Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Der andächtige Christ betrachtet
macht, so bin ich recht frey. Ist GOtt für mich, wer
mag wider mich seyn? O JEsu! du kamest als ein
König; ach! regiere hinfüro in meinem Hertzen, daß
die Sünde nicht mehr in mir herrschen könne; Du
kamest als ein Gerechter: ach! mache mich gerecht,
und schencke mir das Kleid deiner Gerechtigkeit.
Ich freue mich in dem HErrn, und meine Seele ist
frölich in meinem GOtt, dann er hat mich ange-
zogen mit den Kleidern des Heils, und mich mit
dem Rock der Gerechtigkeit geschmücket. Du ka-
mest arm, daß du mich mögest reich machen an mei-
ner Seelen, reich im Glauben und an himmlischen
Gütern. Du kamest demüthig; ach! mache mich
demüthig, daß ich von dir lerne Demuth und Sanfft-
muth, und dieselbe in meinem Leben bey allen Gele-
genheiten ausübe. O du König der Ehren! ziehe
auch in die Thore meines Hertzens ein; siehe! ich
thue durch deine Krafft sie dir weit auf, regiere mich
hinfüro mit deinem heiligen Geist, daß ich deine
Wohnung und Tempel beständig bis an mein se-
liges Ende bleiben möge. Mein Hertz will dich
auch haben gern, du GOttes Sohn, du Davids-
Stern, du wahrer Weibes-Saamen, du Siloh,
Heyland, Hirt und Heil, mein Bruder, Gnaden-
Thron und Theil, komm in des HErren Namen.
Komm, König, Frieden-Fürst und Held, Erlöser,
Mittler, Lösegeld, du Licht und Trost der Heyden;
o Seligmacher, Hülff und Schutz, Versöhner,
Rath, Prophet und Trutz, zeuch in mein Hertz
mit Freuden.

Gesang.

Der andächtige Chriſt betrachtet
macht, ſo bin ich recht frey. Iſt GOtt für mich, wer
mag wider mich ſeyn? O JEſu! du kameſt als ein
König; ach! regiere hinfüro in meinem Hertzen, daß
die Sünde nicht mehr in mir herrſchen könne; Du
kameſt als ein Gerechter: ach! mache mich gerecht,
und ſchencke mir das Kleid deiner Gerechtigkeit.
Ich freue mich in dem HErrn, und meine Seele iſt
frölich in meinem GOtt, dann er hat mich ange-
zogen mit den Kleidern des Heils, und mich mit
dem Rock der Gerechtigkeit geſchmücket. Du ka-
meſt arm, daß du mich mögeſt reich machen an mei-
ner Seelen, reich im Glauben und an himmliſchen
Gütern. Du kameſt demüthig; ach! mache mich
demüthig, daß ich von dir lerne Demuth und Sanfft-
muth, und dieſelbe in meinem Leben bey allen Gele-
genheiten ausübe. O du König der Ehren! ziehe
auch in die Thore meines Hertzens ein; ſiehe! ich
thue durch deine Krafft ſie dir weit auf, regiere mich
hinfüro mit deinem heiligen Geiſt, daß ich deine
Wohnung und Tempel beſtändig bis an mein ſe-
liges Ende bleiben möge. Mein Hertz will dich
auch haben gern, du GOttes Sohn, du Davids-
Stern, du wahrer Weibes-Saamen, du Siloh,
Heyland, Hirt und Heil, mein Bruder, Gnaden-
Thron und Theil, komm in des HErren Namen.
Komm, König, Frieden-Fürſt und Held, Erlöſer,
Mittler, Löſegeld, du Licht und Troſt der Heyden;
o Seligmacher, Hülff und Schutz, Verſöhner,
Rath, Prophet und Trutz, zeuch in mein Hertz
mit Freuden.

