deinen ewigen Zorn, aus der Selig- keit in die Verdammniß, aus dem Leben in den ewigen Tod, aus dem Himmel in die unterste Hölle. Ach HErr! ich bin der verlohrne Sohn, der seine Güter so schänd- lich umbracht hat. Ich bin nicht werth, daß ich dein Kind heisse. Ich bin werth, daß du mich aus deinem Hause stössest, und nimmermehr wieder aufnehmest. Ich bin der Knecht, der dir, meinem HErrn, ze- hen tausend Pfund schuldig ist, und habe in Ewigkeit nicht zu bezahlen. Ich bin der Mann, der unter die Mörder gefallen, die haben mich ausgezogen und des schönen Bildes GOttes beraubet, und haben mich an Leib und Seel so sehr verwundet, daß mich kein Mensch heilen kan, darum hilff du mir, mein GOtt und HErr. Schaffe mir Beystand in dieser Roth, dann Men- schen-Hülffe ist je kein Nütz. Bekehre du mich, HErr, so werde ich bekehret, hilff mir, so ist mir geholffen, denn du bist mein Ruhm. O HErr! wer kan das böse Hertz ändern, und ein neues schaffen? du HErr
allein,
Gebett um wahre Buſſe
deinen ewigen Zorn, aus der Selig- keit in die Verdammniß, aus dem Leben in den ewigen Tod, aus dem Himmel in die unterſte Hölle. Ach HErr! ich bin der verlohrne Sohn, der ſeine Güter ſo ſchänd- lich umbracht hat. Ich bin nicht werth, daß ich dein Kind heiſſe. Ich bin werth, daß du mich aus deinem Hauſe ſtöſſeſt, und nimmermehr wieder aufnehmeſt. Ich bin der Knecht, der dir, meinem HErrn, ze- hen tauſend Pfund ſchuldig iſt, und habe in Ewigkeit nicht zu bezahlen. Ich bin der Mann, der unter die Mörder gefallen, die haben mich ausgezogen und des ſchönen Bildes GOttes beraubet, und haben mich an Leib und Seel ſo ſehr verwundet, daß mich kein Menſch heilen kan, darum hilff du mir, mein GOtt und HErr. Schaffe mir Beyſtand in dieſer Roth, dann Men- ſchen-Hülffe iſt je kein Nütz. Bekehre du mich, HErr, ſo werde ich bekehret, hilff mir, ſo iſt mir geholffen, denn du biſt mein Ruhm. O HErr! wer kan das böſe Hertz ändern, und ein neues ſchaffen? du HErr
allein,
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Gebett um wahre Buſſe
deinen ewigen Zorn, aus der Selig-
keit in die Verdammniß, aus dem Leben
in den ewigen Tod, aus dem Himmel in
die unterſte Hölle. Ach HErr! ich bin der
verlohrne Sohn, der ſeine Güter ſo ſchänd-
lich umbracht hat. Ich bin nicht werth,
daß ich dein Kind heiſſe. Ich bin werth,
daß du mich aus deinem Hauſe ſtöſſeſt, und
nimmermehr wieder aufnehmeſt. Ich bin
der Knecht, der dir, meinem HErrn, ze-
hen tauſend Pfund ſchuldig iſt, und habe
in Ewigkeit nicht zu bezahlen. Ich bin
der Mann, der unter die Mörder gefallen,
die haben mich ausgezogen und des ſchönen
Bildes GOttes beraubet, und haben mich
an Leib und Seel ſo ſehr verwundet, daß
mich kein Menſch heilen kan, darum hilff
du mir, mein GOtt und HErr. Schaffe
mir Beyſtand in dieſer Roth, dann Men-
ſchen-Hülffe iſt je kein Nütz. Bekehre du
mich, HErr, ſo werde ich bekehret, hilff mir,
ſo iſt mir geholffen, denn du biſt mein
Ruhm. O HErr! wer kan das böſe Hertz
ändern, und ein neues ſchaffen? du HErr
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/306>, abgerufen am 25.11.2024.
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