Esaj. 42, 3. Das zerstossene Rohr wird er nicht zerbrechen, und das glimmende Docht wird er nicht auslöschen.
STarcker und mächtiger GOTT, ein Schild und veste Burg aller deren, die auf dich trauen. Durch deine Gnade bin ich entrissen der dürren Wüste der Welt, uns gepflantzt an deinen Wasser- bächen, als ein Baum, der Früchte des Glaubens träget. Aber ach! durch mei- ne Schwachheit bin ich manchmal wie ein zerstossen Rohr. O JESU! bitte für mich bey deinem himmlischen Vatter, und sprich: Laß diese Seel nicht in die Grube fahren, dann ich hab ein Lösegeld gefunden. HERR! ich lasse dich nicht, du segnest mich dann: Ich gehe nicht von dir, du lässest mich dann die Stimme dei- ner Gnade hören. Und wann ich auch schon mit jenem Cananäischen Weibe lan- ge sollte anhalten, so will ich doch lieber ein armes Hündlein heissen, als der Brosamen von deinem Gnaden-Tische entbehren, und
so
U
Die wahre Selbſtverläugnung.
Fünffte Stuffe. Die wahre Selbſtverläugnung.
Eſaj. 42, 3. Das zerſtoſſene Rohr wird er nicht zerbrechen, und das glimmende Docht wird er nicht auslöſchen.
STarcker und mächtiger GOTT, ein Schild und veſte Burg aller deren, die auf dich trauen. Durch deine Gnade bin ich entriſſen der dürren Wüſte der Welt, uns gepflantzt an deinen Waſſer- bächen, als ein Baum, der Früchte des Glaubens träget. Aber ach! durch mei- ne Schwachheit bin ich manchmal wie ein zerſtoſſen Rohr. O JESU! bitte für mich bey deinem himmliſchen Vatter, und ſprich: Laß dieſe Seel nicht in die Grube fahren, dann ich hab ein Löſegeld gefunden. HERR! ich laſſe dich nicht, du ſegneſt mich dann: Ich gehe nicht von dir, du läſſeſt mich dann die Stimme dei- ner Gnade hören. Und wann ich auch ſchon mit jenem Cananäiſchen Weibe lan- ge ſollte anhalten, ſo will ich doch lieber ein armes Hündlein heiſſen, als der Broſamen von deinem Gnaden-Tiſche entbehren, und
ſo
U
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0327"n="305"/><fwplace="top"type="header">Die wahre Selbſtverläugnung.</fw><lb/><divn="3"><head>Fünffte Stuffe.<lb/>
Die wahre Selbſtverläugnung.</head><lb/><cit><quote>Eſaj. 42, 3. Das zerſtoſſene Rohr wird er nicht zerbrechen, und das glimmende<lb/>
Docht wird er nicht auslöſchen.</quote></cit><lb/><p><hirendition="#in">S</hi>Tarcker und mächtiger GOTT, ein<lb/>
Schild und veſte Burg aller deren,<lb/>
die auf dich trauen. Durch deine Gnade<lb/>
bin ich entriſſen der dürren Wüſte der<lb/>
Welt, uns gepflantzt an deinen Waſſer-<lb/>
bächen, als ein Baum, der Früchte des<lb/>
Glaubens träget. Aber ach! durch mei-<lb/>
ne Schwachheit bin ich manchmal wie ein<lb/>
zerſtoſſen Rohr. O <hirendition="#g">JESU!</hi> bitte für<lb/>
mich bey deinem himmliſchen Vatter,<lb/>
und ſprich: Laß dieſe Seel nicht in die<lb/>
Grube fahren, dann ich hab ein Löſegeld<lb/>
gefunden. HERR! ich laſſe dich nicht,<lb/>
du ſegneſt mich dann: Ich gehe nicht von<lb/>
dir, du läſſeſt mich dann die Stimme dei-<lb/>
ner Gnade hören. Und wann ich auch<lb/>ſchon mit jenem Cananäiſchen Weibe lan-<lb/>
ge ſollte anhalten, ſo will ich doch lieber ein<lb/>
armes Hündlein heiſſen, als der Broſamen<lb/>
von deinem Gnaden-Tiſche entbehren, und<lb/><fwplace="bottom"type="sig">U</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſo</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[305/0327]
Die wahre Selbſtverläugnung.
Fünffte Stuffe.
Die wahre Selbſtverläugnung.
Eſaj. 42, 3. Das zerſtoſſene Rohr wird er nicht zerbrechen, und das glimmende
Docht wird er nicht auslöſchen.
STarcker und mächtiger GOTT, ein
Schild und veſte Burg aller deren,
die auf dich trauen. Durch deine Gnade
bin ich entriſſen der dürren Wüſte der
Welt, uns gepflantzt an deinen Waſſer-
bächen, als ein Baum, der Früchte des
Glaubens träget. Aber ach! durch mei-
ne Schwachheit bin ich manchmal wie ein
zerſtoſſen Rohr. O JESU! bitte für
mich bey deinem himmliſchen Vatter,
und ſprich: Laß dieſe Seel nicht in die
Grube fahren, dann ich hab ein Löſegeld
gefunden. HERR! ich laſſe dich nicht,
du ſegneſt mich dann: Ich gehe nicht von
dir, du läſſeſt mich dann die Stimme dei-
ner Gnade hören. Und wann ich auch
ſchon mit jenem Cananäiſchen Weibe lan-
ge ſollte anhalten, ſo will ich doch lieber ein
armes Hündlein heiſſen, als der Broſamen
von deinem Gnaden-Tiſche entbehren, und
ſo
U
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/327>, abgerufen am 04.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.