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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Der gläubige Christ bereitet sich
und der heilige Geist ausgegossen worden: Wann nun solcher
Tag herbey kommt, so soll ein gläubiger Christ 1) des Sonn-
abends in Zeiten Feyerabend, sein Gemüth von irdischen
Sachen frey machen, und seine Arbeit niederlegen. 2) Er
soll sich auf den bevorstehenden Sonntag bereiten mit Beten,
und GOtt loben vor die viele Wohlthaten, welche er die
Woche über empfangen. 3) Er soll dasjenige Evangelium
oder Epistel, welche man des Sonntags erkläret, in der Bibel
aufschlagen, und darüber eine Betrachtung anstellen, und sich
also zu andächtiger Anhörung des göttlichen Worts bereiten.
4) Soll er in Zeiten sich mit solchen guten Gedancken zur Ru-
he legen, damit er am Sonntag desto früher und munterer
bey dem Gottesdienst erscheinen könne.

Gebett.

GNädiger und barmhertziger GOtt! ich komme
an diesem Tag vor dein heiliges Angesicht mit
Loben und Dancken, daß du mich die vergangene
sechs Tage so gnädiglich erhalten, und die Arbeit
meiner Hände so reichlich gesegnet hast. Du hast
meinen Eingang und Ausgang bewahret, auf mei-
nen Wegen mich behütet, und mir an Leib und Seel
viel Gutes erwiesen, davor lobe und preise ich dich
von Grund meines Hertzens. Gehet nun weg, ihr
irdische Geschäffte! weichet von mir, ihr Sorgen!
jetzt baue ich in meinem Hertzen GOtt einen Tempel
auf, es soll ein Bet-Haus werden, darinn ich mei-
nem GOtt allein dienen will. Ich vergesse, was da-
hinten ist, ich lege meine Arbeits-Lasten und Hand-
thierung nieder, und richte meinen Sinn allein zum
Himmel, zu GOtt, um mich in ihm zu erfreuen. O
der unaussprechlichen Liebe des grossen GOttes!
welcher denen Menschen einen Ruhe-Tag von aller
ihrer Arbeit bestimmet hat. Diese Ruhe ist ein Ange-

dencken

Der gläubige Chriſt bereitet ſich
und der heilige Geiſt ausgegoſſen worden: Wann nun ſolcher
Tag herbey kommt, ſo ſoll ein gläubiger Chriſt 1) des Sonn-
abends in Zeiten Feyerabend, ſein Gemüth von irdiſchen
Sachen frey machen, und ſeine Arbeit niederlegen. 2) Er
ſoll ſich auf den bevorſtehenden Sonntag bereiten mit Beten,
und GOtt loben vor die viele Wohlthaten, welche er die
Woche über empfangen. 3) Er ſoll dasjenige Evangelium
oder Epiſtel, welche man des Sonntags erkläret, in der Bibel
aufſchlagen, und darüber eine Betrachtung anſtellen, und ſich
alſo zu andächtiger Anhörung des göttlichen Worts bereiten.
4) Soll er in Zeiten ſich mit ſolchen guten Gedancken zur Ru-
he legen, damit er am Sonntag deſto früher und munterer
bey dem Gottesdienſt erſcheinen könne.

Gebett.

GNädiger und barmhertziger GOtt! ich komme
an dieſem Tag vor dein heiliges Angeſicht mit
Loben und Dancken, daß du mich die vergangene
ſechs Tage ſo gnädiglich erhalten, und die Arbeit
meiner Hände ſo reichlich geſegnet haſt. Du haſt
meinen Eingang und Ausgang bewahret, auf mei-
nen Wegen mich behütet, und mir an Leib und Seel
viel Gutes erwieſen, davor lobe und preiſe ich dich
von Grund meines Hertzens. Gehet nun weg, ihr
irdiſche Geſchäffte! weichet von mir, ihr Sorgen!
jetzt baue ich in meinem Hertzen GOtt einen Tempel
auf, es ſoll ein Bet-Haus werden, darinn ich mei-
nem GOtt allein dienen will. Ich vergeſſe, was da-
hinten iſt, ich lege meine Arbeits-Laſten und Hand-
thierung nieder, und richte meinen Sinn allein zum
Himmel, zu GOtt, um mich in ihm zu erfreuen. O
der unausſprechlichen Liebe des groſſen GOttes!
welcher denen Menſchen einen Ruhe-Tag von aller
ihrer Arbeit beſtimmet hat. Dieſe Ruhe iſt ein Ange-

dencken
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[2/0024] Der gläubige Chriſt bereitet ſich und der heilige Geiſt ausgegoſſen worden: Wann nun ſolcher Tag herbey kommt, ſo ſoll ein gläubiger Chriſt 1) des Sonn- abends in Zeiten Feyerabend, ſein Gemüth von irdiſchen Sachen frey machen, und ſeine Arbeit niederlegen. 2) Er ſoll ſich auf den bevorſtehenden Sonntag bereiten mit Beten, und GOtt loben vor die viele Wohlthaten, welche er die Woche über empfangen. 3) Er ſoll dasjenige Evangelium oder Epiſtel, welche man des Sonntags erkläret, in der Bibel aufſchlagen, und darüber eine Betrachtung anſtellen, und ſich alſo zu andächtiger Anhörung des göttlichen Worts bereiten. 4) Soll er in Zeiten ſich mit ſolchen guten Gedancken zur Ru- he legen, damit er am Sonntag deſto früher und munterer bey dem Gottesdienſt erſcheinen könne. Gebett. GNädiger und barmhertziger GOtt! ich komme an dieſem Tag vor dein heiliges Angeſicht mit Loben und Dancken, daß du mich die vergangene ſechs Tage ſo gnädiglich erhalten, und die Arbeit meiner Hände ſo reichlich geſegnet haſt. Du haſt meinen Eingang und Ausgang bewahret, auf mei- nen Wegen mich behütet, und mir an Leib und Seel viel Gutes erwieſen, davor lobe und preiſe ich dich von Grund meines Hertzens. Gehet nun weg, ihr irdiſche Geſchäffte! weichet von mir, ihr Sorgen! jetzt baue ich in meinem Hertzen GOtt einen Tempel auf, es ſoll ein Bet-Haus werden, darinn ich mei- nem GOtt allein dienen will. Ich vergeſſe, was da- hinten iſt, ich lege meine Arbeits-Laſten und Hand- thierung nieder, und richte meinen Sinn allein zum Himmel, zu GOtt, um mich in ihm zu erfreuen. O der unausſprechlichen Liebe des groſſen GOttes! welcher denen Menſchen einen Ruhe-Tag von aller ihrer Arbeit beſtimmet hat. Dieſe Ruhe iſt ein Ange- dencken

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/24>, abgerufen am 23.11.2024.