um, wie ein kleines Füncklein unter der Asche. Ach HErr! verstoß mich doch nicht um meiner Schwachheit willen; Es ist ei- ne Unart, die mir leyd ist! zerbrich nicht das zerstossene Rohr, lösche nicht aus das glim- mende Docht. Bewahre mich doch für sündlicher Welt-Freude, daß ich mein Ver- gnügen nicht suche in den eitelen Geschöpf- fen, und in einer Lust, die kaum einen Au- genblick wäret, und die nie so rein ist, daß sie nicht sollte das Gewissen verletzen, son- dern laß das meine einzige Freude seyn, daß ich mit bewegter Seele sagen kan: HErr! wann ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erden, und wann mir gleich Leib und Seel verschmachtet, so bist du doch, GOtt! allezeit meines Hertzens Trost und mein Theil. Gieb, daß ich mich stärcke in dir. O Jehova! laß mich im- mer wachsen an Erkänntniß, und zuneh- men, daß ich nicht ein Kind bleibe an Ver- stand, sondern hinan komme zu einem voll- kommenen Maaß. Laß mich starck wer- den im Glauben, und dir, meinem Bun-
des-
Abtritt von dem Gnaden-Thron.
um, wie ein kleines Füncklein unter der Aſche. Ach HErr! verſtoß mich doch nicht um meiner Schwachheit willen; Es iſt ei- ne Unart, die mir leyd iſt! zerbrich nicht das zerſtoſſene Rohr, löſche nicht aus das glim- mende Docht. Bewahre mich doch für ſündlicher Welt-Freude, daß ich mein Ver- gnügen nicht ſuche in den eitelen Geſchöpf- fen, und in einer Luſt, die kaum einen Au- genblick wäret, und die nie ſo rein iſt, daß ſie nicht ſollte das Gewiſſen verletzen, ſon- dern laß das meine einzige Freude ſeyn, daß ich mit bewegter Seele ſagen kan: HErr! wann ich nur dich habe, ſo frage ich nichts nach Himmel und Erden, und wann mir gleich Leib und Seel verſchmachtet, ſo biſt du doch, GOtt! allezeit meines Hertzens Troſt und mein Theil. Gieb, daß ich mich ſtärcke in dir. O Jehova! laß mich im- mer wachſen an Erkänntniß, und zuneh- men, daß ich nicht ein Kind bleibe an Ver- ſtand, ſondern hinan komme zu einem voll- kommenen Maaß. Laß mich ſtarck wer- den im Glauben, und dir, meinem Bun-
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Abtritt von dem Gnaden-Thron.
um, wie ein kleines Füncklein unter der
Aſche. Ach HErr! verſtoß mich doch nicht
um meiner Schwachheit willen; Es iſt ei-
ne Unart, die mir leyd iſt! zerbrich nicht das
zerſtoſſene Rohr, löſche nicht aus das glim-
mende Docht. Bewahre mich doch für
ſündlicher Welt-Freude, daß ich mein Ver-
gnügen nicht ſuche in den eitelen Geſchöpf-
fen, und in einer Luſt, die kaum einen Au-
genblick wäret, und die nie ſo rein iſt, daß
ſie nicht ſollte das Gewiſſen verletzen, ſon-
dern laß das meine einzige Freude ſeyn, daß
ich mit bewegter Seele ſagen kan: HErr!
wann ich nur dich habe, ſo frage ich nichts
nach Himmel und Erden, und wann mir
gleich Leib und Seel verſchmachtet, ſo biſt
du doch, GOtt! allezeit meines Hertzens
Troſt und mein Theil. Gieb, daß ich mich
ſtärcke in dir. O Jehova! laß mich im-
mer wachſen an Erkänntniß, und zuneh-
men, daß ich nicht ein Kind bleibe an Ver-
ſtand, ſondern hinan komme zu einem voll-
kommenen Maaß. Laß mich ſtarck wer-
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/390>, abgerufen am 23.11.2024.
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