Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Der andächtige Christ betet
ten möge. Ich dancke dir, daß du mich offt-
mal in dem heiligen Abendmal mit deinem heili-
gen Leib und Blut hast gespeiset und geträncket;
ach! laß es mir zu meiner Glaubens-Stärckung
und Lebens-Heiligung gedeyen. Ich dancke dir,
daß du mir offtmal die Sünde vergeben, und die
verdiente Strafen abgewendet hast, ach! gieb mir
Krafft, daß ich mich in diesem Jahr davor hüte,
und sie nicht wiederum vorsetzlich begehe. Ich
dancke dir, daß du meinen Beruf gesegnet, mir
Nahrung und Kleidung beschehret, mir Gesundheit
verliehen, das Unglück abgewendet, mein Creutz
erleichtert, in meinem Elend mich in Gnaden ange-
sehen hast. Du hast mich behütet, wie einen
Aug-Apfel im Auge, du hast mich beschirmet vor
meinen Feinden, die um und um nach meiner See-
len stehen. Du hast in Noth mich erhöret, und
mein Gebett durch die Wolcken vor deinen Thron
lassen dringen. Du hast in meiner Trübsal mir
Hülffe gesendet vom Heiligthum, und mich ge-
stärcket aus Zion. Du hast deinen Segen über
mich ausgeschüttet, du hast dein Angesicht nicht
vor mir verborgen, da ich zu dir schrie. Du, lieb-
reicher Vatter! hast mich dein Kind an deiner Hand
geführet; du mächtiger König! hast mich deinen
Unterthanen wider meine Feinde beschützet; du ge-
treuer Hirt, hast mich dein Schäflein auf grüner
Aue geweidet; du hast mich lebendig erhalten, da
jene in die Hölle fuhren; deine Güte und Treue
hat mich vom Anfang des Jahrs bis an das En-

de

Der andächtige Chriſt betet
ten möge. Ich dancke dir, daß du mich offt-
mal in dem heiligen Abendmal mit deinem heili-
gen Leib und Blut haſt geſpeiſet und geträncket;
ach! laß es mir zu meiner Glaubens-Stärckung
und Lebens-Heiligung gedeyen. Ich dancke dir,
daß du mir offtmal die Sünde vergeben, und die
verdiente Strafen abgewendet haſt, ach! gieb mir
Krafft, daß ich mich in dieſem Jahr davor hüte,
und ſie nicht wiederum vorſetzlich begehe. Ich
dancke dir, daß du meinen Beruf geſegnet, mir
Nahrung und Kleidung beſchehret, mir Geſundheit
verliehen, das Unglück abgewendet, mein Creutz
erleichtert, in meinem Elend mich in Gnaden ange-
ſehen haſt. Du haſt mich behütet, wie einen
Aug-Apfel im Auge, du haſt mich beſchirmet vor
meinen Feinden, die um und um nach meiner See-
len ſtehen. Du haſt in Noth mich erhöret, und
mein Gebett durch die Wolcken vor deinen Thron
laſſen dringen. Du haſt in meiner Trübſal mir
Hülffe geſendet vom Heiligthum, und mich ge-
ſtärcket aus Zion. Du haſt deinen Segen über
mich ausgeſchüttet, du haſt dein Angeſicht nicht
vor mir verborgen, da ich zu dir ſchrie. Du, lieb-
reicher Vatter! haſt mich dein Kind an deiner Hand
geführet; du mächtiger König! haſt mich deinen
Unterthanen wider meine Feinde beſchützet; du ge-
treuer Hirt, haſt mich dein Schäflein auf grüner
Aue geweidet; du haſt mich lebendig erhalten, da
jene in die Hölle fuhren; deine Güte und Treue
hat mich vom Anfang des Jahrs bis an das En-

