EWiger GOtt und barmhertziger Vat- ter, in JEsu Christo deinem Sohn! Hier werffe ich mich nieder vor dir; wirff du mich aber nicht weg von dir. Ich kan nicht stehen vor dem Thron deiner Gerechtigkeit; darum lege ich mich nieder vor dem Schemel deiner Füsse. Ach HErr! darff ich mich wohl unterwinden, wiederum vor dein Angesicht zu kommen, der ich mich schämen und scheuen muß, meine Hände aufzuheben zu dir dem Richter der gantzen Welt, dessen Gerichte gantz heilig und gerecht seyn? Da ich des Abweichens immer mehr mache; und von dem Tage an, da ich meinen Bund zuletzt mit dir verneuert, von neuem wiederum so vielfältig gesündiget habe. Ach HErr! ich bin nicht in Abrede, sondern gestehe gern, daß ich werth wäre von deinem Angesicht verstossen zu werden, wann du nach deiner strengen Gerechtigkeit mit mir verfahren wolltest. Aber ach HErr! ich komme zu dir, nicht auf meine eigene Gerechtigkeit; dann dieselbe ist wie ein
befleck-
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Die wahre Selbſtverläugnung.
EWiger GOtt und barmhertziger Vat- ter, in JEſu Chriſto deinem Sohn! Hier werffe ich mich nieder vor dir; wirff du mich aber nicht weg von dir. Ich kan nicht ſtehen vor dem Thron deiner Gerechtigkeit; darum lege ich mich nieder vor dem Schemel deiner Füſſe. Ach HErr! darff ich mich wohl unterwinden, wiederum vor dein Angeſicht zu kommen, der ich mich ſchämen und ſcheuen muß, meine Hände aufzuheben zu dir dem Richter der gantzen Welt, deſſen Gerichte gantz heilig und gerecht ſeyn? Da ich des Abweichens immer mehr mache; und von dem Tage an, da ich meinen Bund zuletzt mit dir verneuert, von neuem wiederum ſo vielfältig geſündiget habe. Ach HErr! ich bin nicht in Abrede, ſondern geſtehe gern, daß ich werth wäre von deinem Angeſicht verſtoſſen zu werden, wann du nach deiner ſtrengen Gerechtigkeit mit mir verfahren wollteſt. Aber ach HErr! ich komme zu dir, nicht auf meine eigene Gerechtigkeit; dann dieſelbe iſt wie ein
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Die wahre Selbſtverläugnung.
EWiger GOtt und barmhertziger Vat-
ter, in JEſu Chriſto deinem Sohn!
Hier werffe ich mich nieder vor dir; wirff du
mich aber nicht weg von dir. Ich kan nicht
ſtehen vor dem Thron deiner Gerechtigkeit;
darum lege ich mich nieder vor dem Schemel
deiner Füſſe. Ach HErr! darff ich mich wohl
unterwinden, wiederum vor dein Angeſicht
zu kommen, der ich mich ſchämen und ſcheuen
muß, meine Hände aufzuheben zu dir dem
Richter der gantzen Welt, deſſen Gerichte
gantz heilig und gerecht ſeyn? Da ich des
Abweichens immer mehr mache; und von
dem Tage an, da ich meinen Bund zuletzt
mit dir verneuert, von neuem wiederum
ſo vielfältig geſündiget habe. Ach HErr!
ich bin nicht in Abrede, ſondern geſtehe
gern, daß ich werth wäre von deinem
Angeſicht verſtoſſen zu werden, wann du
nach deiner ſtrengen Gerechtigkeit mit
mir verfahren wollteſt. Aber ach HErr!
ich komme zu dir, nicht auf meine eigene
Gerechtigkeit; dann dieſelbe iſt wie ein
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/331>, abgerufen am 27.11.2024.
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