Geſang.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0232" n="210"/><fw place="top" type="header">Der andächtige Chri&#x017F;t betrachtet</fw><lb/>
macht, &#x017F;o bin ich recht frey. I&#x017F;t GOtt für mich, wer<lb/>
mag wider mich &#x017F;eyn? O JE&#x017F;u! du kame&#x017F;t als ein<lb/>
König; ach! regiere hinfüro in meinem Hertzen, daß<lb/>
die Sünde nicht mehr in mir herr&#x017F;chen könne; Du<lb/>
kame&#x017F;t als ein Gerechter: ach! mache mich gerecht,<lb/>
und &#x017F;chencke mir das Kleid deiner Gerechtigkeit.<lb/>
Ich freue mich in dem HErrn, und meine Seele i&#x017F;t<lb/>
frölich in meinem GOtt, dann er hat mich ange-<lb/>
zogen mit den Kleidern des Heils, und mich mit<lb/>
dem Rock der Gerechtigkeit ge&#x017F;chmücket. Du ka-<lb/>
me&#x017F;t arm, daß du mich möge&#x017F;t reich machen an mei-<lb/>
ner Seelen, reich im Glauben und an himmli&#x017F;chen<lb/>
Gütern. Du kame&#x017F;t demüthig; ach! mache mich<lb/>
demüthig, daß ich von dir lerne Demuth und Sanfft-<lb/>
muth, und die&#x017F;elbe in meinem Leben bey allen Gele-<lb/>
genheiten ausübe. O du König der Ehren! ziehe<lb/>
auch in die Thore meines Hertzens ein; &#x017F;iehe! ich<lb/>
thue durch deine Krafft &#x017F;ie dir weit auf, regiere mich<lb/>
hinfüro mit deinem heiligen Gei&#x017F;t, daß ich deine<lb/>
Wohnung und Tempel be&#x017F;tändig bis an mein &#x017F;e-<lb/>
liges Ende bleiben möge. Mein Hertz will dich<lb/>
auch haben gern, du GOttes Sohn, du Davids-<lb/>
Stern, du wahrer Weibes-Saamen, du Siloh,<lb/>
Heyland, Hirt und Heil, mein Bruder, Gnaden-<lb/>
Thron und Theil, komm in des HErren Namen.<lb/>
Komm, König, Frieden-Für&#x017F;t und Held, Erlö&#x017F;er,<lb/>
Mittler, Lö&#x017F;egeld, du Licht und Tro&#x017F;t der Heyden;<lb/>
o Seligmacher, Hülff und Schutz, Ver&#x017F;öhner,<lb/>
Rath, Prophet und Trutz, zeuch in mein Hertz<lb/>
mit Freuden.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Ge&#x017F;ang.</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[210/0232] Der andächtige Chriſt betrachtet macht, ſo bin ich recht frey. Iſt GOtt für mich, wer mag wider mich ſeyn? O JEſu! du kameſt als ein König; ach! regiere hinfüro in meinem Hertzen, daß die Sünde nicht mehr in mir herrſchen könne; Du kameſt als ein Gerechter: ach! mache mich gerecht, und ſchencke mir das Kleid deiner Gerechtigkeit. Ich freue mich in dem HErrn, und meine Seele iſt frölich in meinem GOtt, dann er hat mich ange- zogen mit den Kleidern des Heils, und mich mit dem Rock der Gerechtigkeit geſchmücket. Du ka- meſt arm, daß du mich mögeſt reich machen an mei- ner Seelen, reich im Glauben und an himmliſchen Gütern. Du kameſt demüthig; ach! mache mich demüthig, daß ich von dir lerne Demuth und Sanfft- muth, und dieſelbe in meinem Leben bey allen Gele- genheiten ausübe. O du König der Ehren! ziehe auch in die Thore meines Hertzens ein; ſiehe! ich thue durch deine Krafft ſie dir weit auf, regiere mich hinfüro mit deinem heiligen Geiſt, daß ich deine Wohnung und Tempel beſtändig bis an mein ſe- liges Ende bleiben möge. Mein Hertz will dich auch haben gern, du GOttes Sohn, du Davids- Stern, du wahrer Weibes-Saamen, du Siloh, Heyland, Hirt und Heil, mein Bruder, Gnaden- Thron und Theil, komm in des HErren Namen. Komm, König, Frieden-Fürſt und Held, Erlöſer, Mittler, Löſegeld, du Licht und Troſt der Heyden; o Seligmacher, Hülff und Schutz, Verſöhner, Rath, Prophet und Trutz, zeuch in mein Hertz mit Freuden. Geſang.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/232
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/232>, abgerufen am 22.11.2024.