de
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0242" n="220"/><fw place="top" type="header">Der andächtige Chri&#x017F;t betet</fw><lb/>
ten möge. Ich dancke dir, daß du mich offt-<lb/>
mal in dem heiligen Abendmal mit deinem heili-<lb/>
gen Leib und Blut ha&#x017F;t ge&#x017F;pei&#x017F;et und geträncket;<lb/>
ach! laß es mir zu meiner Glaubens-Stärckung<lb/>
und Lebens-Heiligung gedeyen. Ich dancke dir,<lb/>
daß du mir offtmal die Sünde vergeben, und die<lb/>
verdiente Strafen abgewendet ha&#x017F;t, ach! gieb mir<lb/>
Krafft, daß ich mich in die&#x017F;em Jahr davor hüte,<lb/>
und &#x017F;ie nicht wiederum vor&#x017F;etzlich begehe. Ich<lb/>
dancke dir, daß du meinen Beruf ge&#x017F;egnet, mir<lb/>
Nahrung und Kleidung be&#x017F;chehret, mir Ge&#x017F;undheit<lb/>
verliehen, das Unglück abgewendet, mein Creutz<lb/>
erleichtert, in meinem Elend mich in Gnaden ange-<lb/>
&#x017F;ehen ha&#x017F;t. Du ha&#x017F;t mich behütet, wie einen<lb/>
Aug-Apfel im Auge, du ha&#x017F;t mich be&#x017F;chirmet vor<lb/>
meinen Feinden, die um und um nach meiner See-<lb/>
len &#x017F;tehen. Du ha&#x017F;t in Noth mich erhöret, und<lb/>
mein Gebett durch die Wolcken vor deinen Thron<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en dringen. Du ha&#x017F;t in meiner Trüb&#x017F;al mir<lb/>
Hülffe ge&#x017F;endet vom Heiligthum, und mich ge-<lb/>
&#x017F;tärcket aus Zion. Du ha&#x017F;t deinen Segen über<lb/>
mich ausge&#x017F;chüttet, du ha&#x017F;t dein Ange&#x017F;icht nicht<lb/>
vor mir verborgen, da ich zu dir &#x017F;chrie. Du, lieb-<lb/>
reicher Vatter! ha&#x017F;t mich dein Kind an deiner Hand<lb/>
geführet; du mächtiger König! ha&#x017F;t mich deinen<lb/>
Unterthanen wider meine Feinde be&#x017F;chützet; du ge-<lb/>
treuer Hirt, ha&#x017F;t mich dein Schäflein auf grüner<lb/>
Aue geweidet; du ha&#x017F;t mich lebendig erhalten, da<lb/>
jene in die Hölle fuhren; deine Güte und Treue<lb/>
hat mich vom Anfang des Jahrs bis an das En-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">de</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[220/0242] Der andächtige Chriſt betet ten möge. Ich dancke dir, daß du mich offt- mal in dem heiligen Abendmal mit deinem heili- gen Leib und Blut haſt geſpeiſet und geträncket; ach! laß es mir zu meiner Glaubens-Stärckung und Lebens-Heiligung gedeyen. Ich dancke dir, daß du mir offtmal die Sünde vergeben, und die verdiente Strafen abgewendet haſt, ach! gieb mir Krafft, daß ich mich in dieſem Jahr davor hüte, und ſie nicht wiederum vorſetzlich begehe. Ich dancke dir, daß du meinen Beruf geſegnet, mir Nahrung und Kleidung beſchehret, mir Geſundheit verliehen, das Unglück abgewendet, mein Creutz erleichtert, in meinem Elend mich in Gnaden ange- ſehen haſt. Du haſt mich behütet, wie einen Aug-Apfel im Auge, du haſt mich beſchirmet vor meinen Feinden, die um und um nach meiner See- len ſtehen. Du haſt in Noth mich erhöret, und mein Gebett durch die Wolcken vor deinen Thron laſſen dringen. Du haſt in meiner Trübſal mir Hülffe geſendet vom Heiligthum, und mich ge- ſtärcket aus Zion. Du haſt deinen Segen über mich ausgeſchüttet, du haſt dein Angeſicht nicht vor mir verborgen, da ich zu dir ſchrie. Du, lieb- reicher Vatter! haſt mich dein Kind an deiner Hand geführet; du mächtiger König! haſt mich deinen Unterthanen wider meine Feinde beſchützet; du ge- treuer Hirt, haſt mich dein Schäflein auf grüner Aue geweidet; du haſt mich lebendig erhalten, da jene in die Hölle fuhren; deine Güte und Treue hat mich vom Anfang des Jahrs bis an das En- de

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/242
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/242>, abgerufen am 23.07.2024.