sondern hingerücket werden in den Wol- cken dir, dem HErrn, entgegen in der Lufft, damit wir bey dir seyn allezeit. So sey ge- lobet dein heiliger Name, jetzt und allezeit, Amen.
Gesang. Mel. Alle Menschen müssen sterben, etc.
JEsus fähret auf gen Himmel, und verläßt den Thränen-Bach, und ich folg durchs Welt-Getümmel meinem liebsten JEsu nach, leiblich kans zwar nicht geschehen, bis ich werde auferstehen, dennoch stellt mein Hertz sich ein, alle Tag bey ihm zu seyn.
2. Ich verlasse diese Erden, ob ich gleich auf Erden leb, es soll mir nichts liebers werden, darnach ich am meisten streb, als im gläubigen Verlangen meinen JEsum zu umfangen, und im Geiste allezeit, anzusehn die Herrlichkeit.
3. Ich fahr auf mit meiner Liebe: Erd, ich liebe dich nicht mehr, weil ich in der Lieb mich übe, so ist JEsus mein Begehr, Hoffart, Eitelkeit der Erden, Wollust, Pracht und Welt-Geberden, acht ich meiner Lieb nicht werth, als die JEsum nur begehrt.
4. Weißt du, wo mein Hertz zu finden? droben in der Himmels- Freud, Welt-Lust kan es nicht mehr binden, es schmeckt beßre Süs- sigkeit, es beschauet schon die Crone, die der HErr zum Gnaden- Lohne, samt dem schönen Ehren-Kleid, mir zu geben ist bereit.
5. Man sieht zwar mich noch hie leben, und umher auf Erden gehn, ja noch unter Menschen schweben, aber doch soll man nicht sehn, daß ich lieb die Sünd und Schanden, ihren Lauf und Sün- den-Banden, ja ich dring mich nicht dazu, weil sie stöhren mei- ne Ruh.
6. Meine Seele und Gedancken sind schon längst bey meinem GOtt, als von dem sie nimmer wancken, nicht im Leben, nicht im Tod, wo ich schlafe, wo ich gehe, wo ich ruhe, wo ich stehe, wo ich bete, wo ich bin, ist im Himmel Hertz und Sinn.
7. Mich kan nun nichts mehr ergötzen, als nur diese Himmels- Reis, droben bey den Himmels-Schätzen, bin ich, die ich kenn und weiß: Meine Ruhe, Freud und Sonne, mein Vergnügen, Trost und Wonne, ist nicht, wo man mich jetzt sieht, sondern wo mein Geist hinzieht.
8. Also geistlich aufzufahren, alle Tag und alle Stund, spahr ich nicht zu späten Jahren, bis der Tod verschließt den Mund; Nein!
daß
Der andächtige Chriſt betrachtet
ſondern hingerücket werden in den Wol- cken dir, dem HErrn, entgegen in der Lufft, damit wir bey dir ſeyn allezeit. So ſey ge- lobet dein heiliger Name, jetzt und allezeit, Amen.
Geſang. Mel. Alle Menſchen müſſen ſterben, ꝛc.
JEſus fähret auf gen Himmel, und verläßt den Thränen-Bach, und ich folg durchs Welt-Getümmel meinem liebſten JEſu nach, leiblich kans zwar nicht geſchehen, bis ich werde auferſtehen, dennoch ſtellt mein Hertz ſich ein, alle Tag bey ihm zu ſeyn.
2. Ich verlaſſe dieſe Erden, ob ich gleich auf Erden leb, es ſoll mir nichts liebers werden, darnach ich am meiſten ſtreb, als im gläubigen Verlangen meinen JEſum zu umfangen, und im Geiſte allezeit, anzuſehn die Herrlichkeit.
3. Ich fahr auf mit meiner Liebe: Erd, ich liebe dich nicht mehr, weil ich in der Lieb mich übe, ſo iſt JEſus mein Begehr, Hoffart, Eitelkeit der Erden, Wolluſt, Pracht und Welt-Geberden, acht ich meiner Lieb nicht werth, als die JEſum nur begehrt.
4. Weißt du, wo mein Hertz zu finden? droben in der Himmels- Freud, Welt-Luſt kan es nicht mehr binden, es ſchmeckt beßre Süſ- ſigkeit, es beſchauet ſchon die Crone, die der HErr zum Gnaden- Lohne, ſamt dem ſchönen Ehren-Kleid, mir zu geben iſt bereit.
