Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Allgemeine Dancksagung.
hafftig gemacht, und durch das hohe theure Pfand
deines Leibes und Bluts im Sacrament versichert
hast.

Ach! wie könntest du mir doch ein höher Pfand
geben deiner Liebe, und eine grössere Versicherung
meiner Erlösung, der Vergebung der Sünden und
des ewigen Lebens?

Gieb, daß ich deiner grossen Liebe nimmermehr
vergesse, deines Heil. Todes stätiglich gedencke.
Dein heilig Leib und Blut heilige, segne, bene-
deye meinen Leib und Seele, und behüte mich für al-
len Sünden. Ach mein Erlöser und Seligmacher!
lebe du in mir, und ich in dir, bleibe du in mir, und
ich in dir, vertreibe aus meinem Hertzen alle Untu-
gend, behalte und besitze du allein das Haus meines
Hertzens.

Meine arme Seele hat sich mit dir vermählet als
deine Braut, und du hast dich mit ihr verlobet und
vereiniget in Ewigkeit, und ist nun eine Königin
worden, weil sie dich, den König aller Könige, zum
Gemahl bekommen hat: Wie sollte sie sich wieder
zur Dienst-Magd machen so vieler Sünden und
Unsauberkeit; Wie sollte sie sich ihres Adels wieder
verlustig machen durch die Eitelkeit und Nichtigkeit
der Sünden, und sich selbst unwürdig machen ei-
nes solchen Königlichen Gemahls? Ach schmücke
und ziere meine Seele mit geistlichem Schmuck,
mit himmlischer Schönheit, mit starckem Glauben,
feuriger Liebe, brennender Hoffnung, mit edler De-
muth, heiliger Gedult, brünstigem Gebett, hold-

seli-
Z 2

Allgemeine Danckſagung.
hafftig gemacht, und durch das hohe theure Pfand
deines Leibes und Bluts im Sacrament verſichert
haſt.

Ach! wie könnteſt du mir doch ein höher Pfand
geben deiner Liebe, und eine gröſſere Verſicherung
meiner Erlöſung, der Vergebung der Sünden und
des ewigen Lebens?

Gieb, daß ich deiner groſſen Liebe nimmermehr
vergeſſe, deines Heil. Todes ſtätiglich gedencke.
Dein heilig Leib und Blut heilige, ſegne, bene-
deye meinen Leib und Seele, und behüte mich für al-
len Sünden. Ach mein Erlöſer und Seligmacher!
lebe du in mir, und ich in dir, bleibe du in mir, und
ich in dir, vertreibe aus meinem Hertzen alle Untu-
gend, behalte und beſitze du allein das Haus meines
Hertzens.

Meine arme Seele hat ſich mit dir vermählet als
deine Braut, und du haſt dich mit ihr verlobet und
vereiniget in Ewigkeit, und iſt nun eine Königin
worden, weil ſie dich, den König aller Könige, zum
Gemahl bekommen hat: Wie ſollte ſie ſich wieder
zur Dienſt-Magd machen ſo vieler Sünden und
Unſauberkeit; Wie ſollte ſie ſich ihres Adels wieder
verluſtig machen durch die Eitelkeit und Nichtigkeit
der Sünden, und ſich ſelbſt unwürdig machen ei-
nes ſolchen Königlichen Gemahls? Ach ſchmücke
und ziere meine Seele mit geiſtlichem Schmuck,
mit himmliſcher Schönheit, mit ſtarckem Glauben,
feuriger Liebe, brennender Hoffnung, mit edler De-
muth, heiliger Gedult, brünſtigem Gebett, hold-

