königlichen Priesterthum zu deinem heiligen Volck, das du erwählet hast zum Glauben und guten Wercken. Ich gehe nun von hier ab: Laß mich durch das Band der brüder- lichen Liebe verbunden bleiben. Ich gehe nun wieder von dem Berge meiner Verklä- rung in die Welt. Laß aber die Welt nicht mehr mein Hertz so gar einnehmen, daß ich des Himmels und meiner ewigen Erbschafft sollte vergessen; sondern laß mich in himmlischem Wandel fortgehen von Krafft zu Krafft, von Macht zu Macht, bis ich zu dir, o GOtt! in Zion komme. Be- legest du mich mit Creutz, so gieb mir auch ein gedultiges Kinder-Hertz: Wann mich die Welt hasset und verfolget, so laß sie mir doch den Ruhm nicht nehmen, daß ich ein Kind GOttes heisse. Laß mich von deiner Vatter-Hand annehmen den bittern Kelch; und wann mir auch die Augen sollten über- gehen, so weiß ich doch, daß alle das Leiden dieser kurtzen Zeit nicht werth sey der Herr- lichkeit, die an uns soll offenbaret werden, droben in dem Himmel, Amen! Amen.
Fünffte
Abtritt von dem Gnaden-Thron.
königlichen Prieſterthum zu deinem heiligen Volck, das du erwählet haſt zum Glauben und guten Wercken. Ich gehe nun von hier ab: Laß mich durch das Band der brüder- lichen Liebe verbunden bleiben. Ich gehe nun wieder von dem Berge meiner Verklä- rung in die Welt. Laß aber die Welt nicht mehr mein Hertz ſo gar einnehmen, daß ich des Himmels und meiner ewigen Erbſchafft ſollte vergeſſen; ſondern laß mich in himmliſchem Wandel fortgehen von Krafft zu Krafft, von Macht zu Macht, bis ich zu dir, o GOtt! in Zion komme. Be- legeſt du mich mit Creutz, ſo gieb mir auch ein gedultiges Kinder-Hertz: Wann mich die Welt haſſet und verfolget, ſo laß ſie mir doch den Ruhm nicht nehmen, daß ich ein Kind GOttes heiſſe. Laß mich von deiner Vatter-Hand annehmen den bittern Kelch; und wann mir auch die Augen ſollten über- gehen, ſo weiß ich doch, daß alle das Leiden dieſer kurtzen Zeit nicht werth ſey der Herr- lichkeit, die an uns ſoll offenbaret werden, droben in dem Himmel, Amen! Amen.
Fünffte
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Abtritt von dem Gnaden-Thron.
königlichen Prieſterthum zu deinem heiligen
Volck, das du erwählet haſt zum Glauben
und guten Wercken. Ich gehe nun von hier
ab: Laß mich durch das Band der brüder-
lichen Liebe verbunden bleiben. Ich gehe
nun wieder von dem Berge meiner Verklä-
rung in die Welt. Laß aber die Welt
nicht mehr mein Hertz ſo gar einnehmen,
daß ich des Himmels und meiner ewigen
Erbſchafft ſollte vergeſſen; ſondern laß mich
in himmliſchem Wandel fortgehen von
Krafft zu Krafft, von Macht zu Macht, bis
ich zu dir, o GOtt! in Zion komme. Be-
legeſt du mich mit Creutz, ſo gieb mir auch
ein gedultiges Kinder-Hertz: Wann mich
die Welt haſſet und verfolget, ſo laß ſie mir
doch den Ruhm nicht nehmen, daß ich ein
Kind GOttes heiſſe. Laß mich von deiner
Vatter-Hand annehmen den bittern Kelch;
und wann mir auch die Augen ſollten über-
gehen, ſo weiß ich doch, daß alle das Leiden
dieſer kurtzen Zeit nicht werth ſey der Herr-
lichkeit, die an uns ſoll offenbaret werden,
droben in dem Himmel, Amen! Amen.
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/394>, abgerufen am 23.11.2024.
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