5. Man ſieht zwar mich noch hie leben, und umher auf Erden gehn, ja noch unter Menſchen ſchweben, aber doch ſoll man nicht ſehn, daß ich lieb die Sünd und Schanden, ihren Lauf und Sün- den-Banden, ja ich dring mich nicht dazu, weil ſie ſtöhren mei- ne Ruh.
6. Meine Seele und Gedancken ſind ſchon längſt bey meinem GOtt, als von dem ſie nimmer wancken, nicht im Leben, nicht im Tod, wo ich ſchlafe, wo ich gehe, wo ich ruhe, wo ich ſtehe, wo ich bete, wo ich bin, iſt im Himmel Hertz und Sinn.
7. Mich kan nun nichts mehr ergötzen, als nur dieſe Himmels- Reis, droben bey den Himmels-Schätzen, bin ich, die ich kenn und weiß: Meine Ruhe, Freud und Sonne, mein Vergnügen, Troſt und Wonne, iſt nicht, wo man mich jetzt ſieht, ſondern wo mein Geiſt hinzieht.
8. Alſo geiſtlich aufzufahren, alle Tag und alle Stund, ſpahr ich nicht zu ſpäten Jahren, bis der Tod verſchließt den Mund; Nein!
daß
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Der andächtige Chriſt betrachtet
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cken dir, dem HErrn, entgegen in der Lufft,
damit wir bey dir ſeyn allezeit. So ſey ge-
lobet dein heiliger Name, jetzt und allezeit,
Amen.
Geſang.
Mel. Alle Menſchen müſſen ſterben, ꝛc.
JEſus fähret auf gen Himmel, und verläßt den Thränen-Bach,
und ich folg durchs Welt-Getümmel meinem liebſten JEſu
nach, leiblich kans zwar nicht geſchehen, bis ich werde auferſtehen,
dennoch ſtellt mein Hertz ſich ein, alle Tag bey ihm zu ſeyn.
2. Ich verlaſſe dieſe Erden, ob ich gleich auf Erden leb, es ſoll
mir nichts liebers werden, darnach ich am meiſten ſtreb, als im
gläubigen Verlangen meinen JEſum zu umfangen, und im Geiſte
allezeit, anzuſehn die Herrlichkeit.
3. Ich fahr auf mit meiner Liebe: Erd, ich liebe dich nicht mehr,
weil ich in der Lieb mich übe, ſo iſt JEſus mein Begehr, Hoffart,
Eitelkeit der Erden, Wolluſt, Pracht und Welt-Geberden, acht ich
meiner Lieb nicht werth, als die JEſum nur begehrt.
4. Weißt du, wo mein Hertz zu finden? droben in der Himmels-
Freud, Welt-Luſt kan es nicht mehr binden, es ſchmeckt beßre Süſ-
ſigkeit, es beſchauet ſchon die Crone, die der HErr zum Gnaden-
Lohne, ſamt dem ſchönen Ehren-Kleid, mir zu geben iſt bereit.
5. Man ſieht zwar mich noch hie leben, und umher auf Erden
gehn, ja noch unter Menſchen ſchweben, aber doch ſoll man nicht
ſehn, daß ich lieb die Sünd und Schanden, ihren Lauf und Sün-
den-Banden, ja ich dring mich nicht dazu, weil ſie ſtöhren mei-
ne Ruh.
6. Meine Seele und Gedancken ſind ſchon längſt bey meinem
GOtt, als von dem ſie nimmer wancken, nicht im Leben, nicht im
Tod, wo ich ſchlafe, wo ich gehe, wo ich ruhe, wo ich ſtehe, wo
ich bete, wo ich bin, iſt im Himmel Hertz und Sinn.
7. Mich kan nun nichts mehr ergötzen, als nur dieſe Himmels-
Reis, droben bey den Himmels-Schätzen, bin ich, die ich kenn und
weiß: Meine Ruhe, Freud und Sonne, mein Vergnügen, Troſt
und Wonne, iſt nicht, wo man mich jetzt ſieht, ſondern wo mein
Geiſt hinzieht.
8. Alſo geiſtlich aufzufahren, alle Tag und alle Stund, ſpahr ich
nicht zu ſpäten Jahren, bis der Tod verſchließt den Mund; Nein!
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/274>, abgerufen am 24.11.2024.
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