meine Sünden zugerichtet und gekräncket! O du ehrwürdiges Haupt, wie bist du mit Dornen zerrissen! O du schönstes Ange- sicht, wie jämmerlich ist deine Gestalt! O ihr Sonnen-klaren Augen, wie stehet ihr so kläglich! O reine züchtige Ohren, was müsset ihr für schreckliche Lästerung hören! O ihr hülfreichen gebenedeyten Hände, wie seyd ihr durchgraben! O ihr Füsse des Friedens, wie seyd ihr durchna- gelt! O heiliger Leib, zarter Tempel GOt- tes, wie bist du so greulich verwundet, na- cket und bloß, und voller blutigen Strie- men! Hie hat GOtt seines einigen Soh- nes nicht verschonet, auch nicht mit dem allergeringsten Schmertzen, auf daß er voll- kommentlich zahlete mit innerlichem und äusserlichem Leiden. Ach GOTT! wie groß ist dein Zorn wider die Sünde! Ach Christe! wie ist deine Liebe so groß, in- wendig leidet die Seele Angst, Schrecken und Pein, auswendig leidet der heilige Leib unausdenckliche Schmertzen, Leib und Seele schmecket der Höllen und Todes Bit-
ter-
den Todes-Tag JEſu, oder den Char-Freytag.
meine Sünden zugerichtet und gekräncket! O du ehrwürdiges Haupt, wie biſt du mit Dornen zerriſſen! O du ſchönſtes Ange- ſicht, wie jämmerlich iſt deine Geſtalt! O ihr Sonnen-klaren Augen, wie ſtehet ihr ſo kläglich! O reine züchtige Ohren, was müſſet ihr für ſchreckliche Läſterung hören! O ihr hülfreichen gebenedeyten Hände, wie ſeyd ihr durchgraben! O ihr Füſſe des Friedens, wie ſeyd ihr durchna- gelt! O heiliger Leib, zarter Tempel GOt- tes, wie biſt du ſo greulich verwundet, na- cket und bloß, und voller blutigen Strie- men! Hie hat GOtt ſeines einigen Soh- nes nicht verſchonet, auch nicht mit dem allergeringſten Schmertzen, auf daß er voll- kommentlich zahlete mit innerlichem und äuſſerlichem Leiden. Ach GOTT! wie groß iſt dein Zorn wider die Sünde! Ach Chriſte! wie iſt deine Liebe ſo groß, in- wendig leidet die Seele Angſt, Schrecken und Pein, auswendig leidet der heilige Leib unausdenckliche Schmertzen, Leib und Seele ſchmecket der Höllen und Todes Bit-
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den Todes-Tag JEſu, oder den Char-Freytag.
meine Sünden zugerichtet und gekräncket!
O du ehrwürdiges Haupt, wie biſt du mit
Dornen zerriſſen! O du ſchönſtes Ange-
ſicht, wie jämmerlich iſt deine Geſtalt!
O ihr Sonnen-klaren Augen, wie ſtehet
ihr ſo kläglich! O reine züchtige Ohren,
was müſſet ihr für ſchreckliche Läſterung
hören! O ihr hülfreichen gebenedeyten
Hände, wie ſeyd ihr durchgraben! O ihr
Füſſe des Friedens, wie ſeyd ihr durchna-
gelt! O heiliger Leib, zarter Tempel GOt-
tes, wie biſt du ſo greulich verwundet, na-
cket und bloß, und voller blutigen Strie-
men! Hie hat GOtt ſeines einigen Soh-
nes nicht verſchonet, auch nicht mit dem
allergeringſten Schmertzen, auf daß er voll-
kommentlich zahlete mit innerlichem und
äuſſerlichem Leiden. Ach GOTT! wie
groß iſt dein Zorn wider die Sünde! Ach
Chriſte! wie iſt deine Liebe ſo groß, in-
wendig leidet die Seele Angſt, Schrecken
und Pein, auswendig leidet der heilige
Leib unausdenckliche Schmertzen, Leib und
Seele ſchmecket der Höllen und Todes Bit-
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/259>, abgerufen am 28.11.2024.
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