ſeli-
Z 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0377" n="355"/><fw place="top" type="header">Allgemeine Danck&#x017F;agung.</fw><lb/>
hafftig gemacht, und durch das hohe theure Pfand<lb/>
deines Leibes und Bluts im Sacrament ver&#x017F;ichert<lb/>
ha&#x017F;t.</p><lb/>
            <p>Ach! wie könnte&#x017F;t du mir doch ein höher Pfand<lb/>
geben deiner Liebe, und eine grö&#x017F;&#x017F;ere Ver&#x017F;icherung<lb/>
meiner Erlö&#x017F;ung, der Vergebung der Sünden und<lb/>
des ewigen Lebens?</p><lb/>
            <p>Gieb, daß ich deiner gro&#x017F;&#x017F;en Liebe nimmermehr<lb/>
verge&#x017F;&#x017F;e, deines Heil. Todes &#x017F;tätiglich gedencke.<lb/>
Dein heilig Leib und Blut heilige, &#x017F;egne, bene-<lb/>
deye meinen Leib und Seele, und behüte mich für al-<lb/>
len Sünden. Ach mein Erlö&#x017F;er und Seligmacher!<lb/>
lebe du in mir, und ich in dir, bleibe du in mir, und<lb/>
ich in dir, vertreibe aus meinem Hertzen alle Untu-<lb/>
gend, behalte und be&#x017F;itze du allein das Haus meines<lb/>
Hertzens.</p><lb/>
            <p>Meine arme Seele hat &#x017F;ich mit dir vermählet als<lb/>
deine Braut, und du ha&#x017F;t dich mit ihr verlobet und<lb/>
vereiniget in Ewigkeit, und i&#x017F;t nun eine Königin<lb/>
worden, weil &#x017F;ie dich, den König aller Könige, zum<lb/>
Gemahl bekommen hat: Wie &#x017F;ollte &#x017F;ie &#x017F;ich wieder<lb/>
zur Dien&#x017F;t-Magd machen &#x017F;o vieler Sünden und<lb/>
Un&#x017F;auberkeit; Wie &#x017F;ollte &#x017F;ie &#x017F;ich ihres Adels wieder<lb/>
verlu&#x017F;tig machen durch die Eitelkeit und Nichtigkeit<lb/>
der Sünden, und &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t unwürdig machen ei-<lb/>
nes &#x017F;olchen Königlichen Gemahls? Ach &#x017F;chmücke<lb/>
und ziere meine Seele mit gei&#x017F;tlichem Schmuck,<lb/>
mit himmli&#x017F;cher Schönheit, mit &#x017F;tarckem Glauben,<lb/>
feuriger Liebe, brennender Hoffnung, mit edler De-<lb/>
muth, heiliger Gedult, brün&#x017F;tigem Gebett, hold-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Z 2</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;eli-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[355/0377] Allgemeine Danckſagung. hafftig gemacht, und durch das hohe theure Pfand deines Leibes und Bluts im Sacrament verſichert haſt. Ach! wie könnteſt du mir doch ein höher Pfand geben deiner Liebe, und eine gröſſere Verſicherung meiner Erlöſung, der Vergebung der Sünden und des ewigen Lebens? Gieb, daß ich deiner groſſen Liebe nimmermehr vergeſſe, deines Heil. Todes ſtätiglich gedencke. Dein heilig Leib und Blut heilige, ſegne, bene- deye meinen Leib und Seele, und behüte mich für al- len Sünden. Ach mein Erlöſer und Seligmacher! lebe du in mir, und ich in dir, bleibe du in mir, und ich in dir, vertreibe aus meinem Hertzen alle Untu- gend, behalte und beſitze du allein das Haus meines Hertzens. Meine arme Seele hat ſich mit dir vermählet als deine Braut, und du haſt dich mit ihr verlobet und vereiniget in Ewigkeit, und iſt nun eine Königin worden, weil ſie dich, den König aller Könige, zum Gemahl bekommen hat: Wie ſollte ſie ſich wieder zur Dienſt-Magd machen ſo vieler Sünden und Unſauberkeit; Wie ſollte ſie ſich ihres Adels wieder verluſtig machen durch die Eitelkeit und Nichtigkeit der Sünden, und ſich ſelbſt unwürdig machen ei- nes ſolchen Königlichen Gemahls? Ach ſchmücke und ziere meine Seele mit geiſtlichem Schmuck, mit himmliſcher Schönheit, mit ſtarckem Glauben, feuriger Liebe, brennender Hoffnung, mit edler De- muth, heiliger Gedult, brünſtigem Gebett, hold- ſeli- Z 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/377
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/377>, abgerufen am 25.11.2024.