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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Erste Stuffe.
rechten Abscheu haben vor den häßlichen
Wohnungen der Welt; da ich nichts finde,
was meine Seele vergnügen könne. O wie
wohl ist meiner Seelen, nachdem du mich
hast schmecken lassen die Güter deines Hau-
ses. Wie munter sind meine Augen worden,
nachdem ich den Honig der Seelen-labenden
Speise geschmeckt, wie wächst meine Krafft
nach dieser vergnügten Mahlzeit. Laß nun
meine beständige Lust seyn in deiner allersüs-
sesten Gemeinschafft. Gieb mir ein recht
himmlisch-gesinntes Hertz, das seinen Wan-
del in dem Himmel habe; an nichts lieber
gedencke als an den Himmel; von nichts lie-
ber rede als von dem Himmel; und nirgends
lieber gehe, als auf den Wegen des Him-
mels. Offenbare auch die Lieblichkeit deiner
Wohnungen an mein Hertz, daß ich deine
Gnaden-Mittel nicht versäume; So offt
ich zu deinen Vorhöfen, so offt laß mich nä-
her zum Himmel kommen. Bin ich unwis-
send, so unterrichte mich. Bin ich unempfind-
lich, so rühre mein Hertz. Bin ich unbußfer-
tig, so siehe mich an wie Petrum. Bin

ich
Z 5

Erſte Stuffe.
rechten Abſcheu haben vor den häßlichen
Wohnungen der Welt; da ich nichts finde,
was meine Seele vergnügen könne. O wie
wohl iſt meiner Seelen, nachdem du mich
haſt ſchmecken laſſen die Güter deines Hau-
ſes. Wie munter ſind meine Augen worden,
nachdem ich den Honig der Seelen-labenden
Speiſe geſchmeckt, wie wächſt meine Krafft
nach dieſer vergnügten Mahlzeit. Laß nun
meine beſtändige Luſt ſeyn in deiner allerſüſ-
ſeſten Gemeinſchafft. Gieb mir ein recht
himmliſch-geſinntes Hertz, das ſeinen Wan-
del in dem Himmel habe; an nichts lieber
gedencke als an den Himmel; von nichts lie-
ber rede als von dem Himmel; und nirgends
lieber gehe, als auf den Wegen des Him-
mels. Offenbare auch die Lieblichkeit deiner
Wohnungen an mein Hertz, daß ich deine
Gnaden-Mittel nicht verſäume; So offt
ich zu deinen Vorhöfen, ſo offt laß mich nä-
her zum Himmel kommen. Bin ich unwiſ-
ſend, ſo unterrichte mich. Bin ich unempfind-
lich, ſo rühre mein Hertz. Bin ich unbußfer-
tig, ſo ſiehe mich an wie Petrum. Bin

ich
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[361/0383] Erſte Stuffe. rechten Abſcheu haben vor den häßlichen Wohnungen der Welt; da ich nichts finde, was meine Seele vergnügen könne. O wie wohl iſt meiner Seelen, nachdem du mich haſt ſchmecken laſſen die Güter deines Hau- ſes. Wie munter ſind meine Augen worden, nachdem ich den Honig der Seelen-labenden Speiſe geſchmeckt, wie wächſt meine Krafft nach dieſer vergnügten Mahlzeit. Laß nun meine beſtändige Luſt ſeyn in deiner allerſüſ- ſeſten Gemeinſchafft. Gieb mir ein recht himmliſch-geſinntes Hertz, das ſeinen Wan- del in dem Himmel habe; an nichts lieber gedencke als an den Himmel; von nichts lie- ber rede als von dem Himmel; und nirgends lieber gehe, als auf den Wegen des Him- mels. Offenbare auch die Lieblichkeit deiner Wohnungen an mein Hertz, daß ich deine Gnaden-Mittel nicht verſäume; So offt ich zu deinen Vorhöfen, ſo offt laß mich nä- her zum Himmel kommen. Bin ich unwiſ- ſend, ſo unterrichte mich. Bin ich unempfind- lich, ſo rühre mein Hertz. Bin ich unbußfer- tig, ſo ſiehe mich an wie Petrum. Bin ich Z 5

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/383>, abgerufen am 04.11.2024.