Arbeit, und dich belustiget in den Wercken deiner Hände: Zwar du lebtest von aller Ewigkeit her in dir selbst höchst vergnügt; Doch da es dir beliebte eine Welt zu schaf- fen, die ein Schauplatz seyn sollte deiner Wunder, da du den Reichthum deiner Tu- genden vernünfftigen Geschöpfen wolltest offenbaren, hat es dir auch gefallen, auf die Arbeit die Ruhe folgen zu lassen: Die Woche meiner Arbeit und der Geschäffte meines Beruffs ist zurück geleget, und ich komme an diesem Ruhe-Tage mich loszureissen von dem Getümmel der Welt, meine Erbauung zu suchen in Betrachtung der Wercke dei- ner Gnade, und das Werck meines ewigen Heyls zu befördern: Hab ich so viel Tage gesorget vor die Wohlfahrt dieses nichtigen Leibes, sollte ich denn nicht mit zusammen- gefaßten Kräfften, sonderlich an diesem Ta- ge, vor meine Seele sorgen, die unendlich edler ist, als der Leib?
Du hast, HErr JEsu! diesen Tag ge- heiliget durch deine Auferstehung, da du Tod, Sünde, Teufel und Hölle überwun-
den
Morgen-Gebett
Arbeit, und dich beluſtiget in den Wercken deiner Hände: Zwar du lebteſt von aller Ewigkeit her in dir ſelbſt höchſt vergnügt; Doch da es dir beliebte eine Welt zu ſchaf- fen, die ein Schauplatz ſeyn ſollte deiner Wunder, da du den Reichthum deiner Tu- genden vernünfftigen Geſchöpfen wollteſt offenbaren, hat es dir auch gefallen, auf die Arbeit die Ruhe folgen zu laſſen: Die Woche meiner Arbeit und der Geſchäffte meines Beruffs iſt zurück geleget, und ich komme an dieſem Ruhe-Tage mich loszureiſſen von dem Getümmel der Welt, meine Erbauung zu ſuchen in Betrachtung der Wercke dei- ner Gnade, und das Werck meines ewigen Heyls zu befördern: Hab ich ſo viel Tage geſorget vor die Wohlfahrt dieſes nichtigen Leibes, ſollte ich denn nicht mit zuſammen- gefaßten Kräfften, ſonderlich an dieſem Ta- ge, vor meine Seele ſorgen, die unendlich edler iſt, als der Leib?
Du haſt, HErr JEſu! dieſen Tag ge- heiliget durch deine Auferſtehung, da du Tod, Sünde, Teufel und Hölle überwun-
den
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0032"n="10"/><fwplace="top"type="header">Morgen-Gebett</fw><lb/>
Arbeit, und dich beluſtiget in den Wercken<lb/>
deiner Hände: Zwar du lebteſt von aller<lb/>
Ewigkeit her in dir ſelbſt höchſt vergnügt;<lb/>
Doch da es dir beliebte eine Welt zu ſchaf-<lb/>
fen, die ein Schauplatz ſeyn ſollte deiner<lb/>
Wunder, da du den Reichthum deiner Tu-<lb/>
genden vernünfftigen Geſchöpfen wollteſt<lb/>
offenbaren, hat es dir auch gefallen, auf die<lb/>
Arbeit die Ruhe folgen zu laſſen: Die Woche<lb/>
meiner Arbeit und der Geſchäffte meines<lb/>
Beruffs iſt zurück geleget, und ich komme an<lb/>
dieſem Ruhe-Tage mich loszureiſſen von<lb/>
dem Getümmel der Welt, meine Erbauung<lb/>
zu ſuchen in Betrachtung der Wercke dei-<lb/>
ner Gnade, und das Werck meines ewigen<lb/>
Heyls zu befördern: Hab ich ſo viel Tage<lb/>
geſorget vor die Wohlfahrt dieſes nichtigen<lb/>
Leibes, ſollte ich denn nicht mit zuſammen-<lb/>
gefaßten Kräfften, ſonderlich an dieſem Ta-<lb/>
ge, vor meine Seele ſorgen, die unendlich<lb/>
edler iſt, als der Leib?</p><lb/><p>Du haſt, HErr JEſu! dieſen Tag ge-<lb/>
heiliget durch deine Auferſtehung, da du<lb/>
Tod, Sünde, Teufel und Hölle überwun-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">den</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[10/0032]
Morgen-Gebett
Arbeit, und dich beluſtiget in den Wercken
deiner Hände: Zwar du lebteſt von aller
Ewigkeit her in dir ſelbſt höchſt vergnügt;
Doch da es dir beliebte eine Welt zu ſchaf-
fen, die ein Schauplatz ſeyn ſollte deiner
Wunder, da du den Reichthum deiner Tu-
genden vernünfftigen Geſchöpfen wollteſt
offenbaren, hat es dir auch gefallen, auf die
Arbeit die Ruhe folgen zu laſſen: Die Woche
meiner Arbeit und der Geſchäffte meines
Beruffs iſt zurück geleget, und ich komme an
dieſem Ruhe-Tage mich loszureiſſen von
dem Getümmel der Welt, meine Erbauung
zu ſuchen in Betrachtung der Wercke dei-
ner Gnade, und das Werck meines ewigen
Heyls zu befördern: Hab ich ſo viel Tage
geſorget vor die Wohlfahrt dieſes nichtigen
Leibes, ſollte ich denn nicht mit zuſammen-
gefaßten Kräfften, ſonderlich an dieſem Ta-
ge, vor meine Seele ſorgen, die unendlich
edler iſt, als der Leib?
Du haſt, HErr JEſu! dieſen Tag ge-
heiliget durch deine Auferſtehung, da du
Tod, Sünde, Teufel und Hölle überwun-
den
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/32>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.