste
Abtritt von dem Gnaden-Thron.
als den Tod vor Augen ſaheſt, nachdem er dich ver- läugnet und vermaledeyet hatte: Wie vielmehr ha- be ich Hoffnung, daß du nun in deiner Herrlichkeit dich über mich armen Sünder erbarmen wirſt. Stel- le dich wie du willt, ich laſſe dich nicht, du ſegneſt mich dann: Ich halte mich an deinen Gnaden- Stuhl, und winde meine Aerme um die Hörner des Altars. Ach mache doch durch deine allein gültige Vorbitte, daß dein himmliſcher Vatter Gnade für Recht ergehen laſſe. O Vatter aller Barmher- tzigkeit! ſiehe doch an mein mattes Hertz: Siehe an meine betrübte Seele: Höre meine wehmüthi- ge Seuffzer: Oder kan das alles dich nicht zum Erbarmen und Mitleiden bewegen: Ach ſo ſiehe doch an deinen eingeliebten Sohn. Siehe an ſeine Blut - trieffende Wunden: Siehe an ſein zer- knirſchtes Hertz, welches zerſchmoltzen war wie Wachs, und laß doch daſſelbe dein Vatter-Hertz brechen; daß ich, der ich von mir ſelbſt deine Gnade nicht verdienet habe, doch dieſelbe möge erlangen durch das Verdienſt deines allerliebſten Sohns JESU Chriſti. Ich will hinfüro durch deine Gnade mit gottſeligem Wandel bezeugen, daß dieſe Barmhertzigkeit einem recht danckbaren Kin- de widerfahren und erwieſen ſey. HErr! diß iſt mein heiliges Vorhaben, laß es in dir ſeyn Ja und Amen.
Sechſte
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Abtritt von dem Gnaden-Thron.
als den Tod vor Augen ſaheſt, nachdem er dich ver-
läugnet und vermaledeyet hatte: Wie vielmehr ha-
be ich Hoffnung, daß du nun in deiner Herrlichkeit
dich über mich armen Sünder erbarmen wirſt. Stel-
le dich wie du willt, ich laſſe dich nicht, du ſegneſt
mich dann: Ich halte mich an deinen Gnaden-
Stuhl, und winde meine Aerme um die Hörner des
Altars. Ach mache doch durch deine allein gültige
Vorbitte, daß dein himmliſcher Vatter Gnade für
Recht ergehen laſſe. O Vatter aller Barmher-
tzigkeit! ſiehe doch an mein mattes Hertz: Siehe
an meine betrübte Seele: Höre meine wehmüthi-
ge Seuffzer: Oder kan das alles dich nicht zum
Erbarmen und Mitleiden bewegen: Ach ſo ſiehe
doch an deinen eingeliebten Sohn. Siehe an
ſeine Blut - trieffende Wunden: Siehe an ſein zer-
knirſchtes Hertz, welches zerſchmoltzen war wie
Wachs, und laß doch daſſelbe dein Vatter-Hertz
brechen; daß ich, der ich von mir ſelbſt deine
Gnade nicht verdienet habe, doch dieſelbe möge
erlangen durch das Verdienſt deines allerliebſten
Sohns JESU Chriſti. Ich will hinfüro durch
deine Gnade mit gottſeligem Wandel bezeugen, daß
dieſe Barmhertzigkeit einem recht danckbaren Kin-
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/402>, abgerufen am 01.07.2024.
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