HErr, mein GOtt! dörffte ich armer sündlicher Mensch, der nichts als Tod und Hölle verdienet hat, eine Gnade von dir ausbitten, deren ich mich zwar selbsten gantz unwürdig erkenne.
So gönne mir je zuweilen die heiligen Empfindungen, mit denen du dich den Dei- nigen bekannt machst. O welch unaus- sprechliche Schätze hast du in diesen Em- pfindungen verborgen. Laß in mir entste- hen ein brünstiges Verlangen nach dir und deiner Heiligkeit, und erwecke in mir einen Abscheu vor allen verdammlichen Lüsten, die uns doch zu andern Zeiten so sehr ein- nehmen.
Nimm du mich selbsten, und mache mich also, wie du mich haben willt. Bessere mich, wo ich zu bessern bin, oder reisse mich wie- der in Zeiten dahin, ehe ich das Maaß der Sünden ferner vergrössere. Doch ich hof- fe, es seye das Meer deiner Barmhertzig- keit auch gegen mich armen Sünder noch nicht erschöpft.
So übergebe ich mich dann dir, o
mein
Tägliches Buß-Gebett.
HErr, mein GOtt! dörffte ich armer ſündlicher Menſch, der nichts als Tod und Hölle verdienet hat, eine Gnade von dir ausbitten, deren ich mich zwar ſelbſten gantz unwürdig erkenne.
So gönne mir je zuweilen die heiligen Empfindungen, mit denen du dich den Dei- nigen bekannt machſt. O welch unaus- ſprechliche Schätze haſt du in dieſen Em- pfindungen verborgen. Laß in mir entſte- hen ein brünſtiges Verlangen nach dir und deiner Heiligkeit, und erwecke in mir einen Abſcheu vor allen verdammlichen Lüſten, die uns doch zu andern Zeiten ſo ſehr ein- nehmen.
Nimm du mich ſelbſten, und mache mich alſo, wie du mich haben willt. Beſſere mich, wo ich zu beſſern bin, oder reiſſe mich wie- der in Zeiten dahin, ehe ich das Maaß der Sünden ferner vergröſſere. Doch ich hof- fe, es ſeye das Meer deiner Barmhertzig- keit auch gegen mich armen Sünder noch nicht erſchöpft.
So übergebe ich mich dann dir, o
mein
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Tägliches Buß-Gebett.
HErr, mein GOtt! dörffte ich armer
ſündlicher Menſch, der nichts als Tod und
Hölle verdienet hat, eine Gnade von dir
ausbitten, deren ich mich zwar ſelbſten
gantz unwürdig erkenne.
So gönne mir je zuweilen die heiligen
Empfindungen, mit denen du dich den Dei-
nigen bekannt machſt. O welch unaus-
ſprechliche Schätze haſt du in dieſen Em-
pfindungen verborgen. Laß in mir entſte-
hen ein brünſtiges Verlangen nach dir und
deiner Heiligkeit, und erwecke in mir einen
Abſcheu vor allen verdammlichen Lüſten,
die uns doch zu andern Zeiten ſo ſehr ein-
nehmen.
Nimm du mich ſelbſten, und mache mich
alſo, wie du mich haben willt. Beſſere mich,
wo ich zu beſſern bin, oder reiſſe mich wie-
der in Zeiten dahin, ehe ich das Maaß der
Sünden ferner vergröſſere. Doch ich hof-
fe, es ſeye das Meer deiner Barmhertzig-
keit auch gegen mich armen Sünder noch
nicht erſchöpft.
So übergebe ich mich dann dir, o
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/302>, abgerufen am 24.11.2024.
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