gesagt, o Geist des Mundes GOttes! daß du auch mich mit beruffen hast zur Gemeinschafft deines Volcks, daß du mich wiedergebohren, meinen Verstand erleuch- tet, und meinen Willen geheiliget hast. Ach schwebe doch kräfftig und würcksam über meiner Seele, daß der rückstellige Sünden-Schlamm des irdischen Wesens austrockne, und eine gantz neue Erde in mir hervor komme, worinnen lauter Ge- rechtigkeit wohne: Laß mein Hertz ein Pa- radies seyn, worinn viel Blumen zu dei- nen Ehren wachsen. Mache mein Hertz zu einem Brunnen lebendigen Wassers, da immer eine Bulge guter und heiliger Ge- dancken nach der andern hervor steige: Würcke in mir einen durch die Liebe thäti- gen Glauben, mach mich feurig in der Lie- be, innbrünstig in meinem Gebett, keusch in meinem Wandel, demüthig und lieb- reich in meinem Umgang, und würcke alle die Christliche Tugenden in mir, daß sie häuffig bey mir wachsen, als heilsame Früchte meines allerheiligsten Glaubens.
Ver-
Der andächtige Chriſt erwäget
geſagt, o Geiſt des Mundes GOttes! daß du auch mich mit beruffen haſt zur Gemeinſchafft deines Volcks, daß du mich wiedergebohren, meinen Verſtand erleuch- tet, und meinen Willen geheiliget haſt. Ach ſchwebe doch kräfftig und würckſam über meiner Seele, daß der rückſtellige Sünden-Schlamm des irdiſchen Weſens austrockne, und eine gantz neue Erde in mir hervor komme, worinnen lauter Ge- rechtigkeit wohne: Laß mein Hertz ein Pa- radies ſeyn, worinn viel Blumen zu dei- nen Ehren wachſen. Mache mein Hertz zu einem Brunnen lebendigen Waſſers, da immer eine Bulge guter und heiliger Ge- dancken nach der andern hervor ſteige: Würcke in mir einen durch die Liebe thäti- gen Glauben, mach mich feurig in der Lie- be, innbrünſtig in meinem Gebett, keuſch in meinem Wandel, demüthig und lieb- reich in meinem Umgang, und würcke alle die Chriſtliche Tugenden in mir, daß ſie häuffig bey mir wachſen, als heilſame Früchte meines allerheiligſten Glaubens.
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Der andächtige Chriſt erwäget
geſagt, o Geiſt des Mundes GOttes!
daß du auch mich mit beruffen haſt zur
Gemeinſchafft deines Volcks, daß du mich
wiedergebohren, meinen Verſtand erleuch-
tet, und meinen Willen geheiliget haſt.
Ach ſchwebe doch kräfftig und würckſam
über meiner Seele, daß der rückſtellige
Sünden-Schlamm des irdiſchen Weſens
austrockne, und eine gantz neue Erde in
mir hervor komme, worinnen lauter Ge-
rechtigkeit wohne: Laß mein Hertz ein Pa-
radies ſeyn, worinn viel Blumen zu dei-
nen Ehren wachſen. Mache mein Hertz
zu einem Brunnen lebendigen Waſſers, da
immer eine Bulge guter und heiliger Ge-
dancken nach der andern hervor ſteige:
Würcke in mir einen durch die Liebe thäti-
gen Glauben, mach mich feurig in der Lie-
be, innbrünſtig in meinem Gebett, keuſch
in meinem Wandel, demüthig und lieb-
reich in meinem Umgang, und würcke alle
die Chriſtliche Tugenden in mir, daß ſie
häuffig bey mir wachſen, als heilſame
Früchte meines allerheiligſten Glaubens.
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/278>, abgerufen am 24.11.2024.
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