meines Hertzens, für meine sanffte Ruhe, deren ich diese Nacht unter deinem allmäch- tigen Schutz und sichern Geleit genossen habe, und darauf frölich und gesund er- wachet bin: Besonders an diesem Tage, auf welchen du mich abermal zu Gast ge- laden hast, daß ich Unwürdiger soll an dei- ner wohlbereiteten Tafel sitzen, und der köstlichen Speise und des himmlischen Trancks deines heiligen Leibes und theu- ren Blutes geniessen. O milder Hey- land! laß mir diesen Tag einen frölichen, heilsamen und seligen Tag seyn, gieb mir rechte innbrünstige Andacht, feurigen Ei- fer, und hertzliche Begierde zu diesem ho- hen Werck; wende mein Hertz und meine Gedancken gantz ab von allem Irdischen und Eiteln, damit ich sie allein zu deinem Tische neige, und inniglich betrachte die hohe flammende Liebe, die du an mich ver- dammten Sünder gewendet, die Köstlich- keit dieser Mahlzeit, und die Fürtrefflich- keit des Nutzens, damit ichs zu meinem ewigen Heyl empfangen möge. Behüte
mich
Morgen-Gebett,
meines Hertzens, für meine ſanffte Ruhe, deren ich dieſe Nacht unter deinem allmäch- tigen Schutz und ſichern Geleit genoſſen habe, und darauf frölich und geſund er- wachet bin: Beſonders an dieſem Tage, auf welchen du mich abermal zu Gaſt ge- laden haſt, daß ich Unwürdiger ſoll an dei- ner wohlbereiteten Tafel ſitzen, und der köſtlichen Speiſe und des himmliſchen Trancks deines heiligen Leibes und theu- ren Blutes genieſſen. O milder Hey- land! laß mir dieſen Tag einen frölichen, heilſamen und ſeligen Tag ſeyn, gieb mir rechte innbrünſtige Andacht, feurigen Ei- fer, und hertzliche Begierde zu dieſem ho- hen Werck; wende mein Hertz und meine Gedancken gantz ab von allem Irdiſchen und Eiteln, damit ich ſie allein zu deinem Tiſche neige, und inniglich betrachte die hohe flammende Liebe, die du an mich ver- dammten Sünder gewendet, die Köſtlich- keit dieſer Mahlzeit, und die Fürtrefflich- keit des Nutzens, damit ichs zu meinem ewigen Heyl empfangen möge. Behüte
mich
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Morgen-Gebett,
meines Hertzens, für meine ſanffte Ruhe,
deren ich dieſe Nacht unter deinem allmäch-
tigen Schutz und ſichern Geleit genoſſen
habe, und darauf frölich und geſund er-
wachet bin: Beſonders an dieſem Tage,
auf welchen du mich abermal zu Gaſt ge-
laden haſt, daß ich Unwürdiger ſoll an dei-
ner wohlbereiteten Tafel ſitzen, und der
köſtlichen Speiſe und des himmliſchen
Trancks deines heiligen Leibes und theu-
ren Blutes genieſſen. O milder Hey-
land! laß mir dieſen Tag einen frölichen,
heilſamen und ſeligen Tag ſeyn, gieb mir
rechte innbrünſtige Andacht, feurigen Ei-
fer, und hertzliche Begierde zu dieſem ho-
hen Werck; wende mein Hertz und meine
Gedancken gantz ab von allem Irdiſchen
und Eiteln, damit ich ſie allein zu deinem
Tiſche neige, und inniglich betrachte die
hohe flammende Liebe, die du an mich ver-
dammten Sünder gewendet, die Köſtlich-
keit dieſer Mahlzeit, und die Fürtrefflich-
keit des Nutzens, damit ichs zu meinem
ewigen Heyl empfangen möge. Behüte
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/352>, abgerufen am 27.11.2024.
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