de der Seelen, Ruhe in GOtt: Gegen diese Herrlichkeit ist Silber, Gold, Geld und alle königliche Cronen für nichts zu achten. 2) Grosse Herrlichkeiten haben sie nach diesem Leben zu erwarten, nemlich den Eingang in den Himmel, das Anschauen des Dreyeinigen GOttes, die Gesellschafft der heiligen Engel und Auserwählten, die Freude, Befreyung von allem Leiden, ein ewiges Wohlseyn, und endlich eine fröliche und selige Auferstehung des Leibes. Ein gläubiger Christ soll 3) sich darauf freuen, sich derselben bey vorfallen- den Trübsalen trösten, und sich versichern, es werde derein- sten alles Leiden in ein ewiges Jauchzen verwandelt werden. Sonderlich aber soll er 4) diese Herrlichkeiten nicht verscher- tzen durch ein sündliches Welt-Leben, sondern gedencken, er sey zu etwas herrlichers bestimmet, zu dem Ende 5) bleibet er im Glauben und in der Lebens-Heiligkeit, siehet das Irdische an, als etwas Vergängliches, das er verlassen muß, hingegen schi- cket er sein Hertz offt dahinein, wo er ewig wünscht zu seyn.
Gebett.
WIe gnädig, gütig und barmhertzig bist du doch, o du ewiger und grosser GOtt! daß du nicht allein den Menschen in grosser Herrlichkeit und zu grosser Herrlichkeit erschaffen, sondern auch, da er gefallen war, wiederum eine grosse Herrlichkeit zu- gesaget hast allen, welche da werden die Gnade an- nehmen, und im Glauben und heiligen Leben dem Trieb deines H. Geistes folgen! Denn solche wie- dergebohrne und geheiligte Seelen können sich ge- trösten, sie haben in dieser Zeit schon eine grosse Herr- lichkeit, nemlich die Kindschafft bey GOtt, die Ge- rechtigkeit Christi, die Einwohnung des heiligen Geistes, den Frieden mit dir, deine Huld, Gnade und Liebe, zu welcher sie allezeit getrost in ihrem Ge- bett tretten, und von dir in Nöthen Hülffe und
Barm-
die künfftige Herrlichkeit der Kinder GOttes.
de der Seelen, Ruhe in GOtt: Gegen dieſe Herrlichkeit iſt Silber, Gold, Geld und alle königliche Cronen für nichts zu achten. 2) Groſſe Herrlichkeiten haben ſie nach dieſem Leben zu erwarten, nemlich den Eingang in den Himmel, das Anſchauen des Dreyeinigen GOttes, die Geſellſchafft der heiligen Engel und Auserwählten, die Freude, Befreyung von allem Leiden, ein ewiges Wohlſeyn, und endlich eine fröliche und ſelige Auferſtehung des Leibes. Ein gläubiger Chriſt ſoll 3) ſich darauf freuen, ſich derſelben bey vorfallen- den Trübſalen tröſten, und ſich verſichern, es werde derein- ſten alles Leiden in ein ewiges Jauchzen verwandelt werden. Sonderlich aber ſoll er 4) dieſe Herrlichkeiten nicht verſcher- tzen durch ein ſündliches Welt-Leben, ſondern gedencken, er ſey zu etwas herrlichers beſtimmet, zu dem Ende 5) bleibet er im Glauben und in der Lebens-Heiligkeit, ſiehet das Irdiſche an, als etwas Vergängliches, das er verlaſſen muß, hingegen ſchi- cket er ſein Hertz offt dahinein, wo er ewig wünſcht zu ſeyn.
Gebett.
WIe gnädig, gütig und barmhertzig biſt du doch, o du ewiger und groſſer GOtt! daß du nicht allein den Menſchen in groſſer Herrlichkeit und zu groſſer Herrlichkeit erſchaffen, ſondern auch, da er gefallen war, wiederum eine groſſe Herrlichkeit zu- geſaget haſt allen, welche da werden die Gnade an- nehmen, und im Glauben und heiligen Leben dem Trieb deines H. Geiſtes folgen! Denn ſolche wie- dergebohrne und geheiligte Seelen können ſich ge- tröſten, ſie haben in dieſer Zeit ſchon eine groſſe Herr- lichkeit, nemlich die Kindſchafft bey GOtt, die Ge- rechtigkeit Chriſti, die Einwohnung des heiligen Geiſtes, den Frieden mit dir, deine Huld, Gnade und Liebe, zu welcher ſie allezeit getroſt in ihrem Ge- bett tretten, und von dir in Nöthen Hülffe und
Barm-
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die künfftige Herrlichkeit der Kinder GOttes.
de der Seelen, Ruhe in GOtt: Gegen dieſe Herrlichkeit iſt
Silber, Gold, Geld und alle königliche Cronen für nichts
zu achten. 2) Groſſe Herrlichkeiten haben ſie nach dieſem
Leben zu erwarten, nemlich den Eingang in den Himmel,
das Anſchauen des Dreyeinigen GOttes, die Geſellſchafft der
heiligen Engel und Auserwählten, die Freude, Befreyung
von allem Leiden, ein ewiges Wohlſeyn, und endlich eine
fröliche und ſelige Auferſtehung des Leibes. Ein gläubiger
Chriſt ſoll 3) ſich darauf freuen, ſich derſelben bey vorfallen-
den Trübſalen tröſten, und ſich verſichern, es werde derein-
ſten alles Leiden in ein ewiges Jauchzen verwandelt werden.
Sonderlich aber ſoll er 4) dieſe Herrlichkeiten nicht verſcher-
tzen durch ein ſündliches Welt-Leben, ſondern gedencken, er ſey
zu etwas herrlichers beſtimmet, zu dem Ende 5) bleibet er im
Glauben und in der Lebens-Heiligkeit, ſiehet das Irdiſche an,
als etwas Vergängliches, das er verlaſſen muß, hingegen ſchi-
cket er ſein Hertz offt dahinein, wo er ewig wünſcht zu ſeyn.
Gebett.
WIe gnädig, gütig und barmhertzig biſt du doch,
o du ewiger und groſſer GOtt! daß du nicht
allein den Menſchen in groſſer Herrlichkeit und zu
groſſer Herrlichkeit erſchaffen, ſondern auch, da er
gefallen war, wiederum eine groſſe Herrlichkeit zu-
geſaget haſt allen, welche da werden die Gnade an-
nehmen, und im Glauben und heiligen Leben dem
Trieb deines H. Geiſtes folgen! Denn ſolche wie-
dergebohrne und geheiligte Seelen können ſich ge-
tröſten, ſie haben in dieſer Zeit ſchon eine groſſe Herr-
lichkeit, nemlich die Kindſchafft bey GOtt, die Ge-
rechtigkeit Chriſti, die Einwohnung des heiligen
Geiſtes, den Frieden mit dir, deine Huld, Gnade
und Liebe, zu welcher ſie allezeit getroſt in ihrem Ge-
bett tretten, und von dir in Nöthen Hülffe und
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/211>, abgerufen am 22.11.2